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Selbstversuch BMW i3 Remote Parking
Parken mit Hang zur Perfektion

Rund drei Jahre wird es noch dauern – dann kann der BMW i3 auf Knopfdruck selbst den Parkplatz suchen und ohne Hilfe des Fahrers einparken.

BMW i3 Remote Parking
Foto: BMW

BMW i3 kommt zurück zu Herrchen

Ein bisschen unheimlich ist das schon, was sich hier auf dem Parkdeck des Hotel SLS in Las Vegas im Rahmen der CES abspielt. Martin Friedl, bei BMW Projektleiter für Remote Parking, drückt auf das Display seine Samsung Galaxy Smartwatch und schon setzt sich der i3 vor ihm in Bewegung. Alleine, wohlgemerkt, ohne irgendjemanden an Bord. Der Kleinwagen stromert über die große Parkfläche, findet eine Lücke zwischen zwei Autos, misst sie aus und parkt nach kurzer Gedenkpause völlig selbständig ein.

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Und als ob es sich hier um ein Pferd oder einen Hund handeln würde, die auf Anweisung von Herrchen auch wieder Fuß machen, reicht ein erneuter Druck auf die Smartwatch und der i3 kommt zurück – Herrchen ist in diesem Fall wiederum Martin Friedl.

BMW i3 Remote Parking stößt nur noch an gesetzliche Grenzen

"Das halbautomatisierte Fahren kommt nicht von einem Tag auf den anderen", erklärt Elmar Frickenstein, der bei BMW das gesamte Thema Elektrik/Elektronik verantwortet. "Es reiht sich auf wie eine Perlenkette, indem immer weitere Funktionen dazu kommen."

Das autonome Einparken ist also eine Funktion davon, wobei es im öffentlichen Straßenverkehr in dieser Form zurzeit noch nicht erlaubt wäre. Da muss noch Gesetze umgeschrieben und versicherungsrechtliche Fragen geklärt werden.

Schade eigentlich, denn funktionieren tut es weitgehend problemlos, wie auto motor und sport im Selbstversuch feststellen konnte. Wir entern Fond und Beifahrer-Sitz, schließen die Türen, Martin Friedl drückt auf die Samsung-Smartwatch – und dann fällt uns ein, dass wir etwas vergessen haben. In dem Moment, wo wir die Tür öffnen, unterbricht das System sofort den Vorgang, wir müssen noch mal von vorne loslegen.

Das System ist zu perfektionistisch

Jetzt setzt sich der i3 im niedrigen Geschwindigkeitsbereich in Bewegung, wir rollen los und bringen es auf eine Geschwindigkeit von 5 bis 6 km/h. Sanftes Abbremsen vor der Lücke, der i3 misst über seine vier Laserscanner, ob er hineinpasst – und legt los. Rückwärts in die Lücke, kurzes Verharren, und dann fährt er noch mal hinaus. Warum? Es war dem Auto selbst nicht gerade genug eingeparkt. "Das System ist schon sehr perfektionistisch ausgelegt", erklären die Techniker, die das autonome Einparken als Teil des kollisionsfreien Fahren sehen, das sich ebenfalls auf dem Parkdeck des Hotels ausprobieren ließ.

Die Laser können hier erkennen, ob der Fahrer vor einer Mauer landet, zu eng in die Kurve zieht und eine Wand zu streifen droht, oder ob er etwa beim rückwärts einparken an einen Pfosten stößt – dann erfolgt ein automatischer Bremseingriff, um Unheil zu verhindern: "Das System sieht Hindernisse, die größer als fünf Zentimeter sind", erklärt Projektleiter Moritz Werling. "Um Gitterstäbe auszumachen, bräuchten wir zusätzlich zu den Laserscannern eine Kamera."

Ohne Laser, Radar oder Kamera, das steht im Umfeld der Consumer Elektronic-Messe CES in Las Vegas fest, geht im Auto der Zukunft gar nichts mehr. Gefolgt von riesigen Bildschirmen und neuen Bedienkonzepten, die Gesten des Fahrers sogar erlernen können. Das Parkdeck des Hotels SLS gibt also Ausblick auf eine schöne, neue Welt, die wir in diesem spezifischen Falle – nur aufgrund des Namens – allerdings eher bei Mercedes erwartet hätten.

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