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Sauber-Historie
Sauber gemacht - Schweizer Renngeschichte

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Peter Sauber kaufte sein eigenes Formel-1-Team von BMW zurück und sicherte sich den 13. Startplatz für die Saison 2010. Damit rettete der 66-Jährige die Mannschaft aus Hinwil vor dem drohenden Aus. 40 Jahre zuvor hatte der Schweizer seinen ersten Rennwagen gebaut.

Peter Sauber - Rückblick
Foto: Wolfgang WIlhelm/ Mercedes-Benz

Ein Rückblick auf die Laufbahn des Rennwagenbauers und Teamchefs sowie die Autos, die ihn erfolgreich machten.

Die legendären Sauber C5 und C9 starten wieder
 
Einige Rennwagen von Peter Sauber erleben heute im historischen Motorsport eine zweite Karriere. Der Sauber C5 zum Beispiel wird erfolgreich bei den Le Mans Historique-Rennen, den Läufen zur Classic Endurance Serie oder auch im ORWELL SuperSportsCup eingesetzt. Mit dem 1976 vorgestellten offenen Zweiliter-Prototyp gelang Peter Sauber mit seiner Firma der Durchbruch. Das Auto mit dem BMW-Vierzylinder aus der Formel 2 machte den Rennwagenbauer auch weit über die Schweiz hinaus bekannt. Dank seinem Landsmann Herbert Müller folgte auch gleich der erste internationale Titel. Der Schweizer gewann 1976 die Interserie.

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"Der C5 war ein überaus schmucker Zweiliter-Wagen, sehr schnell auf den Geraden, ein bisschen schwer vielleicht", erinnert sich Marc Surer. "Typisch Schweizer Wertarbeit halt". Als 26-Jähriger folgte der spätere Formel-2-Europameister 1978 der Einladung Saubers zum Start im C5 beim berühmten Langstreckenrennen. "Wir lagen am Sonntag Morgen unter den ersten Zehn im Gesamtklassement, also unter den ganz Großen". Aber ein Ventilschaden verhinderte letztlich den großen Erfolg.
 
Auch ein Sauber C9, der erfolgreiche Gruppe C-Rennwagen mit dem Mercedes-Motor, wird regelmäßig bei historischen Rennen eingesetzt, so auch beim AvD-Oldtimer-Grand-Prix auf dem Nürburgring 20 Jahre nach dem Gesamtsieg des Autos beim deutschen Weltmeisterschaftslauf an gleicher Stelle. Dafür sorgt der Australier Rob Sherrard, der den Silberpfeil besitzt und einsetzt.
 
Der Sauber C9 steht für Saubers erfolgreichste Zeit. 1989 gewann das Team nicht nur die Weltmeisterschaft, wie auch in der folgenden Saison mit dem C11, sondern auch das 24 Stunden-Rennen von Le Mans. Mit den Fahrertrios Jochen Mass/Manuel Reuter/Stanley Dickens und Mauro Baldi/Kenneth Acheson/Gianfranco Brancatelli feierte das Team sogar einen Doppelsieg.
 
Alles begann bei Peter Sauber mit einem VW Käfer
 
Auf der Wolfsburger Käfer-Technik basierte auch Sauber erstes Rennauto, ein offener eckig-keilförmiger Zweisitzer. Mit dem "Käseschnitte" getauften Wagen wurde Peter Sauber Meister der Formel Rennsport Clubs (FRC). Danach stimmte Sauber zum ersten Mal das hohe C an: "Weil ich wenig Geld hatte, kaufte ich einen alten Brabham Formel 3. Von dem behielt ich den Motor, das Getriebe und vor allem die Radaufhängungen, weil ich von der Achskinematik noch keine Ahnung hatte. Aber die Karosserie und den neue Gitterrohrrahmen habe ich selbst entworfen und gebaut". Mit seinem C1 feierte Sauber den Schweizer Meistertitel bei den Sportwagen und verwies Karl Foitek, der einen Lola fuhr, auf den zweiten Platz. Das C im Modellnamen steht für seine Ehefrau Christiane.
 
Peter Sauber eröffnete auf dem Unternehmensgelände seines Vaters, der eine Elektrofirma mit rund 200 Mitarbeitern führt, eine Autowerkstatt und begann mit dem professionellen Bau von Rennwagen. Für einen Kunden entwickelte er den C2, der wie die Modelle der namhaften englischen Konkurrenz von Lola oder Chevron mit einem Cosworth FVC-Motor ausgerüstet wird. 1973 folgt mit dem C3 das nächste Modell für die Zweiliter-Prototypen-Kategorie. Ein wichtiger Meilenstein ist der C4, der zum ersten Mal über ein Monocoque verfügt. Verantwortlich dafür ist ein ehemaliger McLaren-Mitarbeiter: Edy Wyss. Das Modell bleibt ein Einzelstück für Harry Blumer und wird bis weit in die 1980er Jahre eingesetzt. Dann folgte der entscheidende Schritt zum C5.
 
Nach dem Erfolgsmodell begannen die Wanderjahre. Peter Sauber baute zunächst keine eigenen Autos mehr, sondern beschränkte sich auf seine Rolle als Teamchef. 1979 wagte er sich zum ersten Mal ins Haifischbecken des Formelsports. Bei Heini Mader, der nicht nur ein erfolgreicher Motorenbauer ist sondern auch das Erbe von Jo Bonnier übernommen hatte, mietete Sauber drei Lola-Formel-3-Autos und feierte mit Beat Blatter den Schweizer Meistertitel. In der nächsten Saison wechselte Sauber in der GT-Sport und wechselte mit einem Zweiwagen-Team in die mit BMW M1 ausgetragene Procar-Serie. Die Rahmenserie zu den europäischen Formel-1-Läufen, in der Marc Surer, Walter Nußbaumer und später Manfred Schurti für das Schweizer Team starten, nutzte Peter Sauber als Bühne, um seine Qualitäten zu zeigen. "Das Auto war vielleicht das beste im ganzen Starterfeld", meint Marc Surer zurückblickend.
 
Sauber kitzelt 470 PS aus dem BMW M1-Motor
 
"Vorbereitet von Peter Sauber" wird zum Gütesiegel. Mit Werksunterstützung der Münchner baute das Team zwei Gruppe 5 BMW M1 auf. Die Karosserie gibt Sauber bei Seger und Hoffmann AG in Auftrag. Heini Mader kümmerte sich um die Leistungsausbeute des Sechszylinders. Mit einem M1 gewinnen Nelson Piquet und Hans-Joachim Stuck das 1.000-Kilometer-Rennen auf dem Nürburgring. Bittere Ironie: sie gewinnen den Lauf zur Marken-Weltmeisterschaft nach dem Abbruch durch den tödlichen Unfall des ehemaligen Sauber-Pilots Herbert Müller, der seinem Landsmann 1976 den ersten internationalen Erfolg beschert hatte.
 
Die folgende Saison brachte mit der Gruppe C ein neues Sport-Prototypen-Reglement. Der Karosseriebauer Seger und Hoffmann bestellte bei Sauber die Konstruktion eines Gruppe C-Renners. Gemeinsam mit drei Mitarbeitern, darunter der Fahrwerkspezialist Leo Ress, baute Sauber zwei C6. Der Schwachpunkt des Autos ist der Motor: ein von dem Formel-1-Klassiker Cosworth DFV abgeleiteter V8. Der entwickelte starke Vibrationen, die immer wieder Ursache für Defekte sind.
 
Mit kleinem Budget entwickelte das Team für das 24 Stunden-Rennen von Le Mans 1983 den C7 mit neuem Aluminium-Monocoque und neuer Karosserie. Als Kraftquelle setzte Sauber auf den bewährten BMW Sechszylinder aus dem M1, aus dem Heini Mader 470 PS kitzelte. Der neunte Platz inmitten der Porsche 956-Armada bedeutete einen Achtungserfolg. Für die Saison 1985 zündete der Schweizer mit dem C8 die neue Stufe. Die neue Konstruktion entsprach dem Vorgänger, war aber an den neuen Motor angepasst: den bulligen Mercedes V8.
 
Der erste Sieg und die Entwicklung des Sauber C9
 
Das Auto war zwar schnell, die Aerodynamik aber nicht ausgefeilt. John Nielsen hebt mit dem Sauber beim Training auf der Hunaudières-Geraden ab. Das Team zog die Nennung zurück und konzentrierte sich auf die neue Saison, bereits mit dem Duft von Kouros in der Nase. Im August 1986 schlug die große Stunde für den Sauber C8 Mercedes. Henri Pescarolo und Mike Thackwell gewannen das dramatische 1.000-Kilometer-Rennen auf dem Nürburgring, das bei Regen ausgetragen wurde. Es war der erste Sieg eines Sauber bei einem Weltmeisterschaftslauf.
 
Der Erfolg motivierte zur Entwicklung des C9. Mit dem Auto gewann Jean-Louis Schlesser den Supercup-Lauf 1987 auf dem Nürburgring gegen Hans-Joachim Stuck im Porsche. Hinter den Kulissen wurde bereits an der werksseitigen Rückkehr von Mercedes-Benz in den Motorsport gearbeitet. Als Team bot sich die Mannschaft von Peter Sauber an. 1988 starteten die C9 im Leiterplatten-Design von Daimler-Tochter AEG Olympia und im Jahr darauf als Silberpfeile der Neuzeit. Zwei Weltmeistertitel und der viel beachtete Einsatz der Nachwuchsfahrer Michael Schumacher, Heinz-Harald Frentzen und Karl Wendlinger in der Saison 1990 mit dem C11 waren der gerechte Lohn für die erfolgreiche Arbeit von Peter Sauber.
 
Der Weg in die Königsklasse - ab 1983 startet Sauber in der Formel 1
 
Es folgte der C291, allerdings verlor die Weltmeisterschaft für die Gruppe C-Boliden immer mehr an Wert. Mercedes stieg aus und Peter Sauber stellte sich einem neuen Wagnis: der Formel 1. "Wir sind jetzt in der schwierigeren Liga, die Teams in der Formel 1 sind sehr viel professioneller, die Autos sind viel höher ausgereizt", meinte Peter Sauber vor dem Saisonstart 1993. Claus-Peter Becker kommentierte im Magazin Auto Focus: "Doch als endgültiger Perfektionist weiß er genau, dass die Vollkommenheit des Wenigen und Wesentlichen schon immer sein höchstes Ziel gewesen ist".
 
So entstand der C12 mit dem im Auftrag von Mercedes entwickelten Ilmor V10. Bereits beim ersten Start erntete das neue Formel-1-Team zwei WM-Punkte, erzielt durch den Finnen JJ Lehto. Sauber startete die Mission 1993 mit 90 Mitarbeitern.
 
Zwei Jahre nach der erfolgreichen Premiere gelang dem Schweizer ein Sponsorencoup und bewegte Red Bull zum Einstieg in die Königsklasse. 2001 bescherte die Partnerschaft Sauber die erfolgreichste Formel-1-Saison. Mit den von Petronas finanzierten Ferrari-Motoren im Heck fuhren die Youngster Nick Heidfeld und Kimi Raikkönen auf den vierten Platz der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft vor. Der Deutsche wurde in seiner zweiten Formel-1-Saison Achter.
 
C24 hieß der vorerst letzte Sauber, der in der Saison 2005 eingesetzt wurde. Ende Juni verkaufte Peter Sauber sein Rennteam an BMW. Jetzt beginnt ein neuer Abschnitt im Lebenswerk des Peter Sauber. Die "Vollkommenheit des Wenigen und Wesentlichen" als Leitbild ist wieder gefragt.

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