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Roadmap E
So will VW-Boss Müller Volkswagen fit machen

Mit seiner Ankündigung der Roadmap E hat VW-Boss Matthias Müller nicht einfach nur eine neue Konzernstrategie auf der IAA verkündet, nein, es war eine „Ruck-Rede“ zu einem beeindruckenden Plan in Zeiten der großen Verunsicherung rund um Diesel-Zukunft und Elektromobilität.

Matthias Müller

Und ein lange erwarteter konkreter Plan, wie sich der vom Diesel-Abgasskandal tief erschütterte VW-Konzern zukünftig aufstellt. Bereits im Juni 2016 hatte VW mit seinem eher diffusen Zukunftsprogramm „Together – Strategie 2025“ auf den Abgasskandal reagiert.

300 Modelle weltweit mit Elektro-Variante

Die „Roadmap E“ konkretisiert nun diesen Plan und sieht vor bis 2025 80 neue elektrifizierte Modelle zu den Kunden zu bringen, und zwar 50 reine Elektroautos und 30 Plug-in-Hybrid-Modelle. Spätestens bis 2030 soll jedes der weltweit zirka 300 Modelle des VW-Konzerns in allen Fahrzeugklassen und –segmenten mindestens eine elektrifizierte Variante haben.

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Um diesen ambitionierten Plan umzusetzen, erhöht Volkswagen die Investitionen massiv. Bis 2030 fließen 20 Milliarden Euro „in die Industrialisierung der Elektromobilität“, so Müller. Das heißt, die Investitionen kommen zwei völlig neu entwickelten Elektroplattformen zugute, fließen in die Anpassungen der Werke und die Qualifizierung der Mitarbeiter sowie in die Lade-Infrastruktur, in den Handel, den Vertrieb und die Batterietechnik- und –produktion.

Größtes Beschaffungsvorhaben der Autoindustrie

Besonders in Sachen Batterie will sich Volkswagen neue und mehrtstufig aufstellen. So sind bis 2025 Batteriekapazitäten von mehr als 150 Gwh pro Jahr erforderlich. Entsprechend hat VW hier eine Ausschreibung für langfristige strategische Partnerschaften für China, Europa und Nordamerika auf den Weg gebracht. Der Auftragsvolumen stellt mit einer Höhe von mehr als 50 Milliarden Euro alleine für die Konzernfahrzeuge auf Basis des Elektrifizierungsbaukasten (MEB) eines der größten Beschaffungsvorhaben in der Geschichte der Automobilindustrie dar.

Nach der ersten Welle der E-Mobilität setzt schon jetzt der Konzern auf die nächste Batterie-Generation – die Feststoffbatterie. Auch hier will VW das Projekt mit Partnern zur Serienreife bringen.

Neue Diesel mit SCR-Kat

Aber auch dem konventionelle Verbrennungsmotor erteilt das Unternehmen noch keine Absage, sondern spricht von einem „geordneten Systemwechsel“ mit dem Verbrennungsmotor als unverzichtbare Brücke. Entsprechend werden auch hier noch Verbesserungen vorangetrieben und zum Beispiel künftig jeder neue Diesel-Motor des Konzerns serienmäßig mit einem SCR-Katalysator ausgerüstet sein. „Die neuen Benziner werden flächendeckend mit Partikelfiltern ausgestattet. Weitere signifikante Verbesserungen bei Verbrauch und Emissionen werden mit der nächsten Motorengeneration für die Zeit ab 2019 erwartet. Überdies beschäftigt sich der Konzern mit synthetischen Kraftstoffen aus regenerativen Energien, die Verbrennungsmotoren CO2-neutral antreiben können. Auch das Angebot an Erdgasfahrzeugen wird deutlich ausgebaut. Unter Führung von Audi arbeitet der Konzern zudem daran, auch die Brennstoffzellen-Technologie in Richtung Marktreife zu entwickeln“, heißt es weiter.

Strategie 2025 aus dem Jahr 2016

„Together – Strategie 2025“ nannte Volkswagen 2016 das Update seines Zukunftsplans und plante sich in den nächsten Jahren breiter aufstellen. Elektromobilität, Digitalisierung und Mobilitätsdienste sollte die drei Eckpfeiler des Konzepts bilden. Bis 2025 plante VW mehr als 30 neue, zusätzliche Elektro-Modelle entwickeln und auf den Markt bringen. Einen ersten Ausblick gaben die Wolfsburger damals in Paris mit der Studie I.D.. Des Weiteren präsentierte Volkswagen mit dem Porsche 4 E-Hybrid das erste von 17 neuen Plug-in-Hybrid-Modellen. Dazu will VW auch federführend bei Schnellladeprojekten werden.

Benziner und Diesel werden noch 20 Jahre eine Rolle spielen

Trotzdem vernachlässigt der Autobauer bestehende Technologien und Kernkompetenzen nicht. Auch wenn wir in Zukunft elektrisch fahren, so werden nach Meinung von VW die konventionellen Antriebe noch 20 Jahre lang eine große Rolle spielen. „Wir müssen und wir werden die Weiterentwicklung von Diesel und Benzinern forcieren, und parallel die alternativen Technologien voranbringen“, so Müller damals.

In Sachen Mobilitätsdienste hatte VW ein neues Geschäftsfeld erkannt und wollte sie als 13. Marke mit einer eigenständigen Business Unit etablieren. Mit Partner Gett standen Shuttle- und Sharing-Angebote für „die urbane Mobilität“ in Planung. „Perspektivisch gesehen könnten wir auch eigene, selbstfahrende Shuttleflotten betreiben, wenn das autonome Fahren in der Stadt in Serie geht“, sagt Matthias Müller. Bis 2025 strebt der Konzern bei den Mobilitätsdienstleistungen die Marktführerschaft in Europa an.

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