Renault Twingo: Wächst hier der Publikumsliebling des 24h-Rennens 2026 heran?

Renault Twingo für das 24h-Rennen Nürburgring 2026
Neuer Publikumsliebling auf der Nordschleife?

Veröffentlicht am 07.07.2025

Mit einer Mischung aus Wagemut, Augenzwinkern und echtem Motorsport-Enthusiasmus hat das Team von Rauh-Racing jüngst auf Instagram und seiner Website verkündet, dass es ein neues Projekt für das 24h-Rennen am Nürburgring 2026 angeht: Die Frankfurter wollen einen Renault Twingo auf den Rennserien am Nürburgring einsetzen. Noch gibt es kaum konkrete Details, aber schon jetzt entfaltet sich ein gewisses Kultpotenzial. Schließlich hat sich schon bei vergangenen Rennen gezeigt, wie sehr die Fans ungewöhnliche Fahrzeuge lieben: Der Dacia Logan avancierte zum Publikumsliebling, wurde bejubelt wie ein GT3-Sieger und zeigte, dass es beim Langstrecken-Klassiker längst nicht nur um Rundenzeiten geht, sondern auch um Charakter, Kreativität und Herzblut.

Die Ankündigung von Rauh-Racing erfolgte eher kryptisch – mit dem Hinweis, man habe sich "ein kleines Auto mit viel Charakter" ausgesucht, versehen mit dem unmissverständlichen Zusatz: "Yes, it’s a Twingo.” Die ersten Bilder zeigen einen grünen Twingo der ersten Serie mit weißem Rauh-Racing-Schriftzug. Auf der Website des Teams finden sich erste Hinweise zur Technik. Unter der Haube steckt etwa ein "getunter 2.0-Liter-Vierzylindermotor des Renault Clio II RS” mit 202 PS. Mit nur 850 Kilogramm soll der Twingo ein ähnliches Leistungsgewicht haben wie die GT3-Fahrzeuge. Es bleibt also spannend, was genau das Motorsport-Team hier für das nächste Jahr aufbaut.

Ein Fall für das Herz der Fans?

Bereits in der Vergangenheit haben skurrile, charmante oder vermeintlich unterlegene Fahrzeuge immer wieder die Herzen der Zuschauer erobert. Erinnern wir uns an Projekte wie den Dacia Logan oder den Manta B mit seinem Fuchsschwanz.

Das Team um Olaf Beckmann nahm seit 1994 am 24h-Rennen teil. Die Mechaniker entwickelten den alten Opel technisch immer weiter. Mit einem auf zwei Liter Hubraum vergrößerten 1,8-Liter-Vierzylindermotor, der etwa 255 PS leistete, und einem sequenziellen Sechsganggetriebe von Drenth war der heutige Oldtimer konkurrenzfähig in seiner Klasse. Angesichts der zunehmenden Geschwindigkeit und Dichte der GT3-Fahrzeuge entschied sich das Team 2024, den Manta nicht mehr im Hauptrennen, sondern im Rahmenprogramm der 24h-Classics einzusetzen.

Der Renault Twingo mit seinem kindlichen Aussehen und der starken Leistung von 202 PS könnte also das Zeug dazu haben, sich in die Herzen der Motorsport-Fans am Nürburgring zu fahren.

Kleinwagen mit Rennsport-Voraussetzungen

Schließlich handelt es sich beim Twingo inzwischen auch schon um einen Klassiker. 1993 präsentierte Renault das Fahrzeug, das damals eine der automobilen Überraschungen war. Als kompakter, günstiger Cityflitzer mit markantem Design war er hauptsächlich in Europa ein voller Erfolg. Von der ersten Generation produzierte der französische Hersteller rund 2,6 Millionen Fahrzeuge. Angetrieben von einem 1,3-Liter-Vierzylindermotor, der 55 PS leistet, bringt es der erste Twingo auf eine Höchstgeschwindigkeit von 150 km/h.

Der Twingo war nie als Motorsport-Plattform konzipiert, hat im Laufe der Jahre dennoch immer wieder den Weg auf Rennstrecken gefunden. In Frankreich gab es verschiedene Markenpokale, unter anderem im Rallyesport. Im Amateursport machte sich der Kleinwagen hauptsächlich durch sein geringes Gewicht, den niedrigen Schwerpunkt und die gute Ersatzteillage beliebt. Ein Einsatz bei einem 24-Stunden-Rennen auf der Nürburgring-Nordschleife wäre jedoch eine neue Dimension.

Hinweis: In der Fotoshow blicken wir zurück auf die dramatischen Ereignisse rund um den Dacia Logan beim diesjährigen 24h-Rennen auf dem Nürburgring.