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Renault Clio und Dacia Dokker
Die Zukunftspläne des Renault-Konzerns

Ja, bei Renault-Nissan gibt es auch noch Autos mit Verbrennungsmotor. 2012 feiern Dacia Dokker und Renault Clio Premiere, weitere Projekte werfen ihre Schatten voraus.

Renault Clio, Retusche
Foto: Christian Schulte

Carlos Ghosn ist ein geachteter Mann in der Autoindustrie. Seine erfolgreiche Karriere beim Reifenhersteller Michelin und in der Renault-Nissan-Allianz verleiht seinen Worten Gewicht. So sorgte der 58-Jährige jüngst bei einem Pressegespräch für Unruhe, indem er daran erinnerte, dass die Bedeutung des europäischen Automarkts angesichts des Wachstums in China oder Indien weiter zurückgehen werde.

Kein Wunder, dass er sein Unternehmen schon seit Jahren konsequent darauf ausrichtet, mit möglichst wenigen Konstruktionen möglichst viele Märkte weltweit bedienen zu können. Bestes Beispiel dafür ist die B-Plattform des Konzerns, auf der Modelle wie Renault Clio und Modus, aber auch Nissan Micra und Note basieren.

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Renault Clio mit mehr Platz im Innenraum

Auf dieser (weiterentwickelten) technischen Grundlage steht auch die vierte Generation des Renault Clio, die im Herbst auf dem Pariser Automobilsalon ihre Premiere feiern wird. Der neue Clio soll gegenüber dem aktuellen Modell kaum in die Länge wachsen, dafür aber beim Radstand und damit bei den Innenraumabmessungen hinzugewinnen. Ein Trend, dem auch der direkte Konkurrent Peugeot 208 folgt, der gegenüber seinem Vorgänger sogar sieben Zentimeter kürzer ist.

Äußerlich trägt Clio Nummer vier das neue Renault-Gesicht: Der schmale Kühlerschlitz stellt den vergrößerten Rhombus deutlicher heraus, der breite untere Grill mit integrierten Nebel- und Abbiegelampen lässt die Front trotz schräg angeschnittener Scheinwerfer freundlich wirken. Unter der Haube kommt weiterhin jener 1,2-Liter-Benziner zum Einsatz, der zwischen 75 (Basis ohne Aufladung) und 115 PS (TCe mit Turbo und Direkteinspritzung) leistet. Daneben ist nicht ausgeschlossen, dass auch der Einliter-Dreizylinder aus dem nächsten Twingo Einzug im Renault Clio hält.

Renault Clio wird ab 12.500 zu kaufen sein

Am anderen Ende der Leistungsskala rangieren der aus dem Renault Mégane bekannte TCe 130 (1,4-Liter-Turbo) und der Zweiliter-TCe mit rund 200 PS, der dem Topmodell Clio Sport vorbehalten bleibt. Bei den Dieseln läuft der 1.5 dCi in seiner jüngsten Ausführung "Energy" weiter. 75, 90 und 110 PS leisten die Aggregate, die im Clio dank Start-Stopp-Automatik und Generatormanagement zur effektiveren Energiegewinnung allesamt die 100-Gramm-Schwelle beim CO2-Ausstoß pro Kilometer unterbieten.

Gute Nachrichten auch von der Preisfront: Um in Reichweite des Peugeot 208 zu bleiben, wird der neue Renault Clio kaum teurer und bei rund 12.500 Euro starten. Zudem behält Renault möglicherweise eine Variante des Clio III als Einstiegsmodell im Programm. Ob der Kombi Renault Grandtour eine Zukunft hat oder vom Kompakt-SUV Capture (kommt 2013) ersetzt wird, ist aber noch offen.

Dacia Dokker schließt Lücke zwischen Logan MCV und Lodgy

Einen kleinen Offroader hat Renault-Tochter Dacia mit dem Duster bereits im Programm. Nachholbedarf besteht aber im Segment der universell einsetzbaren Hochdachkombis. Hier setzen die Rumänen jetzt an und präsentieren im Herbst ihre zweite Modellneuheit 2012: Das voraussichtlich Dacia Dokker genannte Modell soll die Lücke zwischen Logan MCV und dem neuen Minivan Lodgy schließen. Mit einer Länge von zirka 4,35 Meter fällt der Dacia Dokker kürzer aus als der Lodgy, erhält aber ein höheres Dach, Schiebetüren hinten und eine asymmetrisch geteilte Hecktür à la MCV. Damit richtet er sich zunächst überwiegend an die gewerbliche Kundschaft - als variabler Kombi mit viel Stauraum und bis zu sieben Sitzplätzen könnte er aber auch unter Großfamilien und Menschen mit raumgreifenden Hobbys Freunde finden.

Motorenseitig kommen Im Dacia Dokker wie im Lodgy der 1.6 MPI mit 85 PS und der TCe 115 zum Zuge, dCi 90 und 110 bedienen die Diesel-Fans. Die Preise für den Kangoo-Rivalen dürften knapp unter 9.000 Euro beginnen, um einen Respektabstand zum feiner ausstaffierten Lodgy zu wahren. Apropos Preise: Dacia reduziert die Preise für die Modelle Sandero und Duster. Der Schrägheckwagen ist nun ab 6.790 Euro erhältlich (bisher 6990 Euro), der SUV Duster startet jetzt bei 10.990 Euro (bislang 11.990 Euro). Damit sollen gezielt Gebrauchtwagen-Kunden angesprochen werden.

Konzernchef Carlos Ghosn sorgt derweil mit zwei anderen Projekten weiter für Unruhe in der Branche: einem Basisauto für den indischen Markt (kommt eventuell als Dacia zu uns) und einer Renault-Limousine für die Oberklasse - mit Motoren von Nissan und einer Plattform von Partner Daimler.

Arnaud Deboeuf, zuständig für die Einstiegsbaureihen des Renault-Konzerns, äußert sich im Gespräch mit uns über Philosophie und Zukunft der Marke Dacia und ihres Modellprogramms.

Wer ist der typische Dacia-Kunde?

Deboeuf: 52 Prozent unserer Kunden kommen vom Gebrauchtmarkt. Das ist unsere Kernzielgruppe, die wir mit den Merkmalen Preis, Platzangebot und Zuverlässigkeit ansprechen wollen.

Wie grenzen Sie denn Dacia von Renault ab?

Deboeuf: Wir sind keine Wettbewerber, wir sind Partner. Ja, es gibt Kannibalisierungs-Effekte, aber nur zu einem geringen Maß. Denn bei Preis, Produkt und Ausstattung unterscheiden wir uns deutlich.

Wie viele Autos konnten Sie 2011 absetzen?

Deboeuf: Wir haben rund 813.000 Autos verkauft, davon 290.000 Logan und
280.000 Sandero.

Welche Märkte wollen Sie mit den Einstiegsbaureihen noch erschließen?

Deboeuf: Für uns sind derzeit Märkte in Südamerika, aber auch in Afrika und in Asien interessant. Konkret startet in diesem Jahr die Produktion des Duster in
Kolumbien, Russland und Indien.

Welche Modelle wären für Dacia noch denkbar?

Deboeuf: Wir wollen nicht in jede Nische, aber wir wollen in die für uns relevanten Segmente. Der nächste Dacia wird daher ein leichtes Nutzfahrzeug (LCV) sein.

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