Peugeot wird auf 13 Modelle reduziert
Das kündigte Tavares in einem Gespräch mit auto motor und sport an. "Das bedeutet, dass wir nicht mehr spezifische Modelle für einzelne Länder entwickeln, sondern möglichst global vermarktbare Konzepte, die sich mit wenig Aufwand an regionale Besonderheiten anpassen lassen", sagte Tavares. "Wir werden nicht zögern, uns aus Märkten und Segmenten zurückzuziehen, in denen wir kein Geld verdienen. Im Gegenzug wollen wir dort präsent sein, wo dies der Fall ist."
Der neue PSA-Chef hatte angekündigt, dass Peugeot seine Modellpalette von aktuell 45 Modellen bis 2022 auf nur 13 Modelle reduzieren wird. Citroën schrumpft von 15 auf sieben Modelle, wachsen wird nur die neue Oberklassemarke DS von fünf auf sechs. "Ich will an dieser Stelle keinen Spekulationen Vorschub leisten. Aber unter den Modellen, die künftig entfallen, wird auch manche Überraschung sein", so Tavares. Entscheidend sei künftig vor allem die Profitabilität der Modellreihen. Deshalb werde etwa der Peugeot 308 keinesfalls gestrichen. "PSA wird sich kaum aus dem C-Segment in Europa zurückziehen, da wir dort traditionell erfolgreich unterwegs sind. Gleiches gilt für die leichten Nutzfahrzeuge, mit denen wir ebenfalls sehr gute Ergebnisse erzielen."
Bis 2022 Auslastung von 115 %
Ehrgeizige Ziele formuliert der PSA-Chef für die künftige Auslastung der Werke. "Basierend auf einer konservativen Absatzschätzung wollen wir bis 2022 auf einen Auslastungsgrad von 115 Prozent kommen – das bedeutet im Durchschnitt mehr als zwei Schichten." Das dafür notwendige Absatzwachstum will Tavares aber nicht in Europa erzielen, sondern in Übersee. "Wir werden versuchen, den Übersee-Anteil zu erhöhen, aber nicht zulasten von Europa, sondern durch Wachstum in anderen Regionen." Zwar wachse derzeit der Anteil Europas durch die konjunkturelle Erholung. "Mit dem Rückenwind aus Europa wollen wir aber in Übersee weiter wachsen. In China, wo wir 2013 ein enormes Wachstum erlebt haben, scheint sich der positive Trend für uns 2014 fortzusetzen. In Russland und Lateinamerika, wo wir derzeit Verluste einfahren, müssen wir unsere Position noch verbessern."
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