Ja, gute Strichachter sind inzwischen so teuer. Neben dem glänzenden Lack und der gepflegten Innenausstattung ist allein schon die Farbe ein überzeugendes Kaufargument. Gelb, genauer gesagt Gelb 624 - eine Rarität bei den späten Strichachtern ab dem 73er Facelift - die doch so gern Coloradobeige, Kaledoniengrün oder Aquablau lackiert sind.
Gelb mit WD-Glas grün und Stoff schwarz, das sieht appetitlich aus und ist auch so herrlich 70er Jahre zeitgeistig. Die Ausstattung des glänzenden Sechszylinders, der intern W 114 heißt, kann sich ebenfalls sehen lassen. Schiebedach, Colorglas und ein wertiges Becker-Radio erfreuen den Kenner. Der Zweivergaser-Sechszylinder läuft tadellos und intoniert vortrefflich den typischen heiseren Mercedes-Klang, die vornehme akustische Antithese zum nagelnden Diesel.
Man muss jedoch mit einem Vierganggetriebe statt mit der so angenehmen DB-Automatik der zweiten Generation vorliebnehmen. Dieses Auto gehört fraglos zur Kategorie Einsteigen und Losfahren. Fehlt nur noch der gute Stern auf allen Straßen, aber den gibt es noch neu.
- Pro: Exzellenter Pflegezustand, lückenlose Dokumentation, technisch hervorragend
- Kontra: Stern fehlt, partielle Neulackierung, geringe Detailmängel
- Fazit: Attraktives Sechszylinder-Modell der zweiten Serie mit schöner Ausstattung