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Premium-Nischenmodelle
Mercedes GLA, BMW 2er, Audi A9 Sportback

Kostensenkende Fahrzeugarchitekturen machen es möglich: In den kommenden fünf Jahren explodiert das Modellangebot der Premium-Hersteller regelrecht - speziell in den Einstiegssegmenten.

Mercedes A-Klasse Cabrio, Retusche
Foto: Christian Schulte

Gut, dass kein Geld im Spiel war. Vermutlich hätte sich ein Großteil der auto motor und sport-Redaktion verzockt, als es darum ging, eine Erfolgsprognose für den BMW X6 abzugeben. Doch auch die Konkurrenz lag daneben, tüftelt derzeit eifrig an Alternativen – und arbeitet an einer Flut neuer Modelle, die noch mehr Käufer dazu verleiten sollen, in Premium-Produkte zu investieren.

Zwei Entwicklungen begünstigen diesen Trend: Zum einen steigt stetig die Nachfrage nach Individualisierung, die bislang verstärkt immer umfangreichere Zubehör-Programme abdecken. Zum anderen ermöglichen nun flexible Fahrzeugarchitekturen und Produktionsmethoden sowie effiziente, virtuelle Entwicklungswerkzeuge eine vergleichsweise einfache Ausweitung des Modellangebots. So sinkt über die gesamte Branche hinweg die durchschnittliche Anzahl an Plattformen von aktuell 16 auf nur mehr zwölf bis 2019. Vor allem kompakte SUV zählen dabei zur Pflicht, Wachstumsmärkte wie China oder Osteuropa erfordern zusätzlich ein breites Angebot an Limousinen, der global gesehen immer noch beliebtesten Karosserieform. Die Kür: hübsche Cabrios und Kombis – und praktische Freizeitfahrzeuge.

Unsere Highlights

Die Emotionalen: Edle Kombis und offene Traumwagen

Unverändert gilt der Kombi als rein europäische, besser gesagt, skandinavische und deutsche Spezialität. Hier liegt der Anteil im Modellmix zum Teil bei über 70 Prozent. Noch in diesem Jahr wagen Mercedes mit dem CL S Shooting Brake und Jaguar mit dem XF Sportbrake einen Vorstoß, um dieser Karosserieform mit einem betont dynamischen Design weltweit zu Popularität zu verhelfen. Während jedoch Audi weiterhin glaubt, dass "schöne Kombis Avant heißen" (Werbung), beobachtet BMW diese Neuerscheinungen genauer. Kommen CLS und XF gut bei den Kunden an, könnten die Bayern schnell reagieren: 2015 stünde ein 6er Gran Touring bereit, dessen Laderaumvolumen zwar bestenfalls auf dem Niveau des neuen 3er Touring (495 bis 1.500 Liter) liegt, gegenüber dem Gran Coupé jedoch ein deutliches Plus an Variabilität bietet.

Offene Variante des BMW 2er

Gleich zwei Nummern kleiner fällt die offene Variante des BMW 2er aus, der 2014 das 1er Cabrio beerbt. Audi hält mit dem offenen A3 dagegen. Und Mercedes? Ein Cabrio auf Basis der bisherigen A-Klasse mochte man sich gar nicht erst vorstellen. Beim neuen Modell ist das anders, doch selbst hier zögerte der Vorstand lange mit der Freigabe. Nun gilt die Frischluft-Variante als gesetzt, soll auf Basis des Zweitürers ab Ende 2014 in Rastatt vom Band laufen. Unterdessen erging aus Stuttgart für ein zweites Cabrio der Entwicklungsauftrag an Zulieferer Magna. Die Spezialisten kümmern sich um die Dachkonstruktion beim nächsten CL. Vor allem die US-Kunden erwarten das Luxusmodell sehnsüchtig.

Die Offroader: Kompakt, sparsam und individuell

Ohne SUV geht nichts mehr – was weniger am maroden Straßennetz liegt als an der Affinität der Autofahrer zur hohen Sitzposition und dem damit verbundenen Sicherheitsgefühl. Mercedes erwartet daher vom Mercedes GLA, der 2014 startet und auf B-Klasse-Basis steht, ein Jahresvolumen von über 100.000 Einheiten – ohne die zweitürige Coupé-Variante, der noch die endgültige Entwicklungsfreigabe fehlt.

BMW rechnet sogar damit, vom nächsten X1 rund 150.000 Fahrzeuge pro Jahr verkaufen zu können. Er wird übrigens – wie der GLA – zusätzlich in China gebaut. Wenig überraschend: Auch der X1 (ab 2015) wird auf Frontantrieb umgestellt, soll so in Verbindung mit den neuen Drei- und Vierzylinder-Motoren beim Verbrauch eine Drei vor dem Komma tragen. Zweite SUV-Neuheit: der nach X6-Muster konzipierte BMW X4, der 2014 präsentiert wird.

Audi kontert erst 2017 mit dem Audi Q4, der zusammen mit dem nächsten Q5 im neuen Werk in Mexiko als Derivat des modularen Längsbaukastens entsteht. Der Tiguan CC nutzt dagegen den modularen Querbaukasten, kommt daher nicht vor 2015 – rückt jedoch das Produktionsvolumen der Baureihe in Richtung der 200.000-Einheiten-Marke. Ohne SUV geht eben auch bei VW längst nichts mehr.

Die Variablen: Frische Freizeitfahrzeuge – auch mit E-Antrieb

Wenn es derzeit einen Begriff gibt, den Audi und BMW mit allen nautischen Verbal-Tricks zu umschiffen versuchen, dann ist es der des Vans. Hinter verschlossenen Türen tüfteln jedoch beide an entsprechenden Konzepten, jeweils auf Basis der kompakten Baureihen. So entstehen neue Alternativen zu VW Touran, Ford C-Max, Opel Zafira und Co, die ein hochwertiges Ambiente und mehr Prestige bieten – zu kaum höheren Preisen. Bis zum Serienanlauf vergehen allerdings noch rund zwei Jahre, BMW macht den Anfang. Weitere Modelle mit variablem Innenraum: 2013 startet der 3er GT, Ende 2014 folgt der 1er GT.

Für das neue i-Label planen die Bayern ebenfalls eine familientaugliche Variante, deren Carbon-Monocoque-Struktur den Interieur-Gestaltern viel Freiraum lässt. Als Antrieb dient eine Plug-in-Hybrid-Lösung. Bevor der i5 startet, müssen sich zu-nächst BMW i3 und i8 auf dem Markt behaupten.

Und Audi? Dort experimentiert man mit einem Sechssitzer, der sich die Architektur mit dem neuen Touran (ab 2014) teilt. Der Audi bekommt nicht ganz so viel Stauraum, dafür aber dynamischere Fahreigenschaften zugestanden. Nun muss sich das Marketing noch einen passenden Namen ausdenken. Mercedes zeigt keine Berührungsängste mit Vans (Citan, Viano) und bringt Ende 2013 eine gestreckte Variante der B-Klasse, die bis zu sieben Personen Platz bietet.

Die Klassischen: Neuer Schwung für die Limousine

Noch gibt es sie, die Vorstellung von einem "richtigen Auto" – und das verfügt über ein vom Fahrgastraum abgetrenntes Ladeabteil. Speziell in wichtigen Wachstumsmärkten wie China, aber auch in den USA sowie in Süd- und Osteuropa hält sich diese Denkweise hartnäckig. Kein Wunder also, dass jeder Hersteller längst entsprechende Konzepte auf den Weg gebracht hat. VW erfüllt mit dem Jetta und dem Lavida (China) längst die Pflicht und erwägt nun, einen fescheren CC in der Kompaktklasse einzuführen.

Audi A9 Sportback ist kein "richtiges Auto"

Schwestermarke Audi denkt dagegen in anderen Dimensionen und will dem A8 einen bulligeren Audi A9 Sportback zur Seite zu stellen. Ein "richtiges Auto" wäre das Schrägheck-Modell zwar nicht, doch der Erfolg von A5 und A7 macht Mut. Voraussichtlich Mitte 2013 will sich Audi erstmals in die Karten schauen lassen und eine entsprechende Studie präsentieren. Designchef Wolfgang Egger feilt allerdings noch an der endgültigen Form.

Am Design des BMW 4er Gran Coupé ändert sich dagegen nichts mehr. Der neuen Nomenklatur folgend, ergänzt es ab Ende 2014 (Produktionsort: Din Golf ing) die vom 3er abgeleiteten Coupé- und Cabrio-Varianten. Etwas weniger elegant: der 1er Sedan, den BMW als günstiges Einstiegsmodell außerhalb Europas positionieren möchte. Auch hier gilt: Front- statt Heckantrieb. Vor 2016 ist mit dieser Interpretation des "richtigen Autos" allerdings nicht zu rechnen.

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