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Premium-Kompakte
Neuheiten von Audi, BMW und Mini

Audi- und BMW-Kunden kommen nicht drum herum, selbst bei Klein- und Kompaktwagen tief in die Tasche zu greifen: Künftig locken zahlreiche attraktive Varianten und Assistenzsysteme aus
der Oberklasse.

Audi A3, BMW 1er
Foto: Christian Schulte

In der Ferne grollen sie schon, scharren mit allen vieren oder nur mit den hinteren beiden Rädern: Im nächsten Jahr läuten der Audi RS3 und das BMW 1er M Coupé das spektakuläre Ende ihrer jeweiligen Modellgeneration ein. Bereits Ende 2011 geht der viertürige BMW 1er an den Start, zum Jahreswechsel gewährt Audi einen ersten Blick auf den A3, zunächst als Zweitürer. Gemäß der üblichen Taktik werden in Sechs- bis Zwölf-Monats-Schritten die bekannten Karosserievarianten erneuert.

Unsere Highlights

Premiumanbieter mit neuen Cabrio-, Stufenheck- und Raumkonzepten

Neben Zwei- und Viertürern öffnen sich beide Hersteller wieder dem Cabrio, Audi legt ein klassisches Stufenheck für Wachstumsmärkte wie China auf, BMW transferiert voraussichtlich das BMW 5er GT-Konzept in die Kompaktklasse - für eine bessere Variabilität allerdings auf Basis der neuen Frontantriebsplattform, die ab 2013 vom neuen Mini, aber auch von einem kleinen BMW genutzt wird. Der BMW 1er selbst wächst auf rund 4,30 Meter Länge und bekommt erneut Heckantrieb. Saugmotoren dürfen dagegen nicht mehr unter die Haube, dort arbeiten ausschließlich Turbotriebwerke.

Als Zwischenlösung adaptieren die Entwickler das aufgeladene, zusammen mit PSA entwickelte 1,6-Liter-Triebwerk des Mini, von dem entsprechende Leistungsstufen für 116i, 118i und 120i abgeleitet werden. Und was passiert mit dem charakteristischen Sechszylinder-Sauger? Er wird gegen ein Zweiliter-Triebwerk mit vier Zylindern getauscht, das auf der aktuellen N20-Generation basiert und dank Turboaufladung nahezu die identischen Leistungswerte des Reihensechsers (derzeit 265 PS) erreicht. In der Turbo-Variante bleibt das Dreiliter-Aggregat erhalten - wie alle übrigen Motoren mit Start-Stopp-System, selbst in Verbindung mit der optionalen Achtstufenautomatik.

Klein- und Kompaktwagen mit Dreizylindermotoren

Audi verzichtet dagegen weiter auf den V6, der ohnehin gegen die früh eingeführten TSI-Motoren selbst emotional keinen Stich machen konnte. Mit der Einführung der 85 PS starken Basis haben die Ingolstädter bereits den aktuellen A3 von trägen Saugern befreit. Bei den Dieselmotoren stellen beide Hersteller in den unteren Leistungsstufen sukzessive auf drei Zylinder um, wobei selbst diese Aggregate mit 1,2 (Audi) und 1,5 Liter Hubraum (BMW) bis zu 180 PS aus den Brennräumen pressen. Andererseits sollen damit CO2-Werte von unter 90 Gramm pro Kilometer Hybrid-Anhängern einen weiteren Denkanstoß liefern.

Zusätzlich brüten die Entwickler für Audi A1, Mini und den kleinen Frontantriebs-BMW über Dreizylinder-Benzinern. "Heute holen wir bei einem Vierzylinder aus 1,6 Liter Hubraum 184 PS. Künftig reicht dafür ein Dreizylinder", sagt BMW-Entwicklungschef Klaus Draeger. Im Gegensatz zum VW-Konzern sind für die Münchner selbst Zweizylinder kein Tabu, wenngleich sich die Überlegungen dazu noch in einem sehr frühen Stadium befinden. Den Hubraum will Draeger für ein rasches Ansprechen sowie eine gute Laufkultur jedoch nicht bedeutend reduzieren: "Rund 500 Kubikzentimeter pro Zylinder sind optimal."

Mini und BMW mit neuen Karosserievarianten

Davon profitiert in erster Linie ab 2013 der neue Mini, der abermals wächst - und so Platz für einen kleinen, rund 3,30 Meter kurzen Mini schafft. Da die neue Frontantriebs-Architektur von Beginn an ordentliche Profite abwerfen muss, kommen bei Mini weitere Karosserievarianten hinzu, zum anderen fällt das Heckantriebs-Dogma bei BMW. Einzig das BMW Mega City Vehicle (MCV) bekommt als rein elektrisch angetriebenes Fahrzeug Privilegien eingeräumt: Die üppige Verwendung von Kohlefaser muss bei der Karosserie Gewicht einsparen, das die Batterien ins Auto bringen. Weiterer Vorteil: Durch die Kunststoff-Karosserie lassen sich kurzfristig Design-Änderungen realisieren, weshalb es vom BMW MCV mehr als nur eine Variante geben wird. Im kommenden Jahr zeigen erste Studien, wohin die (teure) Reise geht.

Hersteller experimentieren mit mutigen Konzepten

An der Bereitschaft der Kunden, für einen Kleinwagen mit Premiumanspruch ordentlich Geld auf den Schreibtisch des Verkäufers zu blättern, soll es nicht scheitern: Heute liegt der durchschnittliche Verkaufspreis für Mini und Audi A1 bei rund 24.000 Euro - mit Rationalität hat das nichts mehr zu tun. Daher experimentieren die Hersteller mit mutigen Konzepten. Mini enthüllt Anfang nächsten Jahres die Idee eines Gelände-Coupés auf Basis des Countryman, dessen Heck dem der Coupé-Studie auf der letzten IAA ähnelt. Ebenfalls in Planung: ein kleiner Van, der zwar nicht mit mehr Sitzplätzen, aber mit hoher Variabilität glänzen soll.

Audi schiebt beim A1 zunächst den viertürigen Sportback nach und dekliniert sogar das Quattro-Thema bis hinunter in die kleinste Baureihe durch - weshalb ein sehr potenter Audi RS1 mehr als nur eine Idee ist. Für ein entsprechend dynamisches Fahrwerk bekommt er eine breitere Spur und somit dicke Kotflügel-Backen.

Trend zu Klein- und Kompaktwagen wird weiter anhalten

Weniger martialisch, dafür elegant, weil ohne Überrollbügel, tritt das Audi A1 Cabrio auf. Der Vorstandsbeschluss steht zwar immer noch aus, das Okay gilt jedoch als unumgänglich - schließlich dürfte der Trend zu individuellen Klein- und Kompaktwagen laut aktuellen Prognosen über die kommenden Jahre weiter anhalten.

Deshalb kommen diese Segmente zunehmend in den Genuss aufwendiger Fahrerassistenzsysteme, beim Audi A3 sogar mit Lenkeingriff. Dem Hype um mobile Telefon-Alleskönner trägt die Integration der Endgeräte ins Auto Rechnung, die Mini nach dem jüngsten Facelift unter der Bezeichnung Connected bereits eingeführt hat - Web-Radio zieht damit bereits ins Auto ein, und schon bald lassen sich während der Fahrt E-Mails beantworten. Mit dem Telefon die Heizung aktivieren? Ebenfalls kein Problem mehr. Nur fahren muss man noch selbst - es wäre ja auch schade drum.

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