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Opel-Mantelvertrag - keine Kündigungen, neue Modelle
Keine Kündigungen bis 2015

Der Autohersteller Opel will nach seinem harten Sanierungskurs bis Anfang 2015 auf weitere betriebsbedingte Kündigungen verzichten. Das haben Management und Arbeitnehmervertreter im Juni in einem Mantelvertrag (Master Agreement) festgeschrieben, wie jetzt bekannt wurde.

Nick Reilly
Foto: dpa

Der Vertrag, über den die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" am Mittwoch (28.7.) berichtete und der der Nachrichtenagentur dpa vorliegt, enthält zudem bislang unveröffentlichte konkrete Angaben zur künftigen Aufstellung der vier deutschen Werke Rüsselsheim, Kaiserslautern, Bochum und Eisenach.

Kein weiterer Stellenabbau bis 2025

Am Stammsitz Rüsselsheim werden nach aktuellen Informationen 485 Arbeitsplätze abgebaut, in Kaiserslautern 300. Die größten Einschnitte drohen wie angekündigt in Bochum: Dort sollen 1.488 Arbeitsplätze gestrichen werden sowie 350 Stellen von Beschäftigten bei Zulieferern, die ein Rückkehrrecht zu Opel haben. Vollständig vom Stellenabbau verschont bleiben soll der kleinste Standort Eisenach.
 
In dem Mantelvertrag heißt es: "Nach Umsetzung dieser Personalreduzierungen wird die Adam Opel GmbH bis zum 1.1.2015 keine betriebsbedingten Kündigungen aussprechen." Gesamtbetriebsratschef Klaus Franz lobte: "Dieser Vertrag ist ein sehr ausgewogener Kompromiss und ein absolut positiver Schritt, der Sicherheit für die Beschäftigten bringt."

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Fünf neue Opel-Modelle

Das Opel-Management um Nick Reilly verpflichtet sich, in den nächsten Jahren fünf neue Produkte einzuführen: Ein Cabrio, eine überarbeitete Version der Limousine Insignia bereits 2015 statt 2016, einen neuen Kleinstwagen (Opel Junior), ein Fahrzeug mit Kleinstmotor (SGE/Small Gas Engine) und einen Nachfolger des Kastenwagens Combo.
 
Eisenach wird in dem neunseitigen Papier als "potenzieller Standort für die Produktion des neuen Opel Junior" genannt. Kaiserslautern soll "zu einem Kompetenzzentrum für Press- und Komponentenfertigung" ausgebaut werden. In Bochum wird unter anderem ab 2011 "exklusiv" der neue Van für Opel/Vauxhall gebaut. Rüsselsheim bleibt wichtiger Standort für die Astra-Produktion und soll mit seinem Entwicklungszentrum Stütze der US-Konzernmutter General Motors (GM) sein.
 
Ein Opel-Sprecher erklärte: "Die Grundzüge dieses Vertrages waren bereits Ende Mai im Rahmenvertrag vereinbart." Damals hatte sich das Management mit Betriebsrat und Gewerkschaften nach harten Verhandlungen auf ein europaweites Sparpaket verständigt. Die Mitarbeiter erklärten sich bereit, mit Milliardenopfern zur Rettung ihres Unternehmens beizutragen - unter anderm durch Verzicht auf eine Einmalzahlung und Teile des Urlaubs- und Weihnachtsgeldes.
 
Damit die Einigung gültig wird, müssen sich die Parteien jedoch bis zum 1. September noch in drei Punkten einigen: In der Frage einer Gewinnbeteiligung der Beschäftigten, beim Thema Tarifvertrag für das Entwicklungszentrum in Rüsselsheim und darüber, wie das von den Beschäftigten eingesparte Geld verwahrt werden soll. Vereinbart ist, dass in Europa bis 2014 jährlich 265 Millionen Euro Lohn- und Personalkosten eingespart werden, davon 176,8 Millionen Euro in Deutschland. Diese Gelder sollen auf einem Treuhandkonto verwahrt werden und können mit Zinsen an die Mitarbeiter zurückgegeben werden, wenn der Autobauer geplante Projekte nicht umsetzt. Die genaue Konstruktion dieser Treuhandlösung ist noch offen.
 

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