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Opel Cascada gegen Audi A5 Cabrio
Offene Größen für vier

Ein Mittelklasse-Cabrio zu Kompaktklasse-Preisen: Mit dem Cascada besinnt sich Opel auf alte Tugenden und bietet nicht nur jede Menge Wind und Sonne, sondern auch viel Auto fürs Geld. Wir haben ihm das Audi A5 Cabrio gegenübergestellt

Opel Cascada, Audi A5, Seitenansicht
Foto: Hans-Dieter Seufert

Ups, was macht denn der Audi da links auf dem Bild? Der neue Opel Cascada wird sich doch nicht etwa an A5 -Käufer ranmachen wollen? Gegenfrage: Fällt Ihnen ein besserer Partner fürs erste Fotoshooting ein? Mit 4,70 Meter Länge ist der Opel Cascada seinem Plattformspender Astra schließlich deutlich entwachsen, ebenso den Open-Air-Versionen von Golf und Peugeot 308.

Selbst den A5 überragt der Opel Cascada um sieben Zentimeter und bietet wie der Audi einen für Cabrioverhältnisse geradezu üppigen Gepäckraum (380 Liter), der sich durch Umlegen der Rückbank erweitern lässt. Beim Opel Cascada geschieht dies bequem per Knopfdruck vom Kofferraum aus. Bei senkrecht stehender Rückenlehne reicht die Beinfreiheit in Reihe zwei selbst für Erwachsene aus, deren Frisuren jedoch Kontakt mit dem Verdeck aufnehmen.

Unsere Highlights

Cascada-Verdeck öffnet bis 50 km/h

Und da ist schon die nächste Parallele zum Audi. Wie beim A5 stammt die Verdeckkonstruktion, die sich in 17 Sekunden in ihren Kasten verzieht, vom Dachspezialisten Magna. Mit faltenfreiem Sitz und bündig in den Stoff eingelassener Glasheckscheibe wirkt die Stoffmütze nicht nur hochwertig, sie sorgt auch geschlossen für eine elegante Silhouette. Anders als bei den meisten Cabrios mit Klapp-Hardtop lässt sich der Mechanismus während der Fahrt bis 50 km/h betätigen. Dank aufwendiger Dämmung verspricht Opel für den Cascada dennoch den Geräuschkomfort von Blechdach-Varianten.

Apropos Komfort: Wer sich im Opel Cascada für die lederbezogenen Optionssitze entscheidet, sitzt vorn auf belüfteten und umfangreich einstellbaren AGR-Sesseln (Aktion Gesunder Rücken), bekommt den Gurt elektrisch gereicht und blickt auf ein lederverziertes Armaturenbrett.

Opel Cascada mit wuchtigem Heck und aufwendigem Fahrwerk

Dass der Opel Cascada nicht in allen Punkten A5-Niveau erreicht, überrascht wenig. So wurde bei Audi offensichtlich erfolgreicher um jeden Millimeter Platz für die Unterbringung der Dachmimik gerungen. Im Vergleich zum niedrigen Audi-Heck wirkt das Opel Cascada-Hinterteil daher recht prominent. Dass es nicht pummelig aussieht, darf als Verdienst von Opel-Designchef Malcom Ward und Opel Cascada-Gestalter Andrew Dyson gelten. Wie beim Insignia setzen sie auf Kanten mit klarem Anfang und Ende. Durchgängig um das Fahrzeug laufende Linien und Lichtkanten hätten nicht nur den Karosserie-Anstieg betont, sie sähen laut Dyson auch langweilig aus. Dem Mann glaubt man das sofort, schließlich peppte er auch das bekannte Opel-Gesicht mit neuen Elementen wie einem breiten unteren Lufteinlass und verchromten Flossen in der Schürze zu einer entschlossenen und dennoch erfreulich unaggressiven Frontpartie auf.

Gegen hohes Gewicht sind jedoch auch Designer machtlos. Mit 1.701 Kilo geriet schon das Basismodell nicht gerade leicht, die stärkeren Versionen liegen sogar bei über 1,8 Tonnen Leergewicht. Immerhin soll ein aufwendiges Fahrwerk mit breiter Spur und Hiperstrut-Federbeinen vom Astra GTC dafür sorgen, dass die Zusatzpfunde nicht auf die Agilität schlagen. Bei den Hiperstruts dreht sich nicht das gesamte Federbein beim Lenken, sondern nur der Radträger, was eine präzisere Radführung erlaubt.

Motoren aus dem Astra-Baukasten

Auch die Motoren des Opel Cascada stammen im Wesentlichen aus dem Astra – irgendwo muss der enorme Preisunterschied zum Audi ja herkommen. Während das günstigste A5 Cabrio mit 170 PS schon 39.250 Euro kostet, ist der Opel Cascada ab 25.945 Euro zu haben. Hierfür gibt es den 120 PS starken 1,4-Liter-Turbo sowie eine üppige Serienausstattung mit Klimaanlage, Radio, Parkpiepsern, Alufelgen und Schlüsselfernbedienung fürs elektrische Verdeck. Das für Cabrios empfehlenswerte Windschott kostet jedoch extra (290 Euro), ebenso eine Sitzheizung (330 Euro). Viele Opel Cascada-Fahrer dürften sich zudem für größere Räder als die serienmäßigen 17-Zöller entscheiden. Denn selbst die 20-Zoll-Felgen auf unserem Foto-Fahrzeug sehen alles andere als übertrieben aus.

Darüber hinaus kommt das Cabrio als erster Opel in den Genuss des lang ersehnten 1,6-Liter-Direkteinspritzers mit 170 PS und 260 Nm. In der Planung befindet sich zudem eine stärkere Variante des Benziners um 200 PS. Viele Opel Cascada-Kunden dürften jedoch eine der beiden Diesel-Versionen (165 und 195 PS) wählen, die ebenfalls schon zum Start Mitte April beim Händler stehen. Dass es dort bald wegen der vielen in Zahlung genommenen Audi-Cabrios eng wird, gilt zwar selbst bei Opel als unwahrscheinlich, nicht jedoch, dass der große Opel Cascada auch ein großer Erfolg wird.

Fazit

Größenwahn oder clevere Strategie? Zugegeben, der Vergleich mit dem Audi-Cabrio ist erst mal gewagt. Schließlich spielt das Markenimage eine große Rolle beim Autokauf. Die Strategie von Opel, aus der Astra-Technik ein erstwagentaugliches Mittelklasse-Cabrio zu machen, könnte dennoch aufgehen. Denn egal, ob mit Stoff- oder Blechdach: Als Kompakter wäre er nur einer unter vielen. Wem die offenen Varianten von VW Golf oder Peugeot 308 zu klein sind, der bekommt jedoch nirgends so viel Cabrio fürs Geld wie beim Opel Cascada.

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