OnStar bestellt Blümchen für die Frau
Herzstück von OnStar ist ein Telematik-Modul mit integrierter SIM-Karte und eingebautem Notfall-Assistent. Wird bei einem Unfall der Airbag ausgelöst, stellt OnStar automatisch die Verbindung zu einer Leitstelle her, die GM im englischen Luton aufgebaut hat. Dort steht ein speziell ausgebildeter Notfall-Experte bereit, der im Ernstfall die erforderliche Hilfemaßnahmen einleitet und so lange in der Leitung bleibt, bis Hilfe vor Ort ist. Optional kann der OnStar-Experte auch noch Warnblinker und Hupe des Fahrzeugs aktivieren, um auf das Unfallfahrzeug aufmerksam zu machen.
Außerhalb von Not- oder Pannensituationen stehen die OnStar-Mitarbeiter im Callcenter auch als klassische Tele-Sekretäre zur Verfügung. Per Druck auf den blauen OnStar-Knopf kann man sich die Route zu einem bestimmten Ziel ins Navigationssystem übertragen oder das Fahrzeug durchchecken lassen. Auf Wunsch reservieren die OnStar-Mitarbeiter auch Hotelzimmer, entriegeln das Fahrzeug aus der Ferne oder bestellen Blümchen für die Ehefrau.
OnStar im Astra im ersten Jahr kostenblos
Ein Astra mit OnStar an Bord verursacht für den Nutzer in den ersten 12 Monate keine Zusatzkosten, der gesamte Leistungsumfang des Systems steht kostenlos zur Verfügung. Heißt: Deutsche OnStar-Kunden surfen über einen 4G/LTE-Hotspot mit bis zu sieben Geräten gleichzeitig im Internet, können im Ernstfall auf den Notfall-Assistenten zugreifen und den Telesekretär-Service nutzen. Nach dem ersten Gratis-Jahr können entsprechende OnStar-Pakete gebucht werden, zu deren Preisen Opel noch keine Angaben macht. Die reine Notfall-Option wird aller Voraussicht nach kostenlos zur Verfügung stehen. Der 4G/LTE-Hotspot kostet genauso Aufpreis, wie der Telesekretär-Service. Zum Vergleich: In den USA werden je nach gebuchtem Service-Level zwischen 20 und 35 Dollar pro Monat fällig. Neue Modelle mit 4G/LTE-Internet brauchen noch eine Datenoption, die mindestens 150 Dollar pro Jahr kostet.
Da das Thema Datenschutz auch in der Autobranche immer wichtiger wird, garantiert Opel, dass die Nutzer die volle Kontrolle über Ihre Daten haben. OnStar ist eine Service-System ohne Überwachungsfunktion. Über eine "Privat"-Taste kann der Nutzer zudem den Aufenthaltsort verbergen. Bei einem Unfall wird dies jedoch außer Kraft gesetzt. Wichtig: Widerspricht ein Astra-Kunde der OnStar-Nutzung vollständig, wird das System komplett deaktiviert. Dann werden keinerlei Daten zwischen Fahrzeug und OnStar-Zentrale ausgetauscht. Im Gegenzug steht dann allerdings auch der Notfall-Assistent nicht zur Verfügung.
Ein weiterer Service des Telematiksystems ist die Opel OnStar-Smartphone-App. Sie umfasst die folgenden Funktionen:
- Kontakt zum Opel OnStar-Team von jedem Ort aus
- Abruf von Betriebsdaten wie Reifenluftdruck oder Ölstand
- Öffnen und Schließen des Wagens
- Fahrzeug-Lokalisierung
- Aktivierung von Hupe oder Licht
- Zieladressen-Eingabe ins OnBoard-Navigationssystem
- Anpassung der WLAN-Hotspot-Einstellungen
Sollte ein Opel-Modell mit dem OnStar-System an Bord, das Opfer eines Diebstahl geworden sein, so können Besitzer und die Polizei das Fahrzeug orten. Zudem besteht die Möglichkeit, per Fernaktivierung die Wegfahrsperre zu aktivieren.
Und das ist noch nicht der komplette Service von OnStar: Per Mail gibt es monatlich einen Statusbericht mit den wichtigsten Fahrzeugbetriebsdaten und Messständen. Vor einer längeren Reise kann diese Aufstellung auch außer der Reihe angefordert werden.
