Nissan GT-R LM Nismo: Radikaler Nissan-Renner für Le Mans

Nissan GT-R LM Nismo
Radikaler Nissan-Renner für Le Mans

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Veröffentlicht am 23.05.2014

Wie erwartet steigt Nissan 2015 werksseitig in die FIA Langstrecken-WM (WEC) ein. Der Termin der Bekanntgabe am 23. Mai 2014 war schon früh festgelegt worden. Das Datum soll ein gutes Omen für den Autobauer sein. Die Zahl "2" heißt auf Japanisch "ni", die Zahl "3" wird "san" übersetzt. Den Rest überlassen wir Ihnen.

Viel mehr als Zahlenspiele hatte Nissan beim der Verkündung allerdings nicht zu bieten. Namen von Fahrern konnten ebenso wenig präsentiert werden wie Fotos oder Grafiken des neuen Autos. Immerhin steht der Name des LMP1-Renners schon fest: Nissan GT-R LM Nismo heißt der neue Herausforderer für Audi, Porsche und Toyota in der Le Mans-Königsklasse.

Technische Einzelheiten sind natürlich noch streng geheim. Ein Lob gab es von Nissan aber jetzt schon für das ACO-Reglement, das viele Freiheiten erlaubt. Vize-Präsident Andy Palmer erklärte dazu: "Die LMP1-Entwicklung ist nicht einfach nur ein Rüstungswettlauf – alle unserer Gegner in dieser Klasse haben unterschiedliche technische Ansätze gewählt. Das werden wir auch tun."

Nissan GT-R LM Nismo für Le Mans soll radikal anders werden

Der britische Nissan-Manager baut bereits jetzt Spannung auf: "Wir wollen auf eine andere Art und Weise gewinnen als unsere Konkurrenten. Wir werden nicht einfach mit einem Auto auftauchen, das nur ein weiterer Hybrid-Renner ist und wie ein weiterer Porsche, Audi oder Toyota aussieht. Die sehen für mich alle gleich aus. Unsere Absicht ist es, die ganze Sache etwas anders anzugehen."

Der Nissan GT-R LM Nismo soll von Ingenieuren aus Japan, den USA und Europa entwickelt werden. Basis des Werksauftritts soll Japan bleiben. Eine Infrastruktur besteht 10 Monate vor dem Saisonstart 2015 allerdings noch nicht. Wann das Auto erstmals zu sehen ist und wann es die ersten Testkilometer abspulen wird, konnte man noch nicht verraten. Das soll "in naher Zukunft" bekanntgegeben werden.

Nach Verzögerungen mit dem DeltaWing-Verschnitt ZEOD RC, das als Garage 56-Projekt schon dieses Jahr in Le Mans starten soll, wurden zuletzt Zweifel an der Durchschlagskraft des LMP1-Programms laut. Vor allem beim Hybrid-System hat es zuletzt Probleme gegeben. Software und Motor, die von unterschiedlichen Partnern entwickelt wurden, kommunizieren noch nicht richtig miteinander. Der Testbetrieb musste mehrmals unterbrochen werden.

Nissan kündigt Le Mans-Sieg an

Von solchen Rückschlägen lassen sich die Top-Manager bei Nissan aber offensichtlich nicht aus der Ruhe bringen. "Man geht nicht nach Le Mans, um einfach nur mitzufahren", so Palmer. "Die Anweisung an das Team war es, mit etwas Neuem zu kommen, das anders ist, das neue Technologie beinhaltet, die auf die Straßenentwicklung übertragbar ist. Der Ansatz muss innovativ und aufregend sein. Und natürlich fahren wir nach Le Mans, um zu siegen."

"Glauben Sie mir! Ich denke, wir werden ein Auto bauen, das in die Geschichte eingehen wird. Es wird ein Auto werden, an das man sich noch lange erinnern wird. Nicht nur, weil es in Le Mans gewonnen hat, sondern weil es die Bedeutung von Nismo neu definiert – als Verbindung zwischen Erfolg auf der Strecke und auf der Straße."