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Neuheiten VW Passat und Ford Mondeo
Volumenmodell gegen Weltauto

Mit Ford Mondeo und VW Passat feiern in diesem Jahr zwei der beliebtesten Mittelklasse-Limousinen den Start einer neuen Modellgeneration. Noch vor den offiziellen Premierenterminen bringen wir die beiden Dauerbrenner für einen ersten Vergleich zusammen und sagen Ihnen, was sie kosten und was sie können.

VW Passat Ford Mondeo
Foto: ams

Ursprünglich war es ganz anders geplant. Der neue Ford Mondeo – in Nord- und Südamerika unter dem Namen Fusion bereits seit Herbst 2012 auf dem Markt – sollte in Europa eigentlich schon 2013 an den Start gehen und als zu jenem Zeitpunkt einziges komplett neues Auto in der Mittelklasse Boden auf die Konkurrenz gutmachen. Doch der Kostendruck durchkreuzte die Ford-Pläne. Die traditionelle Produktionsstätte des Mondeo, das belgische Werk Genk, wurde geschlossen, die Fertigung des neuen Modells ins spanische Valencia verlagert.

Unsere Highlights

Spannende Doppelpremiere im vierten Quartal

Dort laufen derzeit die Vorbereitungen für den Serienstart im Herbst auf Hochtouren, während sich das noch aktuelle Modell durch sein ungeplantes letztes Modelljahr schleppt. Das neue Timing bei Ford führt nun zu einer spannenden Doppelpremiere in der Mittelklasse. Denn auch Volkswagen bringt den neuen Passat an den Start, die Einführung auf den ersten Märkten ist wie beim Ford Mondeo für das vierte Quartal vorgesehen. Grund genug für uns, die beiden Modelle heute schon virtuell zusammenzuführen und ihre wichtigsten Innovationen vorzustellen.

Äußerlich bleiben sowohl der vierte Ford Mondeo als auch VW Passat Nummer acht dem aktuellen Stil ihrer jeweiligen Marke treu. Während der Ford mit dem sportlichen Kühlergrill im Aston-Martin-Look und flachen Scheinwerfern seine dynamischen Ambitionen betont, setzt der VW mit seinem stark horizontal gegliederten Frontdesign vor allem auf einen bullig-breiten Auftritt. Und obwohl bei ihm der Design-Sprung subjektiv kleiner ausfällt als beim Mondeo, ist die Botschaft von Volkswagen sofort klar: Achtung, hier kommt ein kleiner Phaeton! Mit dem neuen Passat soll ein Hauch von Oberklasse im mittleren Segment Einzug halten. Dies betrifft nicht nur Optik und Abmessungen, sondern auch die Ausstattung sowie die verfügbaren Optionen.

Aber immer schön der Reihe nach. Im Gegensatz zum Phaeton muss der VW Passat beim Gewicht knausern, damit er die gewünschten Emissions- und Verbrauchsvorgaben erreicht. Dazu tragen vor allem leichtere Motoren (bis zu 40 kg Gewichtsersparnis) und der schlankere Aufbau (minus 33 kg) bei. Neben hochfesten Stählen und – erstmals im Passat – Aluminium leisten hier leichtere Ausstattungskomponenten wie die neue Klimaanlage einen wichtigen Beitrag. Insgesamt wird der neue Passat je nach Variante um bis zu 85 Kilogramm weniger wiegen als das entsprechende Vorgängermodell.

Geht man von den Werten des amerikanischen Fusion aus, wird der nächste Ford Mondeo zwar nicht schwerer als das aktuelle Modell, aber mit einem Basisgewicht von rund 1,5 Tonnen auch kaum leichter. Dass sich Ford dennoch ernsthaft mit dem Thema Leichtbau befasst, beweist ein Fusion-Prototyp, der vor Kurzem der Öffentlichkeit vorgeführt wurde. Dort sorgen neben Alu und Magnesium im Bereich der Karosserie beispielsweise Fahrwerksfedern aus Kunststoff, Seitenscheiben aus Polycarbonat und Felgen aus Kohlefaser für eine Gewichtsreduktion um insgesamt 363 Kilo gegenüber dem Serienmodell. Laut Ford könnten alle Modifikationen schon "in naher Zukunft" in die Serienfertigung einfließen.

Bereits beschlossene Sache ist der Einsatz des Ecoboost-Dreizylinders im Ford Mondeo, der in seiner aufgeladenen Variante mit 125 PS den bisherigen Basis-Vierzylinder ersetzen wird. Daneben stehen 1,5- und Zweiliter-Benziner mit bis zu 240 PS sowie die bekannten 1,6- und Zweiliter-Diesel zur Wahl, deren Leistungsdaten leicht angehoben werden. Die Motorenpalette des neuen Passat umfasst neun Aggregate zwischen 120 und 280 PS. Sowohl am oberen als auch am unteren Ende des Sortiments gibt es dabei spannende Ergänzungen: Neuer Topdiesel wird der 2.0 TDI Biturbo, der bei einem Normverbrauch von 5,3 l/100 km 240 PS leistet und beachtliche 500 Newtonmeter Drehmoment entwickelt. Die Rolle des Basisbenziners wird mittelfristig der 1.0-TSI-Dreizylinder übernehmen, der noch im Herbst im Polo (95 PS) und 2015 im Golf (115 PS) zum Einsatz kommt.

Sowohl von Ford Mondeo als auch von VW Passat wird es eine Hybrid-Variante geben. Der Mondeo tritt hier gleich zur Markteinführung mit einem Paket aus Zweiliter-Vierzylinder-Benziner (141 PS) und 88 kW starkem Elektromotor an, die gemeinsam eine Systemleistung von 188 PS entwickeln. Die Kapazität des Lithium-Ionen-Akkus (7,6 kWh) soll rund 34 Kilometer rein elektrische Fahrt ermöglichen. Eine Plug-in-Variante mit identischen Leistungsdaten ist in den USA bereits verfügbar, allerdings steht noch nicht fest, ob und wann sie nach Deutschland kommt.

Ford setzt im Mondeo auf Sprachsteuerung

VW bringt den Passat-Hybrid grundsätzlich als Plug-in-Version und bietet diese Option auch im Kombimodell Variant an. Sein Antriebssystem besteht aus einem 156 PS starken Benzindirekteinspritzer (1.4 TSI) und einem 80 kW starken E-Motor, die gemeinsam 214 PS leisten und ein maximales Drehmoment von 400 Nm entwickeln. Die Elektroreichweite des VW Passat Hybrid gibt VW mit 50 Kilometer an. Das Thema Assistenzsysteme wird künftig bei beiden Kontrahenten großgeschrieben. Ford bietet im US-Fusion derzeit als Optionen einen adaptiven Tempomaten, Kollisions- und Totwinkel-Warner mit Querverkehrserkennung (jeweils mit Bremseingriff), Spurhalte- und Einparkassistent an.

Dazu kommen weitere sicherheitsrelevante Extras wie Knieairbags für Fahrer und Beifahrer sowie Sicherheitsgurte mit integrierten Airbags hinten. Es ist davon auszugehen, dass der Ford Mondeo im Gegensatz zum Fusion einige dieser Systeme bereits serienmäßig mitbringt. VW kontert hier mit dem Kollisionswarner Front Assist inklusive City-Notbremsfunktion und Fußgänger-Erkennung, mit der dritten Generation seines Einpark-Assistenten, der nun auch vorwärts in Querlücken rangiert, und dem neuen Stau- und Notfall-Assistenten, der im Passat Premiere feiert. Das System übernimmt im Stop-and-go-Verkehr neben der Spurführung (Lane Assist) auch Gas und Bremse, bei einem Komplettausfall des Fahrers, beispielsweise durch einen medizinischen Notfall, bringt es das Auto innerhalb der eigenen Spur kontrolliert zum Stehen.

Weitere Assistenzoptionen sind das radargestützte Side Assist (Totwinkel-Warner mit Querverkehrserkennung am Heck) und als zusätzliche Premiere die Fahrhilfe Trailer Assist. Damit lässt sich ein Gespann aus VW Passat und beliebigem Anhänger per Joystick der Spiegelverstellung spielend leicht rückwärts dirigieren. Weitere Technik-Highlights im Passat: vollvariable Digitalinstrumente à la Audi TT, ein Head-up-Display und Rundumsicht-Kameras – natürlich alles gegen Aufpreis. Serienmäßige Voll-LED-Rückleuchten und -Scheinwerfer als optionaler Xenon-Ersatz runden den Passat-Auftritt ab.

In Sachen Infotainment verfolgen Ford und VW unterschiedliche Philosophien: Während der VW Passat die Einbindung von Handy-Funktionen per Mirror-Link anbietet, setzt Ford im Mondeo mit der nächsten Generation des Sync-Bediensystems voll auf das Thema Sprachsteuerung. Welches Konzept den Kundenwünschen besser entgegenkommt, wird sich zeigen – auch was das Gesamtfahrzeug angeht. Denn das Duell zwischen Mondeo und Passat verspricht nach dem Modellwechsel wieder deutlich mehr Spannung als zuletzt.

VW Passat mit viel Hightech

Zur Passat-Familie gehören auch künftig die Derivate Variant und CC, die sukzessive auf den modularen Querbaukasten wechseln. Der Kombi bietet dann 650 Liter Kofferraumvolumen (plus 50 l) und verfügt über eine zweifach geteilte Rücksitzbank (40:20:40) sowie eine umlegbare Beifahrersitzlehne. Einen Schwerpunkt legt VW auf die lieferbaren Assistenzsysteme, darunter zwei Weltpremieren.

Ford Mondeo mit breitem Angebot

Luxus war bislang nicht die Stärke des Ford Mondeo, auch wenn er stets viel Auto fürs Geld bot. Immerhin leistet sich Ford auch bei der fünften Generation drei Karosserievarianten (Stufenheck, Schrägheck, Turnier), wobei der Kombi den europäischen Märkten vorbehalten bleibt. Und als Topversion bieten die Kölner künftig das Ausstattungs- und Service-Paket Vignale an, das über ausgesuchte Händler vermarktet wird.

Gegen diese Alternativen treten sie an

Preis oder Premium: In der Mittelklasse tummelt sich neben den bekannten Volumenanbietern auch die Premiumkonkurrenz. Der Wettbewerb in der Mittelklasse ist härter geworden – neben den SUV-Alternativen buhlen dort auch die Edelmarken Audi, BMW und Mercedes um Kunden. Deren Erfolg zwingt auch die Volumenhersteller, ihre Modelle aufzuwerten, ohne dass sie dabei preislich zu stark abheben dürfen. Gleichzeitig werden in Privat- und Flottenmarkt moderne Assistenz- und Infotainment-Systeme als Verkaufsargumente immer wichtiger.

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Erscheinungsdatum 26.09.2024

148 Seiten