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Neuer VW Tiguan in drei Varianten
Kompakt-SUV, Cross-Coupé und XL-SUV

Volkswagen erweitert die VW Tiguan-Baureihe um eine Langversion und ein Cross-Coupé - der neue Modulare Querbaukasten (MQB) machts möglich. Davon profitieren auch Audi, Seat und Skoda.

VW Tiguan 2015
Foto: Christian Schulte

Die Marke VW galt bislang nicht gerade als Trendsetter. Die Wolfsburger warteten lieber ab, was ankommt, um dann das Feld von hinten aufzuräumen. So geschehen auch beim VW Tiguan , mit dem VW 2007 sehr spät in das Segment der kompakten Offroader einstieg. Dafür mit riesigem Erfolg: Seit Marktstart liefen fast eine Million Einheiten vom Band, womit der VW Tiguan zu einem der meistverkauften Fahrzeuge in dieser Klasse avancierte.

VW Tiguan Cross-Coupé ab Februar 2015

Doch mit der nächsten Modellgeneration - als Produktionsstart ist Februar 2015 anvisiert - soll das Spielchen anders laufen. Jetzt geht VW voran und bringt den Kompakt-SUV VW Tiguan gleich in drei Karosserievarianten - ein Novum in dieser Klasse. Neben dem erneut gut 4,40 Meter langen Standard-Modell runden ein edles Cross-Coupé sowie eine preisgünstige, rund 4,95 Meter lange XL-Version zukünftig die Modellpalette ab.

Unsere Highlights

Langversion VW Tiguan ab 30.000 Euro

Die Langversion des VW Tiguan, die sogar den Touareg leicht überragt, soll mit einem Einstiegspreis von rund 30.000 Euro vor allem in Märkten wie den USA, Russland oder China punkten. Anders als der Touareg, der als Premiumprodukt positioniert bleibt, will VW mit dem Tiguan XL in den Wachstumsmärkten eine breite Kundschaft ansprechen und den in dieser Klasse dominierenden japanischen und koreanischen Herstellern Paroli bieten. Mit einem Kofferraumvolumen von voraussichtlich über 600 Litern sowie einer dritten Sitzreihe bietet das XL-Modell des VW Tiguan aber auch hierzulande ein sicher gefragtes, preislich attraktives Paket. Obwohl der XL einen 15 bis 20 Zentimeter längeren Radstand bekommt als der normale Tiguan, kann VW auf die identische technische Basis zurückgreifen.

Diese Flexibilität bei Länge und Breite innerhalb einer Baureihe ermöglicht der so genannte modulare Querbaukasten (MQB), der auch beim VW Golf VII zum Einsatz kommt. Die quer eingebauten, kompakt konstruierten Motoren tragen außerdem dazu bei, dass künftige VW-Modelle auf Basis des MQB mehr Raum für Passagiere und Gepäck bieten. Nur bei Zuladung und Anhängelast kann die auf Kraftstoff- und Kosteneffizienz getrimmte Baureihe des VW Tiguan nicht mit dem Touareg mithalten, der bis zu 772 Kilogramm laden und bis zu 3,5 Tonnen an den Haken nehmen kann. Doch das Einsatzgebiet des VW Tiguan sind ohnehin befestigte Straßen, die Zielgruppe Familien mit großem Platzbedarf - und dafür reichen Zuladung und Anhängelast aus.

Brennstoffzelle, Plug-in-Hybrid und E-Antrieb können eingebaut werden

Der MQB sieht zudem nur Triebwerke mit maximal fünf Zylindern vor. Im Fall des VW Tiguan geht die Spanne bei den Benzinern mit dem in zwei Leistungsstufen (122 und 140 PS) erhältlichen 1.4 TSI los und endet beim Zweiliter aus dem Golf GTI mit 220 PS. Als Diesel steht der 2.0 TDI in unterschiedlichen Leistungsstufen zur Wahl. Alle Triebwerke sind auch in Kombination mit einem Doppelkupplungsgetriebe (DSG) und Allradantrieb zu haben.

Der MQB ist darüber hinaus so konzipiert, dass Zukunftstechnologien wie Brennstoffzelle, Plug-in-Hybrid und E-Antrieb bereits vorgesehen sind und in alle Modelle eingebaut werden können. So auch in den dritten Tiguan-Bruder, das Cross-Coupé. Wie das viertürige Coupé CC bei der Passat-Baureihe spielt der Crossover die Rolle des edlen und teureren Designermodells, welches das Angebot nach oben abrundet. Mit einer Länge von 4,35 Metern baut er etwas kürzer als der herkömmliche VW Tiguan. Die im Dezember 2011 auf der Automesse in Tokio gezeigte Studie gab nicht nur Hinweise auf die künftige Optik, sondern auch auf eine mögliche Antriebsvariante: Das Cross-Coupé feierte seine Premiere als allradgetriebenes Plug-in-Modell. Es kombiniert zwei E-Motoren (vorne 40 kW, hinten 85 kW) mit einem direkteinspritzenden Turbobenziner. Bis zu 45 km rein elektrisches Fahren sind möglich. Das Besondere an der Konstruktion: Wo sonst die Kardanwelle sitzt, findet die Lithium-Ionen-Batterie Platz. Sie verfügt über eine Kapazität von 9,8 kWh und wird entweder über die Steckdose oder während der Fahrt über den Benziner und die Rückgewinnung der Bremsenergie geladen. In dieser Variante soll sich das Cross-Coupé mit nur 2,7 L/100 km begnügen.

Die Flexibilität des MQB kommt aber den anderen Konzernmarken zugute. So soll ein Skoda-Ableger des VW Tiguan XL dem aufstrebenden koreanischen Hyundai-Konzern vor allem in den Wachstumsmärkten mit dem großen, bezahlbaren Offroader Paroli bieten.

Audi Q3-Produktion ausgelastet

Noch nicht auf dem MQB basiert der aktuelle Audi Q3, der im spanischen Seat-Werk Martorell vom Band läuft und noch einen Bruder bekommen könnte: Im Zuge einer Modelloffensive bei der spanischen Marke ist ein kompakter Offroader in der Diskussion. Eine entsprechende Studie zeigte Seat bereits 2007 auf der IAA, doch im Konzernhauptquartier heißt es zu dem Thema nur: "Seat muss zuerst in die schwarzen Zahlen kommen, bevor wir in Nischenmodelle investieren." Für eine bessere Werksauslastung braucht man den Seat-SUV derweil nicht, denn das Q3-Band in Martorell läuft nahe an der Kapazitätsgrenze. Die Marktbeobachter von IHS erwarten für das erste volle Produktionsjahr des Audi Q3 in 2012 rund 94.000 Einheiten. Audi hatte 2011 erklärt, mehr als 100.000 Einheiten pro Jahr seien in Martorell nicht machbar. Anfang März lagen Audi nach eigenen Angaben 50.000 Bestellungen vor.

Der erste Kompakt-SUV, der nach dem VW Tiguan auf dem MQB basieren wird, kommt voraussichtlich von Skoda. Denn für Ende 2015 bereiten die Tschechen den Modellwechsel des Yeti vor, der im ersten Quartal 2016 auf den Markt kommen soll. Zunächst erhält der 4,22 Meter lange SUV aber Ende 2013 ein Facelift, bei dem er das neue Skoda-Markengesicht bekommt und um wenige Zentimeter wächst.

Der MQB ermöglicht dem VW-Konzern hohe Synergieeffekte. Plötzlich rechnen sich auch Nischenmodelle wie ein Cross-Coupé. Bei den Volumenautos können die Konzernmarken so mit den Kampfpreisen der Koreaner mithalten – und das müssen sie, wenn Volkswagen der größte Autobauer der Welt werden will.

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