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Neuer Audi A3 und A4-Facelift
Die A3-Familie wird wachsen

Auf dem Genfer Autosalon im März 2012 feiert der neue Audi A3 seine Premiere. Mit dem Modellwechsel wird er leichter, sparsamer und variantenreicher. Auf Oberklasse-Niveau: die Multimedia-Ausstattung.

Audi A3
Foto: Schulte

Ist es nicht das, was wir uns alle insgeheim wünschen? Wenn schon alt werden, dann in Würde. Der Audi A3 kann in dieser Hinsicht aufatmen. Kurz vor Auslauf dieser Generation kann man ihm bedenkenlos attestieren, sich eine erfrischende Natürlichkeit über den gesamten Modellzyklus erhalten zu haben – was sich in der Verkaufsstatistik widerspiegelt: Der Audi A3 tummelt sich im Top-Ten-Bereich.

2012 dürfte ihm deshalb ein Sprung auf die ganz vorderen Plätze sicher sein, denn auch der Nachfolger „ist eindeutig als Audi A3 zu erkennen“, versichert Audi-Designchef Stefan Sielaff. Keine Revolution also, die für die Marke sowieso untypisch gewesen wäre, dafür aber ein hohes Investment in „Präzision und Qualität, damit der Kunde erkennt, wofür er sein Geld ausgibt“.

Neuer Audi A3 in vier Varianten

Der Audi A3 profitiert zunächst einmal als erstes Modell vom neuen modularen Querbaukasten (MQB), der eine einheitliche Architektur für alle Modelle mit Quermotor vom Polo/A1 über Golf bis hin zum Passat bereithält. Die Lage des Motors und die Position der Lenkung bleiben immer gleich, genauso wie Chassis und Aufbau der Karosserie. Trotzdem können die Modelle in ihrer Größe aber variabler ausgelegt werden als bislang.

Vom Audi A3 wird es deshalb vier Varianten mit zwei unterschiedlichen Radstandslängen geben: Zweitürer und Cabrio (jeweils 4,26 Meter lang) bringen es in diesem Maß auf 2.595 Millimeter, Sportback und Stufenhecklimousine (4,44 Meter) auf 2.630 Millimeter. Auch in den Spurweiten gibt es Unterschiede: Limousine und Cabrio sind zwar nicht gleich lang, aber gleich breit – und überragen Zweitürer und Sportback hier um neun Millimeter. Alles klar? „Im Prinzip haben wir zwei Pärchen geschaffen“, erläutert Sielaff, „ähnlich wie Audi A4 und Audi A5.“

Allen Modellen gemeinsam ist, dass sie gegenüber der Vorgängergeneration um rund zehn Prozent leichter geworden sind – dank einer intelligenten Mischbauweise mit einer Motorhaube aus Aluminium. Auch der Vorderbau ist bei allen Vieren gleich. „Aber weil Limousine und Cabrio breiter sind, haben wir auch die Radläufe etwas anders gestaltet und der Seitenlinie eine eigene Charakteristik mitgegeben.“ Weitere Unterschiede gibt es auch bei der formalen Ausgestaltung der Heckleuchten, wobei alle von einer weiterentwickelten LED-Technologie profitieren, die im homogenen Leuchtband eingesetzt wird. Die unschöne Bauklötzchen-Optik der Vergangenheit ist damit passé.

Dreidimensionale Bedienleiste in Shanghai-Studie A3 e-tron Concept

Um die neue Generation des Audi A3 noch präziser zu erläutern, entert Stefan Sielaff die Shanghai-Studie A3 e-tron Concept, deren Interieur schon sehr weitgehend die Serienversion vorwegnimmt – sieht man von den weißen Lederbezügen der Instrumententafel ab. Zu den auffälligsten Änderungen zählt eine dreidimensionale Bedienleiste zwischen Fahrer und Beifahrer und ein darüber positionierter Bildschirm, der ausfahrbar ist: „Das ist typisch Audi, und darin unterscheiden wir uns von VW, wo man auf eine Bedienung über den Touchscreen setzt“, erläutert Sielaff. Nicht besser oder schlechter, sondern einfach anders.

Wichtig ist, dass der MMI-Bildschirm im Audi  A3 so hoch angeordnet ist, dass er optimal im Blickfeld des Fahrers liegt. Der kann zusätzlich ein umfangreiches Sprachbediensystem ordern, um noch leichter im Auto zu kommunizieren. Neuer Bestandteil des Drehdrückstellers ist das Touchpad: Ziele des Navigationssystems sowie Telefonnummern einfach mit dem Finger eingeben, und los geht es. Online-Freaks leisten sich gegen Aufpreis außerdem einen WLAN-Hotspot, der sicherstellt, dass Smartphones, Notebooks oder ein Apple iPad mit dem Internet verbunden werden können.

Auch bei den Assistenzsystemen orientiert sich der Audi A3 an der Oberklasse. Dazu zählen Verkehrsschild-Erkennung, Abstandsregeltempomat mit Stop-and-go-Funktion und einer automatischen Vollbremsung im Notfall sowie Spurhalte- und Parkassistent. Analog zu Pre-Safe bei Mercedes zieht Pre Sense als Option ein: Dieser Begriff umschreibt ein System, bei dem vor einem drohenden Aufprall die Gurte gestrafft, Fenster und Schiebedach geschlossen und die Sitze aufgerichtet werden. Zusätzlich aktiviert sich automatisch die Warnblinkanlage.

Audi A3 verfügt über Vierzylinder-Benziner mit Zylinderabschaltung

Technologisch ist der Audi A3 für den neuen Lebensabschnitt bestens gewappnet, denn als eines der ersten Modelle in diesem Segment verfügt er über einen Vierzylinder-Benziner mit Zylinderabschaltung: Der 1.4 TSI (rund 140 PS) kann bei niedriger und mittlerer Last zwei der vier Zylinder vorübergehend ruhen lassen – und zwar dann, wenn die Motordrehzahl zwischen 1.400 und 4.000/min und das Drehmoment zwischen 25 und 45 Newtonmeter liegen.

Zylinder zwei und drei schalten sich automatisch wieder zu, wenn der Fahrer aufs Gas drückt und diesen Geschwindigkeitsbereich verlässt. Bei Tempo 50 soll die Verbrauchseinsparung bis zu einem Liter pro 100 km betragen, nach dem NEFZ-Fahrzyklus beläuft er sich auf 0,4 Liter pro 100 Kilometer. Doch damit nicht genug gespart: Der Einsatz eines Dreizylinder-TDI ist genauso in Vorbereitung wie der einer Erdgasvariante.

Für Stefan Sielaff ist der Audi A3 wenige Monate vor dem Serienstart praktisch abgeschlossen – wenigstens wenn es darum geht, alle vorstandsrelevanten Entscheidungen einzuholen. Der Designchef eilt weiter: „Wir arbeiten gerade am TT-Nachfolger, am neuen Q7, dem R8-Nachfolger und der nächsten A4/A5-Familie.“ Dem Herrn der Ringe folgt gewissermaßen ein Heer der Ringe, das sich in den nächsten Jahren noch gewaltig vergrößern dürfte.

Audi A4-Facelift

Nach dem Audi A5 steht für den Audi A4 im Frühjahr 2012 ein Facelift an, das „optisch bewusst dezent bleibt, um Kunden, die den aktuellen Jahrgang fahren, nicht ins Abseits stellen“, so Sielaff . Trotzdem sind Front und Rückleuchten in ihren Umrissen geändert und um die LEDTechnologie auf dem neuesten Stand ergänzt worden. Die oberen Kanten des Single FrameGrills sind etwas stärker angeschrägt, im Innenraum kommt nun die Blende rund um die Instrumente aus einem Stück ohne Fugen zum Einsatz. Kleine Chromringe werten das Interieur zusätzlich auf.

Außerdem ziehen weitere Assistenzsysteme ein: Der Müdigkeitssensor mahnt gegebenenfalls zur Pause, der Spurwechselassistent überwacht per Radar das Umfeld hinter dem Audi A4, und eine Kamera kontrolliert, ob der Fahrer die Spur hält.

Das Fahrwerk wird überarbeitet und erhält eine elektromechanische Servolenkung, was zusammen mit der verbesserten Aerodynamik den Verbrauch senken soll. Feinschliff auch im Motorenprogramm: Der 1.8 TFSI hat nun 170 PS (vorher 160 PS), neu ist der 3.0 TFSI mit 272 PS. Der 2.0 TDI leistet 177 PS (vorher: 170 PS), und den 3.0 TDI gibt es künftig in zwei Leistungsversionen mit 204 und 245 PS.

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