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Die neuen Regeln für die LMP1-KLasse 2011
LMP-Sport: ACO erlaubt Hybridsysteme

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Der Le Mans-Veranstalter wird in der großen Prototypenklasse LMP1 ab 2011 einen Ingenieursstreit mit neuen, umweltfreundlichen Technologien zulassen. Damit wird das LMP-Reglement auch für Hersteller interessant, die bisher nicht im Prototypensport oder in Le Mans engagiert waren.

24h Rennen Le Mans 2009
Foto: Audi

Der ACO will seinen finalen Regelentwurf für 2011 Mitte Februar veröffentlichen, 60 Prozent der Bestimmungen sind fixiert. Wie Quellen aus England und Frankreich übereinstimmend berichten, soll die gesamte Breite an Energierückgewinnungssystemen im Reglement enthalten sein. ACO-Sportdirektor Vincent Beaumesnil bestätigt: „Wir befinden uns seit geraumer Zeit mit den Herstellern in einem konstruktiven Dialog was die Hybridtechnik betrifft. Der ACO will Hybridsysteme zulassen und garantiert die faire Einstufung und Kontrolle dieser Systeme. Wenn Hersteller neue Technologien an den Start bringen, dann brauchen sie auch die Chance, um den Sieg kämpfen zu können. Das Gleiche gilt aber auch für jene Teams, die auf traditionelle Technologien setzen. Wir werden also verschiedene Technologien gegeneinander ausgleichen müssen.“

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Balance zwischen den Systemen schwer kontrollierbar

Doch genau hier liegt der Hund begraben: Die elektronisch geregelte Einspeisung von Zusatzleistung gilt Experten als nicht kontrollier- und überprüfbar. Bereits in den vergangenen Jahren scheiterte der Le Mans-Veranstalter ACO beim Versuch einer gerechten Balance zwischen Ottomotoren und Dieselmotoren in der LMP1-Klasse, was beispielsweise zum Rückzug von Aston Martin führte. Zytek-Ingenieur Pete May, der 2009 den Hybrid-LMP1 für die ALMS entwickelte und eng mit dem ACO bei der Abfassung der Hybridregeln für 2011 zusammenarbeitet, verweist darauf, dass die komplexen elektronischen Steuerungen nur mit ungeheurem Aufwand überprüft werden könnten.

Deshalb sei es mehr als wahrscheinlich, dass der limitierende Faktor bei diesem Technologiewettstreit das jeweilige Budget des Herstellers sei. Im Vorentwurf des Reglements steht bereits die Zulassung von Bremsrekuperationssystemen sowie die Nutzung thermischer Energie, beispielsweise aus dem Auspuff und den Kühlern. Auch das für die Formel 1 entwickelte KERS-System mit Flywheel-Technologie soll zum Einsatz kommen, sofern diese Technik den Sicherheits-Check durch die FIA besteht. Sogar der Einsatz von Solartechnologie mittels in Plastik eingebrannter und somit biegfähiger Solarzellen steht zur Disposition. Im ersten Regelentwurf steht: „Der ACO will den Herstellern die größtmögliche Freiheit geben, Hybridsysteme zu entwickeln und einzusetzen, aber wir werden auch Maßnahmen ergreifen, um sie zu kontrollieren.“

Hybridsysteme sollen Benzinverbrauch senken

Der ACO plant, die LMP1-Autos mit Sensoren zu bestücken, die die abgegebene Zusatzleistung pro Runde exakt ausweisen. Die eingespeiste Leistung soll limitiert werden. Doch schon jetzt schafft beispielsweise das Flywheel-System von Williams bis zu 100 Kilowatt Leistung – und liegt so deutlich über dem ACO-Limit. Zytek rechnet mit bis zu 35 Kilowatt für seinen Rennhybrid. „Die Hybridsysteme sollen nicht die Spitzenleistung erhöhen, sondern den Benzinverbrauch senken“, betont jedoch Beaumesnil. „Daher wird der ACO die Performance anpassen, wenn ein Fahrzeug durch die Verwendung der Hybridtechnik seine Rundenzeiten verbessert.“ Die Frage bleibt, ob der ACO die LMP1-Fahrzeuge mit Hybridtechnik korrekt einstufen kann.



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Erscheinungsdatum 04.02.2022

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