Neue VW-US-Strategie: Amerikaner müssen VW kennenlernen

Neue VW-US-Strategie
Amerikaner müssen VW kennenlernen

Zuletzt aktualisiert am 05.10.2010
Amerikaner müssen VW kennenlernen
Foto: GM

Mit einer Werbekampagne will VW die Amerikaner von nächster Woche an schon mal auf den neuen Jetta neugierig machen. Für 16.000 Dollar soll er als relativ günstiges Fahrzeug viele ansprechen. Auch das Händlernetz soll ausgebaut werden, ebenso wie der Gebrauchtwagenmarkt, sagte Browning.

VW muss wieder in Amerika zuhause sein

Es war der erste öffentliche Auftritt des 51-Jährigen, der seit dem 1. Oktober Vorstandschef der Volkswagen Group of America ist. Bislang ist VW in USA vergleichsweise schwach vertreten und kommt derzeit nur auf einen Marktanteil im einstelligen Bereich. Von Januar bis August waren die Verkaufszahlen um 22,1 Prozent auf 239.300 Fahrzeuge angestiegen. Mit neuen Modellen, wie der Mittelklasse- Limousine Sedan, will VW nun weitere Kunden gewinnen.
 
"Wir müssen den Fokus wieder finden, dass VW in Amerika zu Hause ist", sagte Browning. Das im Bau befindliche Werk in Chattanooga sei dafür eine wichtige Botschaft. Rund eine Milliarde Dollar investiert der Wolfsburger Autobauer in Chattanooga im Bundesstaat Tennessee, im Frühjahr 2011 soll die Fabrik mit 2.000 Arbeitsplätzen fertig sein. 150.000 Fahrzeuge der Serie "Sedan" sollen dort pro Jahr produziert werden, die meisten für den amerikanischen Markt.
 
"Die Amerikaner gewöhnen sich an kleinere Motoren", sagte Browning. Aber sie legten auf andere Dinge wert als Europäer. Diesel stehe zum Beispiel nicht so hoch im Kurs. "Es gibt eine mentale Sperre gegen Diesel", berichtete der Automanager. Die relativ hohen Benzinpreise würden zudem den Druck erhöhen, neue Technologien zu entwickeln. Er favorisiert dabei den Elektroantrieb. "Der Markt für Elektroautos muss gefördert werden."
 
Browning hatte weltweit in mehreren leitenden Vertriebs- und Marketingfunktionen bei General Motors (GM) und der Ford Motor Company gearbeitet. Bei GM war er für Vertrieb, Service und Marketing des US-Konzerns in Europa und später weltweit verantwortlich, von 2006 bis 2008 war er Vorstandschef von Vauxhall. Von 1997 bis 2001 war Browning im Ford-Konzern tätig. Browning war bereits im vergangenen Juni zum VW-Konzern gewechselt.