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Neue Geländewagen für die US-Armee
Wer wird der nächste Hummer?

Der berühmte "Hummer" hat bald ausgedient. Drei Nachfolger werden derzeit intensiv getestet, wir zeigen die Kandidaten für das Milliarden-Projekt.

Lockheed Martin JLTV
Foto: Lockheed Martin

Es ist eine gigantische Projektausschreibung, und wer sie gewinnt, wird einen Milliarden-Auftrag einstreichen. Die US-Armee wird in den kommenden Jahren den HMMWV, im Volksmund auch als "Humvee" oder "Hummer" bekannt, ersetzen. Das inzwischen rund 40 Jahre alte Konzept des HMMWV ist nicht mehr zeitgemäß, die Anforderungen an moderne Radfahrzeuge im Armee-Einsatz völlig anders als in den 1970er Jahren, als die Ausschreibungs-Grundlagen für das neue Fahrzeug ausgearbeitet wurden.

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Ein Milliarden-Auftrag winkt

Seinerzeit hat sich der US-Rüstungskonzern AM General den Riesen-Auftrag sichern können – es war der gewaltigste Auftrag für Radfahrzeuge in der Geschichte der US-Streitkräfte. Rund 281.000 Fahrzeuge des HMMWV in den diversen Modellvarianten hat AM General bis heute ausgeliefert.

Die Einsatzbereiche haben sich inzwischen völlig gewandelt, entsprechend wurden auch die Ausschreibungsbedingungen abgeändert. Im JLTV-Programm ("Joint Light Tactical Vehicle") liegen die neuen Anforderungen im Vergleich zum Humvee insbesondere im Bereich Panzerung, Zuladung und Variabilität: so sollen sich ungepanzerte Fahrzeuge direkt vor Ort mit Umbaukits auf bessere Schutzklassen umrüsten lassen.

Sieben Hersteller beziehungsweise Bietergruppen hatten sich ursprünglich an der Ausschreibung des US-Militärs beteiligt, übrig geblieben sind nun drei Anbieter. Oshkosh, Lockheed Martin und der Lieferant des HMMWV, AM General, haben sich für die finale Testphase qualifiziert. Alle drei Hersteller haben je 22 Fahrzeuge ausgeliefert, die sich bis Ende 2014 im Testbetrieb der Armee bewähren müssen.

Es geht um eine gewaltige Summe: Rund 50.000 Fahrzeuge sollen während der kommenden 20 Jahre an die U.S.-Army ausgeliefert werden, weitere rund 5.000 an das U.S. Marine Corps. Bei einem projektierten Stückpreis von 250.000 US-Dollar pro Fahrzeug kann sich der Gewinner der Ausschreibung auf gigantische Umsätze einstellen. Dabei sind die Zusatz-Einkünfte etwa durch Fahrzeug-Upgrades, Zubehör und Instandsetzung noch gar nicht eingerechnet. So wird in einem Regierungs-Report aus dem Juni 2013 die schwindelerregende Summe von 23 Milliarden US-Dollar für die Gesamt-Projektkosten genannt.

Neue JLTV für die US-Army

Über die technischen Daten der drei JLTV von Oshkosh, Lockheed Martin und AM General geben die Hersteller kaum Auskunft. So ist von Lockheed Martin lediglich zu hören, dass ein Cummins-Diesel, eine Allison-Automatik und eine Einzelradaufhängung mit Luftfederung zum Einsatz kommt. Bei AM General gibt man sich noch bedeckter und erwähnt lediglich die Allison-Automatik und ein semi-aktives Fahrwerk.

Oskoshs JLTV schließlich basiert technisch auf dem deutlich schwereren M-ATV. Dieses gepanzerte, 6,3 Meter lange und über 11 Tonnen schwere Radfahrzeug verfügt über einen 375 PS starken Caterpillar-Motor. Das neue JLTV, mit dem Oskosh in die Ausschreibung gegangen ist, soll lediglich die Hälfte wiegen und über ein elektronisch gesteuertes Fahrwerk verfügen, das laut Oshkosh bis zu 50 Zentimeter Federweg realisieren kann. Damit soll das Oskosh JLTV bis zu 70 Prozent schneller im Offroad-Betrieb fahren können als der schwere Bruder.

Allen Fahrzeugen gemeinsam ist die Ausstattung mit sogenannten Beadlock-Felgen und einem automatischen Reifenfüllsystem. Bei den Beadlock-Felgen werden die Reifen mit der Felge verschraubt. So lassen sie sich auch bei niedrigstem Luftdruck sicher betreiben, wie er beispielsweise auf Sand, Schee oder sumpfigem Untergrund wichtig ist. Durch die Reifenfüllanlage kann der Luftdruck vom Fahrzeuginneren aus angepasst werden.

Die Testphase für die neuen JLTV läuft noch bis Oktober 2014. US-Militär-Experten zufolge ist das Ergebnis zwar noch offen, allerdings habe sich Oshkosh durch den bislang günstigsten Stückpreis eine gute Ausgangsposition geschaffen.

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