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Mini-Designchef Oliver Heilmer im Interview
Was Mini ausmacht? Das Team!

Der Mini-Designchef über die Herausforderungen und Möglichkeiten der Marke, über die Verknüpfung der Vergangenheit mit Gegenwart und Zukunft – und wie der Mini-Soundtrack klingt.

Interview Mini-Designchef
Foto: Alberto Martinez
Wenn Mini heute eine Musikrichtung wäre, welche wäre das?

Heilmer: Eine Mischung aus Britpop und Hip-Hop. Drake macht so was. Das passt heute, aber auch für die Zukunft.

Und was macht das Mini-Design heute aus?

Heilmer: Die typischen Scheinwerfer und das Kontrastdach sind es vor allem, was einen Mini ausmacht. Heute ist es besonders das Team, die Teamarbeit. Die ist sehr persönlich, sehr intensiv. Das sieht man an jedem Detail, von der Lederverarbeitung bis zum 3-D-Druck. Mini hat einen speziellen Charakter und darf sich deshalb mehr Dinge als andere erlauben.

Unsere Highlights
Können Sie sich vorstellen, ein zukünftiges Modell radikal zu reduzieren, so wie beim Ur-Mini von 1959?

Heilmer: Leider sind wir da technisch limitiert, etwa bei der Crashsicherheit, die wir weltweit erfüllen müssen. Für die Sicherheit, die wir bieten, ist der Mini schon heute ziemlich klein. Momentan sehe ich damit wenig Chancen für eine weitere Reduktion.

Und wie halten Sie die aktuellen Mini-Modelle authentisch, denn so richtig Mini im Wortsinn sind sie ja nicht mehr?

Heilmer:Das stimmt, aber dafür hat sich die Qualität deutlich verbessert. Mini sind solide Autos, mit denen man ohne Probleme lange Strecken fahren kann. Und natürlich machen wir uns ständig Gedanken, was die Marke ausmacht. Das ist ein Prozess, der nie abgeschlossen sein wird. Dennoch müssen wir nahe genug an dem bleiben, was der Kunde wirklich will, dürfen nicht zu weit wegspringen. Nehmen wir die runden Scheinwerfer. Unsere Kunden lieben sie, deswegen wäre es falsch, sie zu verändern. Wenn wir konsequent so weitermachen, sind wir vielleicht irgendwann die Einzigen, die so eine Ikone am Markt haben.

Dürfen wir noch mal was richtig Verrücktes erwarten, oder ist die Zeit dafür vorbei?

Heilmer: Personalisierung und 3-D-Druck haben wir schon jetzt in die Autos integriert, über die Zukunft darf ich heute noch nicht sprechen.

Die Beziehung zwischen Auto und Nutzer wird immer wichtiger. Auch eine Aufgabe für den Designer?

Heilmer: Das ist kein Thema, das einer alleine machen kann. Du brauchst als Designer die anderen Spezialisten. In der Vergangenheit lief das meiste Schritt für Schritt, in der digitalen Welt ist dafür keine Zeit mehr, alles passiert gleichzeitig. Für eine besondere Beziehung zum Auto ist beispielsweise der Sounddesigner zuständig. Er ist in erster Linie Künstler, kreiert etwa das künstliche Fahrgeräusch beim Elektroauto. Da gibt es ganz bestimmte Frequenzen, die ich erreichen muss – und gut klingen soll es auch noch.

Stichwort E-Auto. Was ist für Sie schlüssiger: wenn es bekannt aussieht oder sich bewusst von den Verbrennern unterscheidet?

Heilmer: Wenn ich es mir aussuchen könnte, würde ich mit den gleichen Prinzipien starten und wahrscheinlich beim gleichen Ziel herauskommen. Anders aussehen nur um der Antriebsform willen ist eine Möglichkeit, doch sehe ich es für Mini so, dass ich alles raushole, was das Konzept mir gibt. Die Frage für die Zukunft ist immer: Was kann ich noch weiter optimieren? Aber beim Mini Cooper S E sind wir da ja jetzt schon gut.

Vita Oliver Heilmer

2000 Beginn im Designteam der BMW Group

2013–2016 Verantwortlich für Interieur-Design

2016–2017 Leiter der BMW-Tochter Designworks

Seit 2017 Leiter Mini Design

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Erscheinungsdatum 26.09.2024

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