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Mercedes LAPV Enok
Panzer-G für den Anti-Terror-Einsatz

Mit dem Enok auf Mercedes G-Basis hat die Bundeswehr ein hochmobiles, gepanzertes Fahrzeug im Einsatz. Jetzt gibt es einen Großauftrag für das Nachfolgemodell. Wir stellen den Enok im Detail vor.

Mercedes G LAPV 6.1 Militär Military Eurosatory

Militärs lieben Abkürzungen, da müsste der "G" eigentlich besonders hoch in der Gunst der Uniformträger stehen. Allerdings lieben Militärs auch blumige Umschreibungen für ihre Fahrzeuge, weshalb der Mercedes G bei der Bundeswehr "Wolf" heißt. Und sein gepanzertes Pendant "Enok". Jetzt hat sich der Bund entschlossen, den Soldaten 84 weitere Enok in der verbesserten Version 6.1 zu beschaffen.

Enok – im Namen des Marderhunds

Der Enok trägt den Namen des waschbär-ähnlichen Marderhunds, der ursprünglich aus Sibirien stammt. Im kürzelfreudigen Militärjargon handelt es sich beim Enok um ein "LAPV", ein "Light Armoured Patrol Vehicle". Mit dem Mercedes G/Wolf teilt der Enok zwar die Optik und viele technische Komponenten vor allem im Antriebsstrang, die Ausführung unterscheidet sich aber deutlich vom ungepanzerten Modell.

Unsere Highlights

5,4 Tonnen Gesamtgewicht bei einer Nutzlast von einer Tonne – damit spielt schon der Enok 5.4 in einer anderen Liga als der Standard-Wolf. Der Mercedes LAPV Enok 5.4 ist durch die Umbauten deutlich breiter und gleichzeitig niedriger als der Mercedes G. Mit 1.900 Millimetern exakt gleich hoch wie breit wirkt er in der Frontansicht gedrungener. 4,82 Meter beträgt die Fahrzeuglänge – ohne das bei der Zivilversion übliche außen liegende Reserverad. Der Mercedes Enok ist mit dem aktuellen Dreiliter-Diesel des Wolf bestückt, der Sechszylinder stellt 184 PS und 400 Newtonmeter Drehmoment bereit. Die Panzerung des Mercedes Enok soll dem Beschuss mit Hartkern- und panzerbrechender Munition widerstehen. Die Reichweite des Mercedes Enok wird mit 700 Kilometer angegeben.

Neue Enok für das KSK

An der Entwicklung des Nachfolgemodells Enok 6.1 (6,1 Tonnen Gesamtgewicht, 1,3 Tonnen Nutzlast, Portalachsen, verbesserte Panzerung) beteiligt sind die süddeutschen Firmen ACS und LeTech. Während ACS mit dem Bau von Sonderschutzfahrzeugen und dem Enok 5.4 eher nur in Expertenkreisen bekannt ist, kommt LeTech "normalen" Offroadern schon bekannter vor: die Firma beschäftigt sich mit Umbauten von Mercedes G-Modellen und liefert die Portalachsen für den Enok 6.1, welche sich auch unter zivile G-Modelle schrauben lassen.

Zum Einsatz kommt der Mercedes Enok bei der Bundeswehr in vier Ausführungen: als Pickup, geschlossener Transporter, als MedEvac-Fahrzeug für den Sanitäts-Einsatz und als Transporter mit ungeschützter, überplanter Ladefläche.

Zusätzlich zu den bereits im Einsatz befindlichen Enok 5.4 (137 Stück) wurde nun der Auftrag für weitere 84 Enok 6.1 erteilt, die bis 2017 ausgeliefert werden sollen. Der Bundeswehr-Auftrag hat Berichten zufolge ein Volumen von rund 56,3 Millionen Euro – was einem Enok-Stückpreis von rund 670.000 Euro entsprechen würde. Seine Verwendung soll der neue Enok 6.1 in erster Linie beim Kommando Spezialkräfte (KSK) finden, weitere Einheiten werden für Patrouillendienste eingesetzt.

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