Der große Bruder des Mercedes GLE ist der letzte im Bunde: mit der Neubenennung der einstigen GL-Klasse in GLS und den zugehörigen Umbaumaßnahmen ist die Neuausrichtung im SUV-Angebot von Mercedes vorerst abgeschlossen. Auf der LA Autoshow präsentiert Mercedes das Faceliftmodell Mercedes GLS , das vor allem innen von der Modellpflege profitiert.
Mercedes GLS vor allem vorne frischer
Die Renovierungsarbeiten am Blechkleid orientieren sich stilistisch am GLE, behalten jedoch genügend Eigenständigkeit, um auch optisch eine klare Unterscheidung zwischen den beiden Modellen zu ermöglichen. Die beiden Querrippen des Kühlergrills mit ihren sechs Öffnungen und die beiden Längssicken auf der Motorhaube sind der prägnanteste Unterschied zum Vorgängermodell, ebenso wurde die komplette Schürze mit der Chromeinlage in Unterfahrschutz-Optik neu gestaltet. Die Scheinwerfergrafik ändert sich ebenfalls, die unteren Tagfahrlicht-Leisten entfallen, das Tagfahrlicht wurde in die Hauptscheinwerfer integriert.
Weniger intensiv als die Front wurde die Heckansicht neu gestaltet. Der untere Bereich der Schürze bekommt eine neue Optik, außerdem gibt es neue Rückleuchten.
Mercedes GLS als SUV-S-Klasse
Dem Anspruch von Mercedes, mit dem Siebensitzer die SUV-Version der S-Klasse zu bauen, konnte das Interieur bislang nicht zur Gänze folgen, das ist nun anders. Tatsächlich ist das neu gestaltete Cockpit ein größerer Sprung, als bei einer normalen Modellpflege eigentlich zu erwarten wäre. Der Mercedes GLS behält die bereits bekannten Bedieninseln, die aber komplett neu gestaltet und konfiguriert wurden. Am auffälligsten hierbei sind der große, jetzt "aufgesetzte" Monitor im aktuellen Stil des Hauses und die neue Kontrolleinheit für das Comand-System. Für den Mercedes GLS steht künftig die neueste Version von Comand Online zur Verfügung, in den ersten drei Jahren nach Kauf lässt sich dann auch Comand Remote kostenfrei nutzen. Damit ist der entfernte Online-Zugriff auf Fahrzeuginformationen möglich.
Im Gegensatz zum kleineren GLE wird es den Mercedes GLS ausschließlich mit Allradantrieb geben. Die Motorvarianten orientieren sich an den Hauptabsatzmärkten des GLS, die nicht so sehr in Europa zu finden sind: drei Benziner, ein Diesel (siehe Tabelle). Außer dem Mercedes-AMG GLS 63 4MATIC bekommen alle anderen Varianten serienmäßig die neue 9G-Tronic-Automatik. Die Sechszylinder-Motoren entsprechen denen im Vor-Faceliftmodell, bei den Achtzylindern gab es Nachbesserungen und Leistungssteigerungen – 20 PS mehr beim GLS 500, 27 Extra-Pferde beim AMG GLS 63.
Nach dem Start der Bestellannahme im November wird Mercedes die neue GLS-Generation ab März 2016 in Europa ausliefern, die Preise steigen jeweils um rund 500 Euro.
Sitzprobe Mercedes GLS
Der den Mercedes GL beerbende GLS wirkt in Deutschland groß und in den USA nicht nur in der Messehalle eher normal gewachsen. Wer den hohen Einstieg bewältigt hat, sitzt in einer mobilen Halle aus Holz und Leder und hat vorne neben sich immer ein breite Mittelkonsole. Die perforierten Ledersitze lassen sich belüften und das Lenkrad mit den Ledergriff-Flächen und dem Klavierlack-Überzug oben und unten gefällt jedem, der beim Steuern ein wenig Abwechslung in der Griffigkeit haben möchte.
Der GLS ist die SUV-Version der S-Klasse. Also sind Luxus, perfekte Ergonomie und ein überlegen sattes Türzuschlag-Geräusch Pflicht. Der Blick auf die Instrumente macht Spaß, da in den Rundinstrumenten wiederum deutlich kleinere Rundinstrumente sitzen. Der frei stehende zentrale Infotainment-Bildschirm könnte einen deutlich schmaleren Rand vertragen – aber gut: Auch für einen breiten Rand ist im GLS eben genug Platz. Im Fond das gleiche Spiel: Jede Menge Raum für Kopf und Beine, jede Menge Ledergeruch, jede Menge Helligkeit dank umfangreicher Innenausleuchtung.