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Preise Mercedes E-Klasse W213 (2016)
E-Klasse kostet mindestens 45.303 Euro

Mercedes bringt die neue E-Klasse mit jeder Menge Assistenzsystemen und zwei riesigen Displays statt klassischer Instrumente. Die Preise starten bei 45.303 Euro. Wir zeigen Bilder, verraten alle Details zur Technik - und wie es sich sitzt in der Baureihe W213.

Mercedes E-Klasse
Foto: Gerd Stegmaier

Es ist wieder Januar, es ist wieder Detroit Auto Show und erneut zeigt Mercedes sein wichtigsten Modell des Jahres im zweiten Stock des Westin Book Cadillac Hotels im Herzen der Motor City. Nur dass das, was da unter dem Tuch auf die Journalisten aus der ganzen Welt wartet, deutlich wuchtiger wirkt, als die zierliche C-Klasse vor zwei Jahren. Dass die E-Klasse um 4,3 Zentimeter gewachsen ist, scheint auf den ersten Blick untertrieben. Die Präsenz des W213 geht eher in Richtung S-, denn C-Klasse. Die im Vergleich zu den beiden Modellen horizontaler angelegten Heckleuchten – auf Wunsch mit "Stardust-Effekt" - und die zwei LED-Tagfahrlichstreifen in den Scheinwerfern sorgen zwar trotz gleicher Formensprache für Unterscheidbarkeit, aber von den Leuchten abgesehen könnte sie stärker sein. Mit der Kritik, man könne die drei Mercedes-Limousinen kaum noch auseinanderhalten, werden die Verantwortlichen leben müssen. Trotzdem: Die Proportionen wirken äußerst stimmig (der Radstand wuchs um 6,5 Zentimeter), sogar propper und mit großen Rädern sportlich. Die E-Klasse wirkt im Vergleich zu C- Und S-Klasse flacher und breiter.

Unsere Highlights

Die Frontpartie ist je nach Designlinie unterschiedlich gestaltet. Die Basis- und die Exclusive-Versionen der neuen Mercedes E-Klasse tragen den klassischen Kühler mit Stern am oberen Rand. In den Ausstattungslinien Avantgarde und AMG gibt es einen Sportkühler mit großem Stern in der Mitte. Dank eines Jalousie-Systems, das die Kühlermaske je nach Luftbedarf mittels Lamellen öffnet und schließt, soll der cW-Wert auf 0,23 sinken. Die Windgeräusche sollen auf Oberklasseniveau liegen.

Mercedes E-Klasse W213 mit großen Displays und geräumig

Innen ist die die auch die neue E-Klasse ganz Mercedes - alles so vertraut hier. Allerdings mit weiter gesteigertem Qualitätseindruck: Vom Niveau her erreicht das durchaus die viel gelobte Audi-Verarbeitung, aber mit eigenem Stil. Taxifahrer werden sich nicht nur deshalb umschauen. Denn die zwei Displays mit je 12,3-Zoll Bildschirmdiagonale - das sind jeweils gut 31 Zentimeter - prägen den ersten Eindruck am Fahrersitz. Eine enorme horizontale Fläche von beeindruckender Brillanz (Die Auflösung beträgt 1.920 x 720 Pixel) drängt sich da ins Blickfeld.

Kehrseite der Medaille: Der Abstand zwischen ihrer Einfassung und dem oberen Ende der Windschutzscheibe ist kleiner, als man es von einer Limousine dieses Formats erwarten würde. Könnte sein, dass mancher am Anfang etwas länger mit der Sitzhöhenverstellung spielt, um das Ende der Motorhaube und hochhängende Ampeln gleichermaßen gut in den Blick zu bekommen. Dazwischen schiebt sich auf Wunsch sogar noch ein hochauflösendes Head-up-Display, dessen hartweiße Zahlen für Nachtfahrten fast zu kontraststark sein könnten.

Bedienung der neuen Mercedes E-Klasse per Sprache, aber ohne Gesten

Zeit für einen Platzwechsel: Sowohl vorne wie hinten sind die Türausschnitte ausreichend groß, so dass Passagiere bequem zusteigen können. Hinten ist das Platzangebot sowohl für Kopf als auch für die Knie mehr als ordentlich. Der Kofferraum ist vom Volumen unverändert und wirkt riesig.

Statt der effektstarken Gestensteuerung in BMWs 7er und im neuen 5er setzt Mercedes auf Touch-Bedienfelder am Lenkrad, mit denen sich lässig durch die Registerkarten des Menüs auf dem Mitteldisplay wischen lässt. Eine gute Ergänzung zum Drehdrücksteller und dem Touchpad auf der Mittelkonsole. Wer Befehle zu geben gewohnt ist, darf auch der neuen E-Klasse Anweisungen zurufen. Zusätzliche Gestensteuerung dürften E-Klasse-Kunden vermutlich nicht vermissen. Wie gut die Sprachsteuerung funktioniert, werden wir erst nach den ersten eigenen Testfahrten wissen.

Mercedes E-Klasse (W213) - E 350 e - Plug-In-Hybrid - Innenraum - Cockpit - Vorstellung
Mercedes
Das Cockpit der neue E-Klasse von Mercedes: Zwei große Displays dominieren den Armaturenträger.

Mercedes E-Klasse ab 45.303 Euro

Zum Marktstart werden in der neuen Mercedes E-Klasse 2 Motorisierungen zur Verfügung stehen. Im E 220d kommt ein völlig neu entwickeltes 195 PS starkes Diesel-Aggregat zum Einsatz, das nur 3,9 Liter pro 100 Kilometer verbrauchen soll. Dazu gibt es den Basis-Benziner E 200 mit 184 PS.

Der Einstieg in die neue Mercedes E-Klasse-Welt startet bei 45.303 Euro, die für einen E 200 aufzubringen sind. Der Vorgänger war knapp 2.800 Euro günstiger, hatte aber auch serienmäßig keine Automatik zu bieten. Neben dem Benziner stehen zum Marktstart noch der E 220 d mit 47.124 Euro und der E 350 d mit wenigstens 55.603 Euro in der Preisliste. Auch beim Basisdiesel beträgt die Preisdifferenzen zum Vorgänger rund 2.700 Euro und auch hier gehört jetzt eine Automatik zur Serienausstattung. Beim großen Diesel war diese schon immer an Bord, der Aufschlag zum Vorgänger liegt bei rund 400 Euro.

Das Avantgarde- und das Exclusive-Exterieur-Paket sind zu Preisen zwischen 655 und 1.250 Euro zu haben. Wer den AMG-Look schätzt, wird je nach Basismodell mit 2.797 oder 3.332 Euro zur Kasse gebeten. Das optionale Night-Paket zum Avantgarde-Look wird mit 536 bis 952 Euro berechnet. Wird es zum AMG-Paket dazu bestellt, so werden einheitlich 536 Euro fällig.

Auch im Innenraum darf aufgerüstet werden. Avantgarde kostet hier 1.370 Euro, die passende Lederausstattung wenigstens 2.059 Euro. Das Exclusive-Paket verschlingt 2.975 Euro, das dazu passende Leder weitere 2.618 Euro. Soll die E-Klasse innen im AMG-Look antreten, so werden von Mercedes 2.202 Euro berechnet. Noch Leder dazu: macht weitere 2.618 Euro. Immer noch nicht zufrieden? Mit Designo wird es noch exklusiver und mit 5.831 Euro auch deutlich teurer - dann ist aber Leder schon inkludiert.

Und soll die E-Klasse nicht gerade in schwarz oder weiß vorfahren, dann werden für andere Farben zwischen 1.035 und 3.332 Euro Aufpreis fällig. Für das Fahrassistenz-Paket berechnet Mercedes 2.261 Euro, für das entsprechende Plus-Paket werden 2.856 Euro fällig.

Weitere Detailpreise finden Sie in der Preisliste im Download.

Ab Juni werden weitere Motoren und Antriebsvarianten nachgeschoben. Es folgen der 184 PS starke E 200 mit Schaltgetriebe, der E 200 4Matic, der E 250 mit 211 PS, der E 300 mit 245 PS, E 350 e (211 PS + 60 kW), der E 400 4Matic mit 333 PS, der E 200 d mit 150 PS, der 195 PS starke E220 d mit Schaltgetriebe, der E 220 d 4Matic sowie der E 43 AMG der vermutlich rund 400 PS leisten wird. Die beiden echten AMG-Versionen folgen erst Anfang 2017, der E 350 d 4Matic mit 258 PS im 2. Quartal 2017.

Große Bildschirme in der E-Klasse

Das Zentraldisplay in der neuen Mercedes E-Klasse macht übrigens erst so richtig Sinn, wenn aufpreispflichtig Comand Online geordert wird. Damit ausgerüstet werden Navigationskarten auf dem zentralen Bildschirm vollformatig angezeigt. Informative Grafiken und Animationen nehmen alternativ 2/3 des Displays rechts ein, 1/3 zeigt weitere Infos.

Überhaupt die Ausstattung: In Sachen Sitze hat Mercedes je nach Linie die Sitzanlage unterschiedlich gestaltet. In der Basisausstattung sind sie in Stoff ausgeführt. In der Linie Avantgarde ist die Sitzflache quer geheftet und mit einer Hinterlüftung versehen. In der AMG-Linie sorgen noch größere Seitenwagen für Halt und die Sitze der Exklusive-Linie zeichnen sich durch längs geheftete Mittelfelder in farbig abgestimmter Stoff-Leder-Kombination aus. Last but not least hat Mercedes den Designo-Sitz mit Rautenmuster aufgelegt.

Mercedes E-Klasse Assistenzsysteme
Mercedes
Car-to-X-Kommunikation in der neuen E-Klasse - nur ein Assistenzsystem von vielen.

Mercedes lässt die neue E-Klasse teilautonom fahren

Die neue Mercedes E-Klasse will dem Fahrer aber auch mehr Sicherheit und Komfort mit auf den Weg geben, so trägt die E-Klasse verschiedene Systeme zum teilautonomen Fahren. Neu an Bord ist der Drive Pilot, der mit einer Stereo-Kamera und Radarsensoren arbeitet: Der Abstands-Pilot Distronic kann dabei in Verbindung mit dem Lenk-Piloten nicht nur automatisch den korrekten Abstand zu vorausfahrenden Fahrzeugen halten, sondern ihnen auch bis zu Geschwindigkeiten von 210 km/h folgen. Der Stop&Go-Pilot ermöglicht künftig Folgefahrten bis 130 km/h.

In Verbindung mit Comand kann die zuschaltbare Teilfunktion "Geschwindigkeitslimit-Pilot" über Kamera erkannte Geschwindigkeitsbeschränkungen oder über Navigation bekannte Limits, z.B. 50 km/h innerorts oder 100 km/h auf Landstraßen, selbstständig einregeln. Die teilautonomen Systeme können immer und jederzeit vom Fahrer übersteuert werden.

Neu in der E-Klasse kommt auch der Aktive Brems-Assistent mit Kreuzungsfunktion. Das System erkennt Kollisionsgefahren, auch durch Querverkehr und Fußgänger, und leitet automatisch eine autonome Bremsung ein. Der Aktive Brems-Assistent ist in einem Geschwindigkeitsbereich von 7 bis 250 km/h für auffahrende Objekte aktiv und kann von 7 bis 70 km/h auf stehende Objekte reagieren.

Unter optimalen Bedingungen soll er damit einen Auffahrunfall auf eine stehendes Fahrzeug oder eine Kollision mit Fußgängern bis zu einer Geschwindigkeit von etwa 65 km/h verhindern können. Kollisionen mit dem Querverkehr soll die Kreuzungsfunktion situationsabhängig im Geschwindigkeitsbereich bis etwa 50 km/h vermeiden können. In Stauende-Szenarien ohne Ausweichmöglichkeit soll der Aktive Brems-Assistent automatisch sogar bis zu 90 km/h abbauen können.

Per App ein- und ausparken

Neu ist auch der Ausweich-Lenk-Assistent: Initiiert der Fahrer durch eine Lenkbewegung ein Ausweichmanöver, unterstützt das System diesen Ausweichwunsch, indem es der Lenkung genau berechnete zusätzliche Lenkmomente aufprägt. Sie helfen dem Fahrer, dem Fußgänger kontrolliert auszuweichen und erleichtern anschließend das Geradstellen des Fahrzeugs, um so sicher vorbeifahren zu können.

Auf Wunsch kann die neue E-Klasse auch ferngesteuert per App ein- und ausparken. Zudem kann die E-Klasse per Car-to-X auf Basis der Mobilfunktechnik mit anderen Autos kommunizieren und so vor Gefahren warnen. Auch kann das Smartphone als Türöffner genutzt werden. Eine Annäherung ans Schloss reicht und das Auto öffnet.

Weiter mit an Bord sind die bekannten Systeme Aktiver Spurhalte-Assistent, Aktive Totwinkel-Assistent und Pre-Safe Plus, die alle in ihrer Funktionsweise und Sensorik weiterentwickelt wurden. Aus der S-Klasse übernommen werden die in die äußeren Fondgurte integrierten Airbags.

Mercedes E-Klasse Mitfahrt
Mercedes
Wir konnten bereits in der neuen E-Klasse mitfahren.

Mitfahrt in der neuen Mercedes E-Klasse

Wir durften die neue Mercedes E-Klasse bereits fühlen und mitfahren. Auch der W213 riecht wie ein Mercedes. Einmal tief einatmen genügt den Rezeptoren, um das zweifelsfrei zu erfassen. Und das ist die erste, nicht zu verachtende Erkenntnis, wenn man sich in den neuen Businessliner setzt. Sie wird den Kunden später ins Unterbewusstsein flüstern: "Willkommen zuhause, willkommen in Deiner Welt." Es sind schließlich die vermeintlich kleine Dinge, die ein Gefühl des Vertrautseins vermitteln. Autonomes Fahren? Digitaldisplay? Interessant - aber als Wohlfühlfaktor? Zweitrangig.

Zweite Wahrnehmung: der Sitzkomfort. Die E-Klasse empfängt ihre Fahrgäste wie ein großer Mercedes. Nicht ganz so flauschig wie die S-Klasse, aber mit einem ähnlich hohen Ansitzkomfort. Das hat mit weich nichts zu tun, das ist schlicht angenehm. Hier lässt man sich gerne nieder. Zumal das Ambiente trotz aller Modernität noch eine gewisse Portion Heimeligkeit bietet. Typisch Mercedes - aber deutlich zeitgeistiger als früher. Zumindest mit den dunklen und großflächigen Holzeinlagen des Prototypen wirkt das Armaturenbrett sehr hochwertig. Diesen Eindruck verstärkt das Display mit seiner gestochen scharfen Grafik.

Auch wenn die Bedieneinheiten teilweise über die Mittelkonsole gewandert sind, so liegt alles in Blicknähe. Die Hand fällt wie von selbst auf den Dreh-Drücksteller, die Taster der Bedienleiste sind gut eingepasst. Und das Lenkrad? Auf den ersten Blick typisch Mercedes-Multifunktionslenkrad; auf den zweiten Blick bemerkt man allerdings die beiden Touchpads, die in Greifweite des rechten und linken Daumens liegen. Wer meint, angesichts flächiger Digitaldisplays übernehme der Spieltrieb das Ruder, hat sich in Mercedes getäuscht. Hier lenken Trends offensichtlich nicht vom Wesentlichen ab.

Und das Wesentliche ist der Komfort. Der Prototyp ist ein E 300 mit Zweiliter-Vierzylinder-Turbo. Die Limousine legt beim Gasgeben souverän los und das automatische Getriebe flutscht durch die neun Gänge. Beim schnellen Dahingleiten bleibt der Vierzylinder ruhig, Außengeräusche dringen kaum durch die Verbundverglasung. Erst beim Kickdown erhebt der Benziner seine Stimme – dann etwas zu deutlich.

Die Straßen werden enger, kurviger und buckliger. "Die Fahrwerkseinstellungen Comfort und Sport sind zum dauerhaften Fahren gedacht. Bei Sport plus dagegen darf es schon mal ein wenig härter zugehen", erklärt Entwicklungschef Michael Kelz. Und dann legt er sozusagen den Schalter um. Sport plus, Kickdown, die Limousine legt los. Kelz hält auf die nächste Kurve zu, lenkt mit bemerkenswert hohem Tempo ein - und die E-Klasse hält sauber ihre Spur.

Die Vierlenker-Vorderachse kennt kaum Untersteuern, die Dämpfer lassen kaum Wanken oder Rollen zu. Und auf Lastwechsel reagiert die Raumlenker-Hinterachse mit sanftem Eindrehen. Nun geht Kelz hart ans Gas, ruft die Traktionskontrolle auf den Plan. Erstaunlich dabei ist, dass sie nur kurz die Leistung wegregelt. Das ESP-Würgeband war gestern. Trotz allen Komforts scheint die E-Klasse ein Driverscar zu werden.

Zurück auf Stellung Comfort. Selbst Asphalt, dessen Oberfläche an Ackerschollen erinnert, lässt die E-Klasse kalt. Mit Wonne scheint sie Unebenheiten aller Art zu verspeisen, federt ohne Nachzuschwingen über sie hinweg. Selbst einseitige Löcher meistert die Limousine bravourös – ihre Königsdisziplin.

Mercedes E-Klasse T-Modell kommt 2017

Seit 2009 ist die Mercedes E-Klasse (W212) auf dem Markt. 2013 erhielt das Modell eine extrem umfangreiche Überarbeitung. Mercedes selbst hatte die dafür aufgewendeten Entwicklungskosten auf 1 Milliarde Euro beziffert. Die neue Generation der E-Klasse steht auf der modifizierten Heckantriebsplattform (MRA) der aktuellen C-Klasse.

Dank dieser neuen Plattform, die unter anderem aus Aluminium besteht, dürfte die E-Klasse künftig um 70 Kilogramm leichter ausfallen. Als Gesamtgewicht soll das Modell maximal 1,5 Tonnen auf die Waage bringen. Der Kombi als T-Modell dürfte 2017 auf den Markt kommen, eine AMG-Version wird nicht fehlen, ebenso wenig wie das viersitzige Cabrio und das Coupé.

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