Ab Juni ist der „Weltmeister“-CLA im Handel und wird wenig später sogar noch von der Mercedes S-Klasse bedrängt. Der Luxuslinier wird in der Neuauflage einen cW-Wert von 0,23 bis 0,24 aufweisen.
Mercedes investiert in neuen Windkanal
Verbrauchsreduzierung steht heute bei der Entwicklung neuer Autos als Priorität im Lastenheft der Ingenieure. Dabei kommt der Aerodynamik eine Schlüsselrolle zu. Mercedes, seit Jahren schon ein Vorreiter in der Disziplin, besonders windschlüpfige Autos zu konzipieren, möchte diese Kernkompetenz weiter ausbauen.
So bedeutet eine Verbesserung des cw-Werts um 0,01 ein Gramm weniger CO2-Ausstoß pro Kilometer. Wer statt des genormten Fahrzyklus´ (NEFZ) durchschnittliche Realverbräuche zu Grunde legt, kommt auf 2 Gramm CO2 pro Kilometer, bei einer Geschwindigkeit von 150 km/h sogar auf 5 Gramm CO2. Dr. Teddy Woll, Leiter Aerodynamik bei Mercedes-Benz: „Gelingt es, den cw-Wert um zehn Tausendstel zu senken, sinkt der Kraftstoffverbrauch im Kundenmittel um ein Zehntel Liter, bei ganz schnellem Autobahntempo um bis zu 0,4 Liter je 100 Kilometer. Um diesen Spareffekt durch Leichtbaumaßnahmen zu erzielen, müsste man die Autos um mindestens 35 Kilogramm abspecken.“
Nicht nur cw-Wert ist bei der Aerodynamik wichtig
Allerdings ist der cw-Wert nicht alleine entscheidend für die optimale Windschlüpfigkeit. Auch die Stirnfläche sowie der Luftwiderstand, das Produkt aus Luftwiderstandsbeiwert und Stirnfläche, sind maßgeblich für die Aerodynamik und damit den geringeren Verbrauch zuständig. Beim Mercedes CLA beträgt die Stirnfläche in Quadratmeter 2,21, der Luftwiderstand liegt bei 0,49 m2. Zum Vergleich Die A-Klasse kommt auf einen cw-Wert von 0,26, eine Stirnfläche von 2,20 m2 und einen Luftwiderstand von 0,572 m2.
Aber nicht nur der Verbrauch steht im Vordergrund einer optimalen Aerodynamik. Außerdem soll der Auftrieb und damit auch das Fahrverhalten besonders bei höheren Geschwindigkeiten reduziert, beziehungsweise verbessert werden.
Weniger Scheibenschmutz dank optimierter Aerodynamik
Des Weiteren will Mercedes auch mit einer verbesserten Aerodynamik Windgeräusche zum Beispiel an Außenspiegeln oder dem Übergang von Motorhaube zur Windschutzscheibe minimieren. Und nicht zuletzt führt die geleitete Luftführung auch zu einer geringeren Verschmutzung von Seitenscheiben und Außenspiegeln, die dann bei Schmuddelwetter weiterhin freie Sicht bieten.
Um die Entwicklung aerodynamisch optimierter Fahrzeuge weiter vorantreiben zu können, investiert Mercedes einen hohen zweistelligen Millionenbetrag in einen neuen Windkanal, der im Sommer in Betrieb gehen soll.