Eine schlechtere Rating-Note bedeutet üblicherweise, dass ein Unternehmen höhere Zinsen für Kredite berappen muss.
S&P senkte den Ausblick für die Autobauer und -zulieferer am Montag von "stabil" auf "negativ". Die Hersteller leiden seit der Katastrophe unter Teilemangel und Stromknappheit. Selbst im Ausland stehen die Werke vielfach still, weil der Nachschub aus der Heimat ausbleibt. Die S&P-Experten schätzen, dass die Produktion in der japanischen Autobranche derzeit nur auf halber Kraft läuft. Erst um den Oktober herum, so schätzen sie, dürften die Probleme weitgehend überwunden sein.
Japaner könnten zurückfallen
Der weltgrößte Autobauer Toyota hatte bereits angekündigt, wahrscheinlich erst im November oder Dezember zur Normalität zurückzukehren. Einige Analysten fürchten, dass der Konzern wegen der Ausfälle seine Führungsposition in der Branche an General Motors oder Volkswagen verlieren könnte. In die gleiche Kerben schlagen auch die S&P-Experten: Die japanischen Hersteller könnten Marktanteile verlieren und auch auf längere Sicht im Wettbewerb schlechter dastehen, schrieben die Experten.
Gleichwohl sehen die S&P-Analysten keinen Grund, jetzt schon die Kreditwürdigkeit der Autofirmen zu sehen. Die Unternehmen stünden finanziell wesentlich solider da als im Krisenjahr 2008; viele hätten soviel Geld in der Kasse wie noch nie zuvor. Zudem sei vor allem in Nordamerika und in den Schwellenländern die Nachfrage nach Autos anhaltend hoch und die Hersteller hätten die Chance, im zweiten Halbjahr bei der Produktion etwas aufzuholen.