Um Jeep war es in Deutschland ziemlich ruhig geworden. Warten auf den Modellwechsel zur vierten Grand-Cherokee-Generation, ansonsten herrschte Sendepause. Doch jetzt gibt die legendäre Marke ein Comeback: Der Autosalon in Paris wird genutzt, um gleich vier Premieren vorzustellen. Besonders wichtig für den europäischen Markt: die Dieselmotoren wurden überarbeitet beziehungsweise ersetzt. Neben dem kräftigeren Cherokee und Wrangler soll vor allem der neue Jeep-Patriot mit Mercedes-Diesel steigende Verkaufszahlen bringen.
Der Jeep Patriot 2.2 CRD leistet 23 PS mehr
Bei den kompakten SUV, die derzeit Verkaufsrekorde feiern, hatte Jeep mit dem Patriot zuletzt das Nachsehen. Das könnte sich nun ändern, wie auf dem Pariser Automobilsalon zu sehen sein wird. Denn statt des bei VW zugekauften und dort längst in Rente geschickten Pumpe-Düse-Aggregats kommt jetzt ein Vierzylinder von Mercedes unter die Haube. Mit dem 2,2-Liter-Commonrail steigt nicht nur der Fahrkomfort dank geringerem Geräuschniveau. Der neue Diesel sorgt auch für kräftig gesteigerten Fahrspaß. Mit 163 PS und 320 Newtonmeter (Vorgänger: 140 PS, 310 Nm) stürmt der Patriot jetzt in 9,7 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 (bisher: 11,0 s), die Höchstgeschwindigkeit verbessert sich um 13 auf 202 km/h. Der Normverbrauch bleibt gleich: 6,6 Liter trotz der gestiegenen Leistung. Damit ist der Patriot zwischen Tiguan, Freelander und Co. wieder konkurrenzfähig. Als Bonus steigt auch die Anhängelast deutlich, statt bisher 1,6 Tonnen darf der Jeep Patriot 2.2 CRD volle zwei Tonnen an den Haken nehmen.
2011 folgt ein Facelift für den Jeep Patriot
In Paris steht der Jeep Patriot mit neuem Motor und altem Kleid, in den USA beginnt im Herbst dagegen der Verkauf der Facelift-Version. Der Patriot des 2011er -Jahrgangs wird äußerlich nur moderat modernisiert, dafür allerdings technisch überarbeitet. Ein neu abgestimmtes Fahrwerk mit anderen Feder-/Dämpfer-Kombinationen und einem stärkeren Stabilisator sollen Straßenlage und Fahrkomfort verbessern. Der Innenraum wird wie schon beim 2011er Jeep Wrangler gründlich modernisiert, mit besseren Materialien und edlerer Haptik aufgerüstet. Auch hier zieht das neue Standard-Lenkrad ein, dazu gesellt sich das neue Jeep-Entertainment-System (siehe Fotoshow).
Mehr Leistung für den bekannten 2.8 CRD in Jeep Wrangler und Jeep Cherokee
Die bekannten Vierzylinder-Diesel von VM-Motori, die im Jeep Cherokee und im Wrangler Dienst schieben, wurden auf die ab 2011 vorgeschriebene Euro-5-Norm gebracht. Im Zuge der Umbaumaßnahmen entdeckten die Entwickler allerdings noch einige Leistungsreserven. Mit jetzt exakt 200 PS erstarkt der rustikale Commonrail-Motor immerhin um 23 PS. Das Drehmoment liegt bei den Versionen mit Schaltgetriebe bei strammen 460 Newtonmeter, die Versionen mit der nicht mehr ganz taufrischen Automatik werden auf 410 Newtonmeter begrenzt.
Die neuen Diesel stecken im Falle des Wranglers im aktuellen Facelift-Modell, das vor allem innen und bei den Ausstattungsoptionen gründlich überarbeitet wurde. Vom Jeep Cherokee mit dem neuen Diesel stellt Jeep außerdem noch eine neue "Black-Edition"-Sonderversion auf den Messestand in Paris.
Europapremiere für den Jeep Grand Cherokee 2011
Noch ohne Diesel, aber dafür zum ersten Mal in Europa auf dem Pariser Automobilsalon zu sehen, zeigt sich die vierte Generation des Jeep Grand Cherokee. Der mit Mercedes-ML-Technik ausgestattete Luxus-Offroader startet noch im Herbst bei uns in den Verkauf, zunächst allerdings lediglich als Benziner. Zum Einsatz kommen der neue V6-Benziner sowie der legendäre 5,7-Liter-Hemi-V8. Marktstart für den Jeep Grand Cherokee CRD mit dem neuen Sechszylinder-Diesel ist erst Anfang 2011.