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Italdesign Zerouno Duerta Roadster (2018)
Sportwagen auf Audi-R8-Basis für 2,26 Millionen €

Inhalt von
Auto Salon Genf 2018

2017 hatte Italdesign in Genf den Supersportwagen Zerouno auf Basis des Audi R8 bzw. Lamborghini Huracán gezeigt. 2018 schieben die Italiener mit dem Zerouno Roadster eine offene Version nach.

Italdesign Zerouno Duerta Roadster
Foto: Guido ten Brink

Wie schon beim 2017 vorgestellten superexklusiven Supersportler Zerouno wird auch beim Zerouno Roadster, der auf dem Genfer Autosalon 2018 vorgestellt wird, liefern wieder Lamborghini Huracan bzw. Audi R8 die technische Plattform – auf dem Motor des Zerouno steht Audi Sport. So hat auch der Zerouno Roadster den 5,2-Liter-V10-Saugmotor, der im Italdesign-Auto auf 610 PS kommt. Das soll den offenen Sportwagen in 3,2 Sekunden auf Tempo 100 bringen und gut 320 km/h Höchstgeschwindigkeit erlauben. Schlüssel zu den guten Fahrleistungen ist das niedrigere Gewicht – die Karosse des Zerouno Roadster ist wie die des Coupés von 2017 aus kohlefaserverstärktem Kunststoff. Beim Coupé nannten die Italiener ein Trockengewicht von 1.400 Kilogramm, das dürften etwa 100 Kilogramm weniger gewesen sein als beim Audi R8, der kommt als Roadster auf satte 1.795 Kilogramm Leergewicht.

Unsere Highlights

Beim Design bleibt die Linienführung des Zerouno erhalten, lediglich der Bereich hinter den beiden Passagieren wird an die neue Dachversion angepasst. Hinter Fahrer und Beifahrer baut sich nun ein Airdome auf, der sanft Richtung Heck abfällt. Direkt hinter den Passagieren setzt dieser auf sichtbares Kohlefaserlaminat um im Verlauf auf eine lackierte Oberfläche zu wechseln. Dachtechnisch ist der Roadster ein Targa: Das Teil über den Passagieren ist herausnehmbar. Allerdings ist im Auto kein Platz dafür. Stattdessen gibt es ein Notverdeck aus Stoff, falls der Zerouno-Besitzer bei der Offenfahrt in schlechtes Wetter gerät.

Sitzprobe Zerouno Duerta Roadster

Schönheit liegt ja auch bei Autos im Auge des Betrachters – aber der Duerta beeindruckt auf jeden Fall mit extremen Proportion: Mit rund 4,85 Meter ist der Zweisitzer so lang wie eine VW Arteon, aber mit 1,97 Meter 3,5 Zentimeter breiter als ein Mercedes GLS. Beim Einsteigen fällt dann auf: Der Duerta ist nur 1,20 Meter hoch. Vielleicht ist das ja der wahre Grund für die Version ohne Dach. So gelangen auch Normalgewachsene unfallfrei in das Interieur, das trotz anderer Optik stark an den R8 erinnert – wie der Schlüssel, für den es auf der Mittelkonsole einen eigenen passenden Ablageschacht gibt. Mit 1,84 Meter Körpergröße gelingt der Blick unter dem oberen Windschutzscheibenrahmen noch problemlos, die Ergonomie passt. Einen Schalthebel gibt es nicht, das 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe bedient der Duerta-Fahrer per Schaltwippe am unten abgeflachten Lenkrad bzw. per Tasten auf der Mittelkonsole. Die ist seitlich üppig abgepolstert. Sieht martialisch aus, dürfte aber beim Abstützen in schnell gefahrenen Kurven sehr hilfreich sein und die Knie schonen. Wenig aufschlussreich ist der Blick nach hinten – aber was wollte man bei einem 320 km/h schnellen Sportwagen schon im Rückspiegel sehen? Die Lichthupe eines VW Passat TDI?

Die Materialauswahl im Innenraum ist ein wenig einseitig: Fast alle Verkleidungen sind aus Sichtkarbon. Sicher hochwertig und nicht billig – sieht aber dennoch ein wenig so aus. Vor allem, wenn die darin eingebetteten Schalter und Taster aus schnödem Plastik sind. Aber kein Zerouno ist wie der andere, nahezu alles ist je nach Kundenwunsch gestaltbar. Kunden, die 1,9 Millionen Euro für einen offenen Sportwagen ausgeben, können bei Italdesign aber auch entscheiden, ob sie ihre Hände innen lieber über Alcantara oder Leder streichen lassen und das Karbon der Karosse ohne farbige Lackierung nach außen tragen wollen. Dann können sie sich sicher sein, dass sie nicht einen von nur fünf Duertas haben, sondern einen einzigartigen.

Eine Kleinserie als Leistungsbeweis

Vom Zerouno wurden nur 5 Exemplare gebaut und für 1,5 Millionen Euro (ohne Mehrwertsteuer) verkauft. Vom Roadster soll es ebenfalls nur 5 Exemplare geben. Hier liegt der Stückpreis bei 1,9 Millionen Euro, ebenfalls ohne Mehrwertsteuer.

Der Zerouno will aber nicht nur ein Schmankerl für Sammler sein, sondern soll auch ein Aushängeschild für Italdesign sein, das auch außerhalb des VW-Konzerns zeigt, was die Firma kann. „Unsere Projekte sind vielseitig und anspruchsvoll, aber oft dürfen wir nicht darüber sprechen“, so Geschäftsführer Jörg Astalosch. „Kleinserien wie der Zerouno sind quasi Kommunikationsmittel. Sie erlauben uns, mit potenziellen Kunden außerhalb des Konzerns oder neuen Mitarbeitern ins Gespräch zu kommen“, so Astalosch. Schließlich könne man dazu nicht jede Messe ein neues Concept Car auf die Räder stellen, das nur koste und noch dazu seine Straßentauglichkeit nicht unter Beweis stelle. Autos wie der Zerouno spielen über den Verkauf ein, was sie in Herstellung und Entwicklung gekostet haben und beweisen ein größeres Leistungsspektrum der 1.000-Mann-Firma als ein bloßes Showcar.

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Erscheinungsdatum 04.02.2022

132 Seiten