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Innenraum-Check BMW X6
Freude am Fahren. Und sonst so?

Der BMW-Slogan heißt „Freude am Fahren“. Aber im Innenraum-Check des BMW X6 geht es nicht um Fahreigenschaften, sondern um Praktikabilität, Komfort, Bedienung und Materialien im Innenraum. Mal schauen, ob das SUV-Coupé hier überzeugen kann.

BMW X6 M50d im Innenraum-Check, Front
Foto: dde/chd

Es ist schon beeindruckend, wenn man vor dem Koloss BMW X6 M50d mit Powerdome auf der Motorhaube steht. Und bestimmt ist es auch beeindruckend den 381-PS-Diesel zu bewegen. Wir inspizieren nun aber nicht das Gaspedal und alle damit verbundenen Auswirkungen, sondern widmen uns dem Innenraum, beginnend am Heck.

Der Kofferraum des BMW X6 ist schön ausgekleidet und fasst 570 bis maximal 1.450 Liter. Schon bei Gepäckstücken, die in der Nähe der Rücksitzlehnen stehen, ist es eine Herausforderung nach dem Entladen mit sauberen Hosen zu glänzen. Der hintere Stoßfänger ist sehr breit und für gewöhnlich nicht gerade der sauberste Teil des Fahrzeugs. Also lieber gleich die Aluschiene für 140 Euro dazu ordern und Sprudelkisten, Koffer und Einkaufstaschen nahe der Heckklappe fixieren. Die nutzbare Kofferraumfläche reduziert sich dann alllerdings beträchtlich. Die Hände bleiben in jedem Fall sauber, denn die Luke lässt sich serienmäßig elektrisch öffnen und schließen.

Unsere Highlights

„Hier müsste doch irgendwo das Handschuhfach sein“

Wir machen weiter mit den Staufächern, allerdings eine ganze Nummer kleiner: Die Türtaschen für die Fondgäste sind gut für jede Menge Kram, denn sie verhindern dank tiefer Einbuchtung, dass Gegenstände raus- und umherfliegen. Vorn im BMW X6 sind die Taschen großzügiger und innen durch eine Trennwand noch einmal unterteilt. Unterteilt ist auch die Armlehne zwischen Fahrer und Beifahrer. An das Staufach, die USB-Buchse und den 12-Volt-Anschluss darunter, kommt man indem man beide Teile nach außen klappt. Dann passt das Nötigste – Smartphone, MP3-Player, Geldbörse – rein und kann praktisch weggeschlossen werden.

Wenn Sie jetzt immer noch Kram haben, den Sie verstauen müssen, bleibt Ihnen noch das Handschuhfach. Vielleicht saßen Sie schon einmal in einem BMW X6 auf dem Beifahrersitz und haben das Armaturenbrett vor Ihnen abgetastet: „Hier müsste doch irgendwo das Handschuhfach sein. Es muss doch hier ein...“ Sie drücken und rütteln. Und wenn der Fahrer keine Angst um seine Armaturen hatte, ließ er sie vielleicht einfach zappeln und amüsierte sich. Bis sie den Knopf links unter der Belüftungsdüse drücken und sich endlich zwei Klappen öffnen. Dann können Sie hier nicht nur weiter fröhlich verstauen, sondern auch noch ein Gerät über die USB-Schnittstelle anschließen.

Heiße Kaffeebecher oder fünfter Mitfahrer?

Die heißen Kaffeebecher sind besser in den Getränkehaltern zwischen Fahrer und Beifahrer untergebracht. Auch die beiden Passagiere in der zweiten Reihe können Getränke zwischen sich abstellen, denn statt eines mittleren Sitzes, rollt der BMW X6 serienmäßig mit einer Ablagemöglichkeit im Fond an. Wer lieber Platz für eine dritte Person, statt für Kaffeebecher haben möchte, zahlt 330 Euro extra. Kein Aufpreis kostet das großzügige Platzangebot im Fond. Unser 1,90 Meter große Praktikant Christopher Draeger stellt sich erst den Fahrersitz ein und verzieht sich dann auf die Rückbank. Und siehe da: Für Beine, Füße und Kopf geht es erfreulich luftig zu.

Über die Erste-Klasse-Platzverhältnisse für die 1,60-Dame im Fond brauchen wir uns jetzt nicht auslassen, deshalb ab nach vorn, Sitz hoch, Sitz vor, Lehne vor, Lenkrad runter, fertig? Wie in den meisten Fahrzeugen kneift die Kante der Sitzfläche spätestens nach einer halben Stunde in die Kniekehle. Aber der BMW X6 kann Kniekehlen-freundlich – und zwar indem elektrisch die Neigung der Sitzfläche verstellt wird. Was eine Wohltat. Die Dame ist allerdings noch nicht ganz zufrieden, der Sicherheitsgurt streift noch am Hals. Und ab hier, kommen sich Frau Dervisevic und BMW X6 auch nicht mehr näher, denn der Gurtumlenkpunkt ist nicht in der Höhe verstellbar – auch nicht gegen Aufpreis. Die Dame verlässt den Fahrersitz und putzt dabei mit ihrem Hosenbein noch den breiten Schweller.

BMW X6 M50d garniert mit Leder, Aluminium und Kunststoff

Doch für die Flucht aus dem Cockpit war es zu früh, wir wollen nämlich noch einen Blick auf die Armaturen werfen. Die Ummantelung aus feinem Leder kostet 2.010 Euro. Weiter geht es in dem uns zur Verfügung stehenden BMW X6 M50d mit Zierleisten der Art „Aluminium Flywheel Schwarz“, um dann dem Tastsinn ein Kontrastprogramm zu bieten: Kunststoff. Oder – wie man im Fall der silbernen, schmalen Leisten auch ganz deutlich und flaps sagen kann – Plastik.

Genug getastet, jetzt wird gehört. 12 Lautsprecher werden von einem 205-Watt-Verstärker befeuert (590 Euro) und machen ihre Arbeit richtig gut. Kleingerechnete Audiodateien werden über die USB-Schnittstelle (300 Euro) an das Audiosystem des BMW X6 weitergegeben und am Ende spucken die Boxen feine Höhen, volle Mitten und einen äußerst knackigen, aber trotzdem nicht überwabernden Bass heraus. Wir lassen die Musik gleich an, programmieren  dank iDrive in Sekundenschnelle das Navi und fahren zurück in die Redaktion. Dreckige Hosen und rote Striemen am Hals kann der BMW X6 M50d vielleicht durch „Freude am Fahren“ wieder gut machen. Mal schauen.

Die aktuelle Ausgabe
AUTO MOTOR UND SPORT 15 / 2024

Erscheinungsdatum 03.07.2024

148 Seiten