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Infotainmentsystem
Das BMW-Cockpit der Zukunft

Das Cockpit der Zukunft hat mit heutigen Lösungen kaum noch etwas gemein. BMW spielt in der Studie Vision mit denkbaren Techniken, die einfach und intuitiv zu bedienen sind und ganz neue Möglichkeiten bieten.

BMW Vision EfficientDynamics
Foto: Kai Ruppert

Zurück zu den Wurzeln: So könnte das Motto für das Cockpit von morgen lauten. Im VW Käfer reichten ganze vier Schalter für die wichtigsten Funktionen, aktuelle Autos verwirren nicht selten mit mehr als 50 Tasten. Das, so verspricht Marc Girard, Interieur-Designer bei BMW, wird sich drastisch ändern: „Beschränkung auf das Wesentliche ist der beste Freund des Designers.“

BMW nutzt die Scheibe als Reflektor

Unsere Highlights

So kommt das Konzeptfahrzeug BMW Vision ganz puristisch mit nur einem zentral hinter dem Lenkrad platzierten Display aus. Das allerdings wird ein wahrer Tausendsassa sein und über fast beliebig viele Möglichkeiten verfügen, je nach Wunsch als Multimedia, Navigation oder ganz schlicht als Tacho anzuzeigen. Das Herzstück der Anzeige ist ein Head-up-Display, wie es BMW seit 2003 verwendet. Dabei wird ein virtuelles Bild auf die Windschutzscheibe geworfen.

Die Scheibe als Reflektor zu nutzen ist allerdings nicht ganz einfach, werden doch durch die physikalischen Eigenschaften von Glas Lichtstrahlen gebrochen, was zu unerwünschten Doppelbildern führen würde. Deshalb muss eine spezielle Folie in die Scheibe integriert werden, die für klare Bilder sorgt. Künftig werden im Head-up-Display alle Farben darstellbar sein, was die Erkennbarkeit erleichtert.

Jeder Fahrmodus hat sein eigenes Informationspaket

Dadurch ist es möglich, auch komplexe Informationen wie Karten realitätsnah auf die Scheibe zu projizieren. Das allerdings geschieht nicht mehr mittels TFT-Bildschirm, sondern mit einer Laserprojektion. Die ist zwar schon heute technisch möglich, erfordert aber noch so viel Platz, dass sie in aktuelle Fahrzeuge nicht integriert werden kann. Der Laser stellt Bilder verzerrungsfrei und scharf sogar auf gebogenen Flächen wie Frontscheiben dar, ermöglicht zudem hellere, schärfere und buntere Bilder. Selbst das Anzeigenfeld hinter dem Lenkrad wird künftig vom Laser projiziert.

Der schafft dank Überlagerungstechnik auf drei hintereinander angebrachte Scheiben sogar die dreidimensionale Darstellung auf beliebig vielen Ebenen. Beispielsweise können im BMW Vision drei Fahrmodi gewählt werden: Cruise, Flow und Sport. Jedem Modus ist ein spezielles Informationspaket zugeordnet, das im Diplay erscheint.

Das Infotainment wird mündlich bedient

So stehen bei Flow effizientes, gleichmäßiges Fahren, das optimale Tempo für die grüne Welle oder die Reichweite im Fokus. Im Sport-Modus dagegen kann das Display über den Bremspunkt vor einer Kurve informieren. Die Bedienung wird denkbar einfach sein: Der Fahrer sagt, was er will, und das System erfüllt den Wunsch. Die Spracheingabe ist ein Kernpunkt der Infotainment-Vision und ermöglicht erst die Reduktion auf wenige Schalter im Cockpit. Fast alle Befehle lassen sich so blitzschnell umsetzen, ohne langwierige Navigation durch die unendlichen Weiten heutiger Menüebenen.

Dazu muss die Spracherkennung allerdings noch einiges lernen, sollte neben den Weltsprachen auch Dialekte wie Schwäbisch oder Sächsisch verstehen und zuverlässig zwischen den Befehlen von Fahrer, Beifahrer oder Kindern im Fond unterscheiden können. Neben der Sprachsteuerung und der laserprojizierten Bilddarstellung ist die Anpassungsfähigkeit der dritte Kernpunkt der künftigen Anzeigetechnik. Noch ist es eine Vision. Einzelne Komponenten wie das vollfarbige Headup-Display sind aber bereits heute serienreif entwickelt.

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Erscheinungsdatum 03.07.2024

148 Seiten