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Nardo-Highspeedtest - Leser
Eine Klasse für sich bei der Ü-300-Party

Neun Leser hatten beim 13. Highspeed-Test in Nardo die Möglichkeit, mit dem privaten Sportwagen in den Grenz- (und Grins-)bereich zu fahren. Und sie haben die Chance imposant genutzt. Nicht nur auf dem zwölf Kilometer langen Rundkurs des Epi-Zentrums automobiler Tempo-Zelebrierung, sondern auch auf der Sechs-Kilometer-Handlingstrecke - dem "Nürburgring Süditaliens". Willkommen zur Ü-300-Party unter der Sonne Apuliens. Zu einem einzigartigen Wochenende ohne Tempolimit, Blitzer und Staus.

Nardo Highspeed-Test 2010, Leser
Foto: Achim Hartmann

Endlich frei. Niemand im Weg. Geil, geil, geil. Einfach irre. So schallte es vor Begeisterung auf dem abgesperrten "Prototipo"-Gelände in Nardo nahe Porto Cesareo, auf dem auch sonst die geheimen Zukunftsmodelle der Autoindustrie erprobt werden. Leser von auto motor und sport haben eben Benzin im Blut. Sie haben stilvolle, schnelle Autos. Und wollen diese auch im Extrembereich fahren, wo dies erlaubt ist. Das hat der Highspeed-Test 2010 in Nardo einmal mehr gezeigt, bei dem zum siebten Mal Leser teilgenommen haben.

Unsere Highlights

Neun Männer sind angetreten. Mit Sportwagen, die sich sehen lassen können. Schon die Namen lassen Autofans ins Schwärmen kommen. In alphabetischer Reihenfolge: Aston Martin Vantage V12. BMW Alpina B3 S Biturbo, Corvette ZR1, Ferrari F430 Scuderia als Coupé und Spider 16 M,  Ford GT Heffner 1000 TT,  drei Porsche 911. Unter den Teilnehmern waren erneut "Wiederholungstäter": Der Schweizer Philipp Marti ging zum dritten Mal in den Start. Und Stephan Hoermann aus Hof trat zum zweiten Mal die Reise nach Süditalien an.

Das offizielle, per GPS-Gerät gemessene Endergebnis: Marco Wespi, 45 Jahre und Architekt aus der Schweiz, erfuhr in seiner Corvette ZR1 den Sieg - mit einer Höchstgeschwindigkeit von stolzen 335,5 km/h. Auf dem zweiten Platz landete ein Ford GT (328 km/h), auf dem dritten Lutz Bauer aus Bremen mit seinem Ferrari F430 Spider (327,3 km/h). Wie die übrigen Teilnehmer abgeschnitten haben, sehen Sie in der Fotoshow. (Und natürlich hatten die Leser nur bei Fotofahrten keinen Helm auf, der ansonsten auf der Strecke Pflicht ist.) Zum Vergleich: Das schnellste Auto überhaupt,  stellte dieses Jahr der Tuner 9ff mit dem mehr als 1.000 PS starken 911 GT3, den Firmenchef Jan Fatthauer auf 387,4 km/h peitschte.

Schönheitspreis ging an einen Schweizer

Den (virtuellen) "Schönheitspreis" gewann Dieter Lehner aus Kilchberg in der Schweiz, der wie kein anderer Leser gekonnt und mutig ganz oben auf der schnellsten Spur, fast an der Leitplanke, entlang segelte. Und dafür zwischendurch sogar vom italienischen Streckenposten verwarnt wurde, weil er buchstäblich zu viel Staub aufwirbelte. 316 km/h kitzelte er aus seinem Porsche 997 Turbo 2 Cabriolet heraus. "Mehr ist einfach nicht drin", erkannte der erfahrene Fahrer schnell, der an etwa zehn VLN-Rennen im Jahr teilnimmt. Und genoss danach den zwölf Kilometer langen Rundkurs auch noch mal mal "oben ohne".

Als Gewinner haben sich aber auch die übrigen Teilnehmer gefühlt. Zumal es nach dem Highspeed-Test auf der schnellsten Teststrecke der Welt direkt überging zum Ideallinientraining auf dem neuen Handling-Kurs. Dabei zählte nicht nur schnelles Geradeausfahren. Mehr als zwei Stunden lang durften sich die Leser auch wie wahre Rennfahrer fühlen und die richtigen Brems- und Einlenkpunkte in den Fokus stellen.

Sicherheit wird groß geschrieben - auch dank des TÜV Süd und Dunlop

Zum guten Gelingen trugen nicht allein die Redaktion und die Leser bei: Der TÜV-Süd überwachte konsequent die generelle Sicherheit der Sportwagen. Und wie schon im Vorjahr fungierte Dunlop auch 2010 in Nardo als exklusiver Reifenlieferant. Für alle Leser wurden aus der laufenden Produktion Dunlop SP SportMaxx GT-Reifen entnommen - und vor dem Einsatz speziell geprüft und bearbeitet: Was im Detail bedeutet, dass das schwarze Gold zunächst geröntgt und die Profilhöhe auf rund drei Millimeter reduziert wurde. Sicher ist schließlich sicher, da die Reifen auf dem Highspeed-Kurs extrem belastet werden. Zum einen setzen die hohen Asphalttemperaturen dem Gummi zu, zum anderen fordert die auf eine lange Distanz gefahrene Höchstgeschwindigkeit jenseits der 300 km/h die Reifen extrem.

Und durch die Überhöhung auf dem Highspeed-Rund steigt die Belastung der Reifen zusätzlich über Gebühr an. Deswegen hatten die Dunlop-Techniker vor und nach jedem Highspeed-Durchgang auch immer ein wachsames Auge auf den Luftdruck. "Bei den permanent hohen Geschwindigkeiten steigt er um bis zu 0,5 bar an. Da sollte man schon darauf achten", so Dunlop-Techniker Markus Happel. Auch die Temperaturen der Laufflächen wurden sicherheitshalber immer wieder kontrolliert. "80 Grad Celsius sind bei diesen Belastungen keine Seltenheit." Heiß war auch die sengende Sonne und apulischen Luft, doch davon ließ sich niemand bremsen, wie in der Fotoshow zu sehen ist.

In der Teilnehmergebühr von 3.200 Euro pro Kopf enthalten sind übrigens drei Übernachtungen im Vier-Sterne-Hotel, die Verpflegung, Teamkleidung, zwei Satz Reifen und das Benzin für die Fahrten. Kosten pro Begleitperson: 800 Euro. "Viel zu billig", urteilen einige Teilnehmer hinter vorgehaltener Hand. Und nicht nur Porsche 911-Fahrer Uli Krämer überlegt schon, mit welchem Auto er kommendes Jahr dabei sein will. "Eure Veranstaltung  war die Wucht  in Tüten. Macht es Sinn, mich mit einem BMW 330 xd, 210 PS,  für Nardo 2011 zu bewerben?" Dabei steht der Termin noch gar nicht fest - für die nächste Ü-300-Party unter der Sonne Italien.


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