Das letzte Jahr war kein einfaches für den Nürburgring: Die Eignerfrage wurde ebenso diskutiert wie die Postenbesetzung auf dem Chefsessel oder die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens. Die Formel 1 ist weg und wird auch nicht wiederkommen. Das Kerngeschäft scheint somit reduziert auf das große Pfund - nämlich die Nordschleife.
Doch auch dort setzte es letztes Jahr Nackenschläge: erst der tödliche Unfall mit einem GT3-Nissan beim Saisonstart der VLN, dann die voreilige Einführung eines Tempolimits für Rennen und Tests. Der Ringsport wurde arg gebeutelt: Diskussionen über die Nordschleifen-Permit, die Tankkannen, die GPS-Augen zur Fahrzeugüberwachung, Code 60 oder zuletzt die angedachte Onboard-Videoüberwachung.
sport auto macht sich Sorgen um Nordschleife
Deshalb war das letzte Jahr auch kein einfaches für sport auto: Kollege Christian Gebhardt stand beim Supertest vor dem Problem, bei leistungsstarken Fahrzeugen die Rundenzeiten via Interpolation ermitteln zu müssen, weil auf der Nordschleife die Tempolimits galten. Seine Begeisterung hielt sich in Grenzen, und wir einigten uns darauf, den langen Stau aus geringer motorisierten Fahrzeugen abzuarbeiten, anstatt die großen Brenner mit vagen Resultaten zu testen.
Das führte bei uns zu Frust, aber auch bei unseren Lesern. Viele von Ihnen monierten, dass lange angekündigte Supertests nicht erschienen. Beispiel Corvette Z06: Der Supertest der US-Giftspritze war schon vor einem Jahr tutto completto produziert - es fehlte nur noch die Rundenzeit auf der Nordschleife.
Doch nach der Einführung des Tempolimits zog Corvette das Auto zurück, jetzt steht die Zusage, die Nordschleifen-Zeit endlich nachholen zu können. Wir bei sport auto lieben die Nordschleife: Der Supertest ist um die Rundenzeit auf der Kultstrecke aufgebaut, wir machen dort oben Fahrerlehrgänge, starten selber bei VLN- und 24h-Rennen wie Kollege Gebhardt mit dem Cayman GT4. Und genau deshalb machen wir uns auch Sorgen um die Nordschleife.
Nur ein Beispiel von vielen: Beim 24h-Rennen Ende dieses Monats stehen wieder nur 160 Autos am Start. Zwar klotzen die Werke wie nie zuvor, doch der Amateur- und Breitensport hat sich in die Nischen wie GLP oder RCN verabschiedet. Gründe dafür gibt es viele: Die aufgesetzten Zugangshürden sind so hoch, dass viele Teams und Fahrer den einstigen Kult-Event ignorieren. Man kann nur hoffen, das die Macher am Ring und in den Gremien die Warnzeichen auch erkennen.
Ihr Marcus Schurig
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