MISSING :: structure.inactiveTabOverlay
{"irCurrentContainer":"3500220","configName":"structure.inactiveTabOverlay"}
MISSING :: ads.vgWort
{"irCurrentContainer":"3500220","configName":"ads.vgWort"}

Genfer Autosalon 2011
Was steckt hinter den Ankündigungen?

Auf dem Genfer Autosalon zeigen sich die Auto-Neuheiten von Morgen in bedrückend realer Schönheit. Doch tragen sie oft den Zusatz Concept. Was dahinter steckt, klärt ein Rundgang über die Messe.

Alfa Romeo 4C Concept Genf 2011
Foto: Newspress

Ein bisschen irritiert wirkt sie schon, die espressobraune Schönheit, die den Alfa 4C auf dem Genfer Autosalon schmückt. Bislang wurden die bildhübschen Damen auf dem Stand der Italiener nie gebeten ein Stück zur Seite zu treten, damit einzig und allein das Auto auf dem digitalen Speichermedium verewigt werden kann. Bei dem nur 850 Kilogramm schweren Sportwagen, der mit seinem 200 PS starken Turbo-Benziner für unter 45.000 Euro zu haben sein soll, war das jedoch anders - nahezu jeder Besucher des Messestandes auf dem Genfer Autosalon zuckte zumindest in Gedanken den Kugelschreiber zur sofortigen Unterzeichnung eines Blankovertrages. Immerhin: Im kommenden Jahr soll die Serienversion des Kohlefaser-Coupés zu den Händlern rollen.

Alle Frühlings-Weltpremieren

Van-Neuheiten vom Genfer Autosalon

Gleiches gilt auch für den weitaus bodenständigeren Ford B-Max auf dem Genfer Autosalon, der den angestaubten Fusion beerbt und ab 2012 gegen den Opel Mervia, Kia Venga und Hyundai ix20 antritt. Ob er tatsächlich auf die B-Säule verzichtet, ist eher unwahrscheinlich. Dennoch wird er dieses Segment um eine besonders fahrdynamische Alternative bereichern, wie es der C-Max bereits eine Klasse darüber vormacht. Dazu könnte die neue Motorengeneration, die unter anderem einen aufgeladenen Dreizylinder-Benziner mit rund 100 PS bereithält, einen entscheidenden Beitrag leisten.

Viel weiter weg dagegen: Die Serienversion des VW Bulli. Seit 2001 spielen die Wolfsburger immer mal wieder öffentlich mit dem Gedanken an eine Neuauflage des so genannten Samba-Busses aus den fünfziger Jahren, einzig der Mut zur Realisierung trieb immer weiter auf dem Mittellandkanal davon. Inzwischen schrumpfte die Vision auf Großstadttaugliche 3,99 Meter, der Antrieb erfolgt über den Elektro-Antriebsstrang aus dem Golf blue-e-motion mit 85 kW. Selbst wenn die schnuckelige Van-Vision auf dem Genfer Autosalon einen sehr habhaften Eindruck hinterlässt, ist ein Produktionsstart derzeit so wahrscheinlich wie ein Einstieg der Marke in die Formel 1.

Toyota will Hybrid für alle - Celica Nachfolger in Genf

Dieses Kapitel hat Toyota bereits hinter sich, mit bekanntermaßen überschaubarem Erfolg. Stattdessen rufen die Japaner die Parole "Hybrid für alle" aus - und präsentieren auf dem Genfer Autosalon eine seriennahe Studie des kommenden Yaris mit Verbrennungs- und Elektromotor. Bei genauem Hinsehen fällt auf: Es handelt sich dabei um einen properen Kleinwagen, weit weg vom ansonsten eher Stützstrumpf-orientierten Design der Marke. Ab dem kommenden Jahr muss der Kleine seinen Schöpfern helfen, in Europa wieder aus der Verlustzone herauszufahren - ebenso wie der FT-86, der das Erbe der legendären Celica antritt. Mit Heckantrieb, einem Vierzylinder-Boxer mit 200 und mehr PS sowie einem möglichst geringes Gewicht könnte das in einem überraschend hohen Tempo passieren.

Kia Rio will VW Polo Bluemotion ärgern

Die Konkurrenz aus Korea lässt sich auf dem Genfer Autosalon ebenfalls nicht lumpen, verzichtet bei ihren Neuheiten sogar weitestgehend auf kryptischen Vision- oder Concept-Namenszusätze. Neue Modelle wie der Hyundai i40 oder Kia Rio treten allerdings in soliden Volumensegmenten an. Der Rio ärgert bereits ab Marktstart im Herbst dieses Jahres mit einem Dreizylinder-Diesel und einer CO2-Emission von 85 Gramm pro Kilometer den VW Polo Bluemotion und den Smart Fortwo Cdi. Mit dem 4,05 Meter langen Kompaktwagen sowie zahlreichen weiteren Neuheiten wie der neuen Generation des Picanto und der Limousine Optima plant der Hersteller, seinen Pkw-Absatz in Deutschland innerhalb der nächsten fünf Jahre auf rund 100.000 Fahrzeuge mehr als zu verdoppeln.

Insgeheim würden die Opel-Verantwortlichen gerne mit eben solchen ehrgeizigen Zielen an die Öffentlichkeit gehen, noch hält man sich damit lieber zurück. Stattdessen bringt die beim Ehrgeiz gepackte, hessische Ingenieursseele ein neues Modell nach dem anderen hervor.

Neuer Opel Zafira mit Direkteinspritzer-Motoren

Jetzt steht die Ablösung des Zafira an, die sich auf dem Genfer Autosalon zunächst auch als Studie tarnt. Wesentlich relevanter als der sich in seinen Grundzügen treu bleibenden Van sind die Änderungen unter dem Blech. Dazu zählen vor allem grundlegend überarbeitete und völlig neu entwickelte Motoren. So werden beispielsweise die aufgeladenen Benziner sukzessive auf Direkteinspritzung umgestellt.

Diese Art von Motoren gesteht Konzernmutter VW ihrer Tochter Skoda bereits seit längerem zu. Die Vision D kündigt auf dem Genfer Autosalon das künftige Design der Marke an, das die nächste Octavia Ende 2012 kennzeichnet. Speziell die Front der dritten Generation des Erfolgsmodells wird niemanden mehr überraschen, solange er sich den Vision D genau angesehen hat. Doch das fällt schwer, denn im Gegensatz zum Alfa 4C sind bei Skoda die weiblichen Models – noch – weit aufregender als das Auto selbst.

Die aktuelle Ausgabe
AUTO MOTOR UND SPORT 21 / 2024

Erscheinungsdatum 26.09.2024

148 Seiten