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Geländewagen-Zukunft
Neue SUV-Modelle bis 2016

Die anhaltende Nachfrage nach SUV-Konzepten aller Größenklassen ermutigt die Hersteller, ihr Angebot auszubauen und zu verfeinern. Die Modelloffensive startet noch in diesem Jahr und reicht vom unteren Kompakt- bis hin zum Premium-Segment.


Mercedes ML Coupé
Foto: Christian Schulte

Sparsamkeit ist für die kleinen Kompakten naturgemäß kein Problem. Nach dem äußerst erfolgreichen Start des Opel Mokka, der bereits nach sieben Monaten im Verkauf die Marke von 100.000 Bestellungen knackte und ab dem nächsten Jahr auch in Europa gefertigt wird, schickt sich nun die Konkurrenz an, mit preiswerten Einstiegs-SUV den Markt zu bereichern. Den Anfang macht im Frühjahr 2014 der Ford Ecosport, der mit einer Motorenpalette von 90 bis 125 PS und zu Preisen ab 19.200 Euro aus Brasilien zu uns kommt. Ebenfalls eine komplette Neuentwicklung ist der Urban SUV von Honda, der auf der Technik des nächsten Honda Jazz basiert und auf der Tokio Motor Show im November Premiere feierte.

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VW bringt SUV auf Polo-Basis

Noch ein wenig länger müssen wir uns auf eine Neuheit aus dem Hause Mazda gedulden. Ermutigt durch den Erfolg des CX-5, schieben die Japaner 2015 mit dem CX-3 ein deutlich kürzeres Schwestermodell nach, das dank Leichtbauweise und Skyactiv-Motoren zwischen 100 und 150 PS mit günstigen Verbrauchswerten punkten soll. Allradantrieb soll wie beim CX-5 gegen Aufpreis verfügbar sein.

Noch im gleichen Jahr führt Suzuki in Europa einen knapp 4,22 Meter langen Kompakt- SUV ein, von dessen Design man sich anhand der Studie iv-4 bereits einen ersten Eindruck machen kann. Im Serientrimm soll sich das im Gegensatz zum SX4 S-Cross stets allradgetriebene Modell aus ungarischer Fertigung mit geringem Gewicht und dementsprechend günstigen CO2-Werten von der Konkurrenz absetzen.

Nach Opel, Ford und der Konkurrenz aus Asien wird auch VW ab 2016 mit einem Modell auf der Basis des nächsten Polo den Markt der Mini-SUV entern. Der Cross-Polo wird damit das erste Kleinwagenmodell der Marke, das auf die leicht skalierbare MQB-Plattform umgestellt wird. Diese ermöglicht unter anderem die Option auf Allradantrieb, selbst wenn die 4WD-Versionen in Europa in der Minderheit bleiben werden. Motorseitig ist mit Antrieben zwischen 90 und 140 PS zu rechnen (1.2 und 1.4 TSI, 1.6 TDI). Die Preise des Polo-SUV könnten bei rund 19.000 Euro beginnen. Noch offen ist hingegen das Schicksal der dynamischen SUV-Studie Kia Niro, die im europäischen Designzentrum der Marke in Frankfurt entstand und – ebenfalls ab 2016 – auf der technischen Basis des Kia Soul realisiert werden könnte.

Neuer Opel Antara soll größer werden

Wem die Mini-SUV allesamt zu eng geschnitten sind, bekommt schon ab dem nächsten Jahr nicht nur im VW-Konzern eine größere SUV-Auswahl: Dann feiert dort die zweite Generation des VW Tiguan ihre Premiere, die bei Radstand und Länge zulegen wird und so Kundenwünsche nach mehr Platz erfüllen kann. Parallel zum Tiguan arbeitet man bei Skoda an einer eigenen Interpretation des SUV-Themas. Das Modell soll mehr Raum bieten als die Konzern-Konkurrenz und von den stärkeren Varianten der aktuellen TSI- und TDI-Motoren (ab 125/105 PS) angetrieben werden.

Obwohl zum 4,28 Meter kurzen Mokka ein ausreichender Respektabstand vorhanden ist, dürfte der nächste Opel Antara (ab 2015) trotzdem ein wenig wachsen, um beim bislang eher unterdurchschnittlichen Platzangebot zum Wettbewerb aufschließen zu können. Technisch eng mit dem Astra-Nachfolger verwandt, besorgen den Antrieb des Antara, von dem es auch ein US-Parallelmodell von Chevrolet geben wird, die neuen SIDI-Benziner und CDTi.

SUV-Neuheiten Audi Q5 und BMW X3 verlieren an Gewicht

Schließlich werden auch die mittleren Nobel-SUV von Audi, BMW und Mercedes bis 2016 erneuert. In dieser Preiskategorie spielen vor allem Komfort- und Sicherheitsextras eine große Rolle. So wird der Mercedes GLK-Nachfolger mit einer 360-Grad-Kamera für die Assistenzsysteme und Touchpad- Bedienung aufwarten, im nächsten Audi Q5 halten LED-Matrixlicht und Head-up-Display Einzug. Daneben wird der Audi analog zu seinem Plattform-Spender A4 rund 100 Kilo leichter. Auch der BMW X3 nimmt durch gezielten Leichtbau ab – und soll mit dem Dreizylinder-Basisbenziner Bestwerte beim Verbrauch erzielen.

Irgendwie hat BMW oft die Nase vorn. Nicht nur im Absatz, auch im Ersinnen neuer Modelle: Die Marke war vor Audi und Mercedes im Segment kompakter SUV vertreten und hat das Feld in aller Ruhe aufgerollt. Mittlerweile versuchen Audi und Mercedes mit hoher Geschwindigkeit aufzuholen – trotzdem ist der X4 ab 2014 wieder der erste Vertreter im Segment coupéartiger SUV mit kompakten Abmessungen. Er basiert auf dem X3 und ahmt das Konzept des X6 nach, der im nächsten Jahr selbst neu aufgelegt wird.

Audi Q4 orientiert sich am BMW X4

Das flach auslaufende Dach kostet zwar ein paar Liter Kofferraumvolumen, vermittelt dem Auto aber eine sehr eigenständige Optik. Mit an Bord sind optional Head-up-Display und Spracherkennung, über die man auch SMS und E-Mails diktieren kann. Wenn der Verkauf im Juli 2014 startet, steht der X4 zwei Jahre allein auf weiter Flur – so lange dauert es, bis die Konkurrenz mit vergleichbaren Modellen aufschließen kann. Mercedes bedient sich der kostengünstigen Frontantriebsplattform und baut auf Basis des GLA den größeren GLC. Er unterscheidet sich vom X4 auch durch seine kantige Form, die ein bisschen an das G-Modell erinnern soll. Innerhalb der Mercedes-Modellreihen macht diese Strategie Sinn, weil der nächste GLK viel rundlicher ausfallen soll. Front- und Allradantrieb stehen genauso zur Wahl wie Motoren von 122 bis 211 PS auf der Benzinerseite und zwei Diesel mit 136 und 170 PS.
Der Audi Q4 orientiert sich schon eher am X4, Plattformspender soll der Q5 werden, was im Gegensatz zum Q3 (quermodularer Baukasten) den Einsatz von längs installierten V6-Motoren erlaubt. Das Bedienkonzept ähnelt dem des A3 mit berührungssensitivem Bedienfeld. Noch fehlt aber grünes Licht vom Vorstand – BMW hat hier also weiter die Nase vorn.

GLA als neuer Konkurrent für Q3 und X1

Mercedes hat lange mit der Entscheidung gezögert, einen SUV unterhalbdes GLK anzubieten. Schmerzhafte Folge: Die Marke bleibt weltweit im Absatz hinter BMW und Audi zurück. Jetzt ist endlich Schluss mit der Warterei: Ende November ist der GLA bestellbar, von Frühjahr 2014 an wird er zu Preisen ab rund 30.000 Euro ausgeliefert. Der erste Eindruck von auto motor und sport bei der letzten Abnahmefahrt: guter Komfort, viel Kopffreiheit, bequemer Einstieg. Hinten erweist sich das Raumangebot allerdings als eingeschränkt, der Kofferraum bietet mit 421 Litern nur Mittelmaß.
Der Audi Q3, der im nächsten Jahr in überarbeiteter Form präsentiert wird, ist zwar kürzer als der GLA, aber im Gepäckabteil etwas geräumiger. Er bekommt imZuge des Facelifts die Voll-LED-Scheinwerfer des A3, aber nicht alle Assistenzsysteme, da er noch auf dem Vorgänger-Baukasten basiert. Multimedial wird dagegen alles übernommen, was dem neuesten Stand der Technik entspricht, und die zwei Diesel (150 und 184 PS) werden dem aktuellen Stand der Technik angepasst.

Größer fallen die Veränderungen bei der nächsten Generation des BMW X1 aus. Der kleine Geländegänger verlässt seine Heckantriebs-Plattform und wechselt auf den neuen UKL-Baukasten (UKL: untere Klasse mit Frontantrieb), den er dann mit dem Sportvan teilt (neu ab 2014). Wie dieser soll er ein multifunktionales Instrumenten-Display und die Head-up-Technologie bekommen – und zwar in Form einer ausfahrbaren Scheibe, die dann die Fahr- und Navigationsinformationen direkt im Sichtfeld des Fahrers einspielt. Die drei Fahrmodi Comfort, Sport und Eco Pro sollen im Instrumenten-Display jeweils in Form eigener Farbwelten dargestellt werden. Klingt nach einer schönen, neuen Welt.

Neuzugänge bei den großen Geländewagen

Aus deutscher Sicht ist es eher befremdlich, dass die neuen SUV wie der Q8 noch größer werden als ihre Plattformspender. Aber Märkte wie Russland und China schreien nach diesen Modellen, und deshalb wird es in diesem Segment auch in Zukunft neue Varianten geben.
Der X6 als erster Vertreter der zunächst belächelten Gattung der coupéförmigen
SUV übernimmt mit dem Modellwechsel 2014 alles, was in diesem Jahr im neuen X5 Einzug gehalten hat. Die Heckklappe öffnet und schließt serienmäßig elektrisch, bis 40 km/h kann der BMW autonom fahren, und über Dienste wie Aupeo und Napster haben die Passagiere Zugriff auf bis zu 20 Millionen Musiktitel. Veränderungen auch im Motorenprogramm: Der X6 xDrive 50i steigt in der Leistung von 407 auf 450 PS, der 30d von 245 auf 258 PS.
Mercedes rüstet den MLC wiederum mit Extras aus der S-Klasse aus, bietet dank der Stereokamera vollautomatische Bremseingriffe auch bei Querverkehr an und setzt hier die neue Bedienmimik aus der nächsten C-Klasse-Generation mit berührungsempfindlicher Oberfläche ein. Bis dahin sollte auch die Neunstufenautomatik fit sein für die Großserie. Zurzeit läuft sie nur im E 350 Bluetec an.

Größter Vertreter dieser SUV-Gattung dürfte der Q8 werden, der es auf eine stolze Länge von rund 5,18 Meter bringen soll. Die Langversion des Q7 dürfte damit also trotz flach auslaufenden Dachs viel Platz bieten und unterstützt den Fahrer im Dunkeln mittels eines Nachtsichtgeräts. Die Laserkamera, die erstmals im Q7 zum Einsatz kommt, soll auch das autonome Einparken mit ermöglichen – keine schlechte Idee bei Autos dieser Größenordnung.

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