Formel 1 Monatsrückblick: Fazit vom GP Kanada, Europa und England

Formel 1 Monatsrückblick
Fazit vom GP Kanada, Europa und England

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Veröffentlicht am 18.07.2011

Formel 1 GP Kanada

Jenson Button hieß am Ende der Sieger eines der verrücktesten Formel 1-Rennens aller Zeiten in Montreal. Der McLaren-Pilot ließ sich auf seinem Weg zum ersten Saisonerfolg weder von einer Kollision mit Teamkollege Lewis Hamilton noch von einer Durchfahrtsstrafe wegen zu flotter Fahrweise unter Safety-Car-Bedingungen aufhalten. Auch die zweistündige Unterbrechung wegen Dauerregens brachte den britischen Routinier nicht aus dem Konzept. Button, der zwischenzeitlich auf den letzten Platz zurückgefallen war, lieferte bei abtrocknender Strecke eine bravouröse Aufholjagd. Dabei schnappte sich der McLaren-Pilot erst in der allerletzten Runde den lang führenden Red Bull von Sebastian Vettel. Nach einem kleinen Rutscher musste der Heppenheimer mit Rang zwei zufrieden sein.

Neben Vettel hätte es beinahe auch noch ein zweiter Deutscher auf das Podium geschafft. Michael Schumacher lag lange aussichtsreich im Rennen. Doch die beste Leistung seit seinem Comeback endete schließlich knapp vor dem Podium auf Rang vier. Gegen die Angriffe von Mark Webber hatte der Rekordchampion auf trockener Piste keine Chance.

Bei nasskalten Bedingungen erreichten nicht alle Piloten heil das Ziel des GP Kanada. Nick Heidfeld krachte dem Sauber von Kamui Kobayashi ins Heck und flog mit demoliertem Frontflügel von der Piste. Adrian Sutil rammte zuerst Nico Rosberg und traf kurz darauf ebenfalls die Mauer. Für den bereits erwähnten Rosberg gab es auch nichts Zählbares. Nach der Kollision mit Sutil geriet der Silberpfeil-Pilot mit Kobayashi aneinander und rollte ohne Frontflügel nur auf Rang elf über die Ziellinie.

Formel 1 GP Europa/Valencia

Nach den spektakulären Rennen in Monaco und Montreal wurde in Valencia wieder Formel 1-Schonkost geboten. Sebastian Vettel kontrollierte von der Pole Position das Geschehen und verwaltete seinen Vorsprung clever bis zur Ziellinie.

Hinter dem Dauersieger aus Heppenheim wurde jedoch hart um den zweiten Platz gekämpft. Ferrari-Pilot Fernando Alonso konnte den Red Bull von Mark Webber zunächst auf der Strecke überholen, musste den gewonnen Platz aber in nur wenig später beim Boxenstopp wieder herschenken. Beim dritten und letzten Besuch bei den Mechanikern drehte sich das Bild jedoch noch einmal. Dieses Mal konnte Webber nicht von seinem früheren Wechsel profitieren und fiel wieder auf Rang drei zurück.

Die richtige Strategie war auch im Mittelfeld gefragt. Mit nur zwei Boxenstopps schob sich Jaime Alguersuari von Startplatz 18 bis auf Rang acht in die Punkte. Der Spanier hatte seinen ToroRosso im Training konsequent für das Rennen abgestimmt und profitierte bei seiner Aufholjagd auch von den vielen frischen Reifensätzen, die nach seinem frühen Ausfall in der Qualifikation noch übrig waren. In den Schlussrunden musste sich der Lokalmatador gegen die Angriffe von Adrian Sutil wehren, behielt die Nase aber bis zur Ziellinie vorne.

Für Michael Schumacher ging es dagegen in die andere Richtung. Nach der Galavorstellung in Montreal blieb der Rekordchampion in Valencia ohne Punkte. Nach seinem ersten Boxenstopp war er mit dem Renault von Petrov kollidiert und musste sich an der Box eine neue Nase holen. Von Startplatz acht wurde er bis auf Rang 17 durchgereicht.

Formel 1 GP England

Im neunten Saisonlauf konnte Fernando Alonso endlich den ersten Ferrari-Sieg feiern. Nach einem etwas verhaltenen Start auf halbfeuchter Strecke war Alonso auf abtrocknendem Asphalt von der Konkurrenz nicht mehr zu halten.

Red Bull stellte sich zudem mal wieder selbst ein Bein. Ein gebrochener Wagen- heber sorgte beim zweiten Boxenstopp von Sebastian Vettel dafür, dass der Weltmeister die Führung abgeben musste. Am Ende geriet auch noch der mittlere Podiumsplatz in Gefahr. Teamkollege Mark Webber attackierte Vettel mit frischeren Reifen und ließ sich auch durch eindeutige Funksprüche vom Kommandostand nicht einbremsen. Die Schlussattacke des Australiers blieb zwar letztendlich erfolglos, sorgte aber für Gesprächsbedarf im Bullen-Lager.

Auch Lewis Hamilton geriet in den letzten Runden extrem in Bedrängnis. In Erwartung, dass der Engländer von Startplatz zehn viel Zeit im Verkehr verbringt, füllte McLaren etwas weniger Sprit in den Tank. Doch Hamilton pflügte von Beginn ohne Zögern durchs Feld und verbrauchte deutlich mehr Benzin als kalkuliert. Beinahe hätte Felipe Massa den Fauxpas nutzen können. Nach einem dramatischen Kampf durch die letzten Kurven rettete Hamilton im Fotofinish noch 24 Tausendstel Vorsprung ins Ziel und wurde Vierter.

Teamkollege Jenson Button musste dagegen schon vorher aufgeben. Nach dem zweiten Stopp wurde der Publikumsliebling ohne Radmutter vorne rechts wieder auf die Strecke geschickt, kam damit aber nur noch bis zur Boxenausfahrt