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Formel 1: Vorschau auf den Grand Prix Bahrain
Was erwartet uns beim Saisonauftakt

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Selten wurde ein Formel 1-Rennen so herbeigesehnt wie der Saisonauftakt 2010 in Bahrain. Mit Michael Schumacher, Sebastian Vettel und Nico Rosberg schickt Deutschland gleich drei WM-Favoriten in den Wüsteneinsatz. Wir sagen Ihnen, wie die Chancen stehen.

Bahrain
Foto: xpb.cc

Die Wartezeit ist endlich vorbei: 132 Tage nach dem Saisonfinale in Abu Dhabi geht es am Sonntag (14.3.) in Bahrain wieder bei Null los. 15 Testtage liegen hinter den meisten Formel 1-Teams. Jetzt gibt es kein Verstecken mehr. Jeder Fehler zählt. Spätestens beim Kampf um die Pole Position am Samstag müssen die Karten auf den Tisch. Im Qualifying werden die Piloten das erste Mal seit 2005 wieder mit Minimal-Betankung in die letzte Runde der besten Zehn gehen.

Unsere Highlights

Einen klaren Favorit gibt es nicht

Wenn die letzten Testergebnisse halten, was sie versprechen, steht den Fans ein besonderer Formel 1-Krimi bevor. Gleich mehrere Teams kommen für den Sieg in Frage. Ein klarer Favorit? Fehlanzeige. Es wird also heiß hergehen im Wüstenstaat. Bei Temperaturen von rund 30°C ist das auch kein Wunder. Niemand weiß, wie sich die Hitze auf Motoren und Reifen auswirkt. Bei den Tests in Spanien kletterte das Thermometer selten über die 20°C-Marke. Meistens war es nass, nur die Regenreifen sind wirklich gut erprobt, was aber in der Wüste nicht viel weiterhilft.

Die Strecke:
Der Bahrain International Circuit nimmt 2010 einen anderen Verlauf als in den Vorjahren. Mit 6.299 Meter ist die Wüstenrunde mittlerweile nach Spa der zweitlängste Kurs im Kalender. Im Vergleich zur alten Version kommen 887 Meter hinzu. Acht neue Kurven müssen die Piloten bewältigen - zwei schnelle, zwei mittelschnelle und vier langsame. Der Anbau gibt der Strecke eine neue Charakteristik. Es geht in diesem Bereich leicht bergauf und bergab, die Kurven sind geschwungen statt eckig.
 
Die Abstimmung:
Die neue Kursführung hat auch Auswirkungen auf die Abstimmung des Autos. Während der Rest der Strecke stark die Bremsen beansprucht, können sich die Carbonstopper im neuen Sektor erholen. Im Vergleich zu früher muss außerdem mit einem um eine Stufe höheren Abtriebsniveau gefahren werden. Das heißt, die Flügel stehen nun einen Tick steiler im Wind. Wegen der Vielzahl der langsamen Kurven wird der Rundenschnitt möglicherweise unter die 200 km/h-Marke fallen.
 
Die Favoriten:
Bei der Einschätzung des aktuellen Kräfteverhältnisses ist viel Kaffeesatzleserei dabei. Die Tests ergaben am Ende ein unglaublich ausgeglichenes Spitzenfeld. Auf einer Runde im Qualifying scheinen gleich sechs Teams um die Pole Position fahren zu können. Neben den selbsternannten Meisterschaftsanwärtern Ferrari, Red Bull, Mercedes GP und McLaren haben auch Williams und Force India bei den Tests mit schnellen Runden überraschen können.
 
Über die Renndistanz kristallisierten sich da schon deutlichere Unterschiede heraus. Ferrari und Red Bull präsentierten sich hier am konstantesten. Mercedes sollte man aber alleine wegen Michael Schumacher nicht abschreiben. McLaren kommt mit dem neuen Wunder-Heckflügel, der dank kontrolliertem Strömungsabriss auf den Geraden fünf km/h mehr Top-Speed bringen soll. Und in Bahrain gibt es gleich vier lange Vollgasstücke, bei denen die Tachonadel über die 275 km/h-Marke hinausklettert.
 
Was hinter der revolutionären Aerodynamik steckt, ist noch nicht bekannt. In Bahrain wollen sich die FIA-Ingenieure das System einmal etwas genauer anschauen. Bei der Konkurrenz besteht immer noch der leise Verdacht, dass unter dem silbernen Segel nicht alles mit rechten Dingen zugeht. Müsste McLaren auf die Lösung verzichten, sinken die Chancen auf einen britischen Auftaktsieg dramatisch.
 
Neuentwicklungen:
Beim Saisonauftakt über das Thema Neuentwicklungen zu sprechen, ist etwas müßig. Alle Teams haben in den vergangenen Wochen viele neue Teile präsentiert. Gespannt ist man vor allem auf Mercedes. Die Silberpfeile haben noch einmal ein großes Paket für Bahrain angekündigt. Ein neuer Diffusor ist im Gepäck, auch am Frontflügel haben die Aerodynamiker noch einmal Änderungen vorgenommen. Die Frage lautet, wie schnell die neuen Teile getestet werden können und natürlich, wie stark sie sich auf die Rundenzeit niederschlagen. Mercedes ist somit eine unbekannte Größe im Reigen der Sieganwärter.
 
Expertenprognose: Willy Rampf (Technikchef Sauber)
 "Dieser Saisonstart wird ganz besonders spannend, weil nur die wenigsten Teams bei den Testfahrten ihr ganzes Potenzial gezeigt haben. Durch das Nachtankverbot sind die Tanks größer und die Fahrzeuge radikal anders geworden. Es ist Aufgabe der Ingenieure, eine Abstimmung zu finden, die auch bei einem im Vergleich zum Vorjahr um rund 100 Kilogramm höheren Startgewicht eine gute Balance bietet. Auch für die Rennstrategie gibt es ganz neue Anforderungen, die Boxenstopps werden in erster Linie durch die Leistungskurve der Reifen diktiert."
 
"Die Streckenführung in Bahrain hat sich entscheidend geändert. Der Kurs ist jetzt geprägt durch einen engen Abschnitt im Innenraum mit acht zusätzlichen Kurven. Das Abtriebsniveau ist ein Kompromiss: Einerseits verlangen die vielen langsamen Kurven hohen Anpressdruck, andererseits ermutigt die außergewöhnliche Breite der Strecke die Fahrer zum Überholen, weshalb man die Höchstgeschwindigkeit nicht vernachlässigen darf."
 
Das geschah im Vorjahr:
2009 ging es erst zum vierten Lauf nach Bahrain. In einem spannenden Qualifying stellten sich überraschend die beiden Toyota-Piloten Jarno Trulli und Timo Glock in die erste Startreihe. Am Ende konnten aber andere jubeln: Jenson Button legte mit dem dritten Saisonsieg den Grundstein zum Titelgewinn. Sebastian Vettel belegte dank taktisch kluger und fehlerfreier Fahrweise Rang zwei. Die beiden Toyota bezahlten für ihre guten Startpositionen mit frühen Boxenstopps und fielen noch weiter zurück. Während Trulli wenigstens Platz drei retten konnte, wurde Glock bis auf Rang sieben durchgereicht.

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