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Formel 1: Vorschau Grand Prix Malaysia 2010
Tropen-Wetter bringt Spannung

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Nur eine Woche nach dem F1-Spektakel von Melbourne reist der Formel 1-Tross nach Malaysia. Nach zwei verschenkten Siegen ist Red Bull bereits unter Zugzwang. Auch Mercedes GP wartet noch auf das erste Podium. Wir sagen Ihnen, wer die besten Chancen besitzt.

Tropen-Wetter bringt Spannung
Foto: Daniel Reinhard

Einmal Langeweile und einmal Feuerwerk – so lautet die Bilanz der bisherigen Formel 1-Saison. Was die Formel 1-Fans im Frühstücksprogramm aus Malaysia erwartet, kann allerdings noch niemand so genau sagen. Klar ist nur: Das wechselhafte Tropen-Wetter wird wohl wieder ein entscheidendes Wörtchen mitreden. Ein paar Tropfen Wasser reichen ja bekanntlich schon aus für einen guten Rennkrimi.

Im Vorjahr waren es allerdings einige Tropfen zu viel. Ein hereinbrechender Monsun sorgte für jede Menge Chaos auf der Strecke. Zur Enttäuschung der Fans setzte der Regen die Strecke derart unter Wasser, dass die Rennleitung den Grand Prix vorzeitig abbrechen musste. Um den zu dieser Jahreszeit täglich auftretenden Schauern etwas aus dem Weg zu gehen, entschieden sich die Organisatoren, den Rennstart 2010 von 17 Uhr auf 16 Uhr vorzuverlegen (10 Uhr MEZ).

Unsere Highlights

Die Strecke:
 
Der 5,543 Kilometer lange Sepang International Circuit bietet eigentlich auch ohne Regen genügend Action. Der vom deutschen Streckendesigner Hermann Tilke entworfene Kurs besitzt viele schnelle und abwechslungsreiche Kurven sowie zwei lange Geraden mit guten Überholmöglichkeiten an den Enden. Die aerodynamische Effizienz spielt hier eine entscheidende Rolle. In dieser Disziplin besitzt Red Bull momentan eindeutig die besten Karten. Bei einem Saunaklima mit 30°C Lufttemperatur ist aber auch die Standfestigkeit gefragt. Hier sah es bei Sebastian Vettel zuletzt bekanntlich nicht so gut aus.
 
Für den Fahrer bietet Malaysia einige anspruchsvolle Stellen. Sehr wichtig und tückisch zugleich ist die vorletzte Kurve: In dem immer enger werdenden Rechtsknick gilt es, viel Geschwindigkeit auf die Gegengerade mitzunehmen und so früh wie möglich aufs Gas zu steigen. Am Ende der ersten Geraden wartet dann die Haarnadel. Hier kommt es vor allem auf eine gute Bremsbalance an.
 
Das Setup:
 
Von der Abstimmung stellt Sepang die Ingenieure immer wieder vor große Herausforderungen. Die langen Geraden verlangen nach einem hohen Top-Speed und flachen Flügeln. In dem langsamen Geschlängel nach Start-Ziel und den schnellen Kurven können die Piloten dagegen jedes bisschen Haftung gebrauchen. Da man in den Kurven mehr Zeit gewinnen kann als auf den Geraden, stellen die meisten Teams ihre Flügel relativ steil.
 
Auch die Bremsen werden wieder extrem gefordert, was einerseits an der großen Hitze und andererseits an dem anspruchsvollen Streckenlayout liegt. Gleich viermal pro Runde werden die Piloten aus mehr als 280 km/h in enge Zweite-Gang-Kurven gestaucht. Das relativ geringe Grip-Niveau erleichtert die Sache nicht gerade.
 
Die Favoriten:
 
Malaysia ist den beiden Red Bull-Boliden von der Streckencharakteristik wie auf den Leib geschneidert. Schon in der Vorsaison konnte kein anderes Team in den schnellen Kurven mithalten. Dieser Vorteil war auch in Bahrain und Australien noch deutlich erkennbar. Allerdings sind die Red Bull mittlerweile auch in den langsamen Ecken konkurrenzfähig. Nur beim Top-Speed hinkt man noch etwas hinterher. Überholen wird für Sebastian Vettel und Mark Webber also schwierig. Können die Bullen aber nach dem Start vorne wegfahren, wird sie wohl niemand mehr einholen.
 
Die Konkurrenz muss dann wieder auf technische Probleme hoffen. Schon in den ersten beiden Rennen scheiterte Vettel auf dem Weg zum Sieg an der Zuverlässigkeit seines Dienstwagens. Hinter Red Bull wird sich wohl ein spannender Kampf zwischen Ferrari und McLaren um Rang zwei entwickeln. Die Roten aus Maranello waren zuletzt im Qualifying schneller, McLaren kam dafür im Rennen stark auf. Mit dem Heckflügel-Trick, der auf den langen Geraden mindestens fünf km/h mehr Top-Speed bringen sollte, könnten Lewis Hamilton und Jenson Button einen entscheidenden Joker zum Überholen besitzen.
 
Für das vierte Top-Team Mercedes GP ist Malaysia dagegen kein ideales Tearrain. Beim Heimspiel von Hauptsponsor Petronas sollten die Silberpfeile schon den Regengott bemühen, wenn man den ersten Podiumsplatz der Saison einfahren will. Wie schon in Australien müssen sich Michael Schumacher und Nico Rosberg wohl eher gegen Angriffe aus dem Mittelfeld wehren. Dabei ist Force India bezogen auf das Streckenlayout in Malaysia etwas stärker einzuschätzen als Renault und Williams.
 
Experten-Einschätzung: Robert Kubica (Renault)
 
„Auf dem Kurs in Malaysia ist es relativ leicht, in einen guten Rhythmus zu kommen, weil man durch die breite Piste genug Vertrauen findet, um ans Limit zu gehen. Auch die schnellen Kurven waren in letzter Zeit keine große Herausforderung mehr, aber ich denke mit der großen Spritmenge könnte es schon etwas anspruchsvoller werden. Kurve 5 konnte man im Vorjahr leicht mit Vollgas nehmen. Dieses Jahr wird das schon eine kleine Herausforderung.“
 
„Durch das Klima in Malaysia wird das Wochenende für das gesamte Team körperlich sehr anstrengend. Als ich das erste Mal nach Malaysia kam, konnte ich kaum fassen, wie hoch die Luftfeuchtigkeit ist. Aus dem Flughafen läuft man direkt in eine Sauna. In den Boxen spürt man die heiße Luft erst richtig, weil die Hitze des Autos bis in den Körper dringt. Dazu gibt es noch das Regen-Risiko. Durch den Start am Nachmittag ist es gut möglich, dass wir wieder ein nasses Rennen erleben.“
 
So lief das Rennen im Vorjahr:
 
Wie schon erwähnt, konnte das Rennen 2009 nicht über die volle Distanz gefahren werden. Nach nur 32 von 56 Runden verhinderte erst der Regen dann die Dunkelheit eine Weiterfahrt. Jenson Button zog damals das große Los in der Regenlotterie und sicherte sich seinen zweiten Saisonsieg im zweiten Rennen. Der Rest des Podiums sprach deutsch: Dank eines brillianten Reifenpokers lag Nick Heidfeld in der Runde vor dem Abbruch, die für das Ergebnis entscheidend ist, auf Rang zwei. Timo Glock, der ebenfalls eine perfekte Reifenstrategie fuhr, wurde Dritter.

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