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Formel 1 Vorschau GP Belgien 2010
Endspurt auf der Achterbahn

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Beim GP Belgien erwacht die Formel 1 aus der vierwöchigen Sommerpause. Auf dem spektakulären Kurs in Spa beginnt der Endspurt in der Meisterschaft. Fünf Piloten sind noch im Rennen um den WM-Titel. Wir sagen Ihnen, wer in Belgien die besten Siegchancen besitzt.

Kimi Räikkönen
Foto: dpa

Die Formel 1 meldet sich mit dem Ardennen-Kracher in Spa aus der Sommerpause zurück. Mit dem traditionsreichen Grand Prix von Belgien auf dem hügeligen Achterbahn-Kurs läutet die Königsklasse das letzte Saisondrittel ein. Bei nur 20 Punkten Abstand zwischen den ersten fünf Piloten im Gesamtklassement kann sich keiner der Titelaspiranten mehr einen Fehler erlauben.

In der Sommerpause blieben die Fabriken der Rennställe zwei Wochen geschlossen. Bei Mercedes hatte man somit genügend Zeit, die schwache Ausbeute der ersten zwölf Rennen noch einmal zu analysieren. Können die Silberpfeile ihre Probleme mit Reifen und Aerodynamik-Updates beim GP Belgien endlich abschalten? Die Voraussetzungen für ein gutes Teamergebnis sind nicht optimal. Ausgerechnet auf der Lieblingsstrecke von Michael Schumacher muss der Rekordchampion zehn Plätze weiter hinten starten, nachdem er Rubens Barrichello in Budapest beinahe in die Mauer gedrückt hatte.

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Auch die FIA hatte Zeit sich Gedanken zu machen. Die Frage lautete zuletzt: Wie überprüft man am besten die Legalität der Frontflügel? Die Nasen von Red Bull und Ferrari stehen unter Verdacht, sich bei hohen Geschwindigkeiten zu stark zu verbiegen. Bisher konnten die technischen Kommissare diese Vermutung allerdings noch nicht durch Messungen bestätigen. Für das Rennwochenende in Spa kündigte die FIA allerdings verschärfte Tests an.

Die Strecke:

Kaum ein Kurs im Rennkalender ist bei den Piloten so beliebt wie die Ardennen-Achterbahn von Spa-Francorchamps. Im Gegensatz zu den viele Retortenpisten, die überall auf der Welt aus dem Boden gestampft werden, bestimmte in Belgien noch die Natur den Streckenverlauf. Große Höhenunterschiede, schnelle Kurven und fließende Kombinationen bestimmen das Streckenlayout.

Berühmte Kurvennamen wie La Source, Eau Rouge oder Blanchimont klingen den Motorsportfans wie Musik in den Ohren, auch wenn die beiden letztgenannten Kurven bei den heutigen Grip- und Abtriebsleveln ohne größere Probleme mit Vollgas zu durchfahren sind. Mit 7,004 Kilometern ist Spa zudem der längste Kurs des Jahres. Im Qualifying ist es hier besonders schwer, eine fehlerfreie Runde zusammenzubekommen.

Das Setup für Spa:

Bei der Abstimmung müssen die Fahrer auf die langen Vollgaspassagen und die hohe Durchschnittsgeschwindigkeit reagieren. Die Flügel werden deshalb nicht ganz so stark angewinkelt wie sonst, wodurch das Auto in den schnellen Kurven unruhig wird. Besondere Bedeutung bekommt in Belgien der F-Schacht. Wer das System zum Funktionieren bekommt, kann die Flügel steiler stellen, ohne auf den Geraden an Top-Speed einzubüßen. Auch im Reifenbereich könnte es interessant werden: Wegen der harten Belastung der Pneus bringt Lieferant Bridgestone die sichere Variante mit den Reifenmischungen medium und hart an den Start. Bei kühlerer Witterung könnten dabei einige Teams Probleme bekommen, die Gummis auf Arbeitstemperatur zu bekommen.

Die Favoriten in Belgien:

Die Frage nach den aussichtsreichsten Kandidaten für den Sieg beim GP Belgien ist nur schwer zu beantworten. In Ungarn fuhr Red Bull noch Kreise um die Konkurrenz. Allerdings ähnelt die Strecke in Spa eher dem Kurs in Kanada, wo sich Sebastian Vettel und Mark Webber schwer getan hatten. Schon im Vorjahr strauchelte Red Bull in Belgien. Sebastian Vettel wurde nur Dritter. "Im kurvigen Sektor zwei müssen wir unsere Zeit machen", betet Teamchef Christian Horner. "Den Berg hoch zu Eau Rouge und dem langen Geradeausstück zurück zu Start und Ziel werden wir sie wieder verlieren."

Ferrari und McLaren kommt das Streckenlayout eher entgegen. Bei beiden Red Bull-Konkurrenten wird es darauf ankommen, wie gut der angeblasene Diffusor funktioniert. McLaren kämpfte vor der Sommerpause mit großen Problemen, Ferrari bringt in Spa eine stark weiterentwickelte Variante.

Im Mittelfeld hofft Renault auf den größten Sprung nach vorne. Erstmals montieren die Franzosen in Belgien den F-Schacht ans Auto. Auch der Sauber sollte sich wegen der vielen schnellen Kurven überdurchschnittlich stark präsentieren. Spannend wird sein, wie Force India in Spa auftritt. Im vergangenen Jahr kam der Underdog aus dem Nichts und hätte das Rennen beinahe gewonnen. Vor der Sommerpause musste das Team von Adrian Sutil allerdings um den Anschluss kämpfen.

Auch über Williams schwebt ein Fragezeichen. Auf den kurvigen Strecken war die englische Traditionsmannschaft zuletzt gut in Form. Es wird spannend zu sehen, ob Rubens Barrichello und Nico Hülkenberg auch auf einer Highspeed-Piste wie Spa punkten können. Im Hinterfeld kämpfen wieder einmal Virgin vs. Lotus um die Spitze bei den Neulingen. In Ungarn konnte Timo Glock das Quali-Duell für sich entscheiden, blieb im Rennen allerdings machtlos. In Belgien will der Virgin-Pilot einen neuen Angriff starten.

Technische Updates:

Obwohl in den Fabriken zwei Wochen Sommerpause angesagt war, kommen einige Teams mit neuen Teilen nach Spa. Ferrari präsentiert erstmals den modifizierten Unterboden, bei dem die Auspuffgase nicht nur auf sondern auch unter den Diffusor geleitet werden. Bei Mercedes GP, McLaren und Force India wird man ebenfalls neue Versionen des angeblasenen Diffusors bringen, nachdem alle drei Teams zuletzt mit Hitzeproblemen kämpfen mussten. Renault plant wie bereits erwähnt die Premiere des F-Schachts in Belgien. Ob das System auf Anhieb funktioniert klärt sich im Freitagstraining.

Expertenmeinung James Key (Technikchef Sauber):

Die Streckencharakteristik von Spa unterscheidet sich sehr stark von den Kursen, auf denen wir jüngst gefahren sind. Zum ersten Mal seit dem Großen Preis von Kanada im Juni kehren wir zu einem Aerodynamik-Paket mit geringerem Abtrieb zurück. Wir werden uns für die Fahrzeugabstimmung und das Abtriebsniveau möglichst viele Optionen offen lassen, um den optimalen Abstimmungskompromiss zu finden: In den schnellen Streckenabschnitten eins und drei profitiert man von geringem Luftwiderstand, im Mittelsektor hingegen wünscht man sich mehr Anpressdruck. In Spa muss man auch wegen des gelegentlich schwer vorhersehbaren Wetters flexibel bleiben.

So lief der GP Belgien 2009:

Die Startaufstellung des GP Belgien präsentierte 2009 ein ungewohntes Bild: Giancarlo Fisichella startete mit seinem Force India von der Pole Position. Er hätte das Rennen auch gewonnen, hätte nicht eine Massenkollision in der ersten Runde eine Safety-Car-Phase provoziert. Erst das gab Kimi Räikkönen die Chance, sein KERS im Ferrari gewinnbringend einzusetzen. Räikkönen konnte sich bis zum Ziel keine Sekunde ausruhen. Fisichella hing ständig im Rückspiegel. Für Stimmung sorgten auch der Trainingsachte Sebastian Vettel mit seiner Aufholjagd aufs Podium und Rubens Barrichello, wie er einen rauchenden und Feuer spuckenden Brawn GP über die letzten zwei Runden schleppte.

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Erscheinungsdatum 04.02.2022

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