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Elektroauto
Die Technik des BMW Project i

BMW enthüllt das Project i: Das ab 2013 gebaute Elektroauto soll ein Viersitzer werden, der mit kräftigem Motor und Leichtbau-Karosserie auf Fahrspaß getrimmt wird. Wir stellen das BMW Project i vor.

BMW Megacity Vehicle
Foto: Christian Schulte

Einen neuen Marken-Slogan wird man sich für das BMW Megacity Vehicle wohl nicht überlegen müssen: "Auch ein elektrisch betriebener BMW soll für Freude am Fahren stehen", verspricht BMW Project i -Projektleiter Ulrich Kranz. Daher wird für das ab dem Jahr 2013 produzierte Megacity Vehicle (MCV) nicht einfach ein konventionelles Auto auf Batteriebetrieb umgerüstet, sondern vielmehr eine komplett neue Fahrzeugarchitektur entwickelt. Unterdessen wurde bekannt, dass die Submarke "BMW i" heißen wird.

Unsere Highlights

BMW Megacity Vehicle mit Alu-Chassis und Heckmotor

Los geht es schon beim Chassis: Sämtliche Antriebskomponenten des BMW Megacity Vehicle wie Batterie, Elektromotor und Leistungselektronik kommen in einem Alu-Chassis unter, auf das (wie bei einem Leiterrahmen) eine separate Karosserie aufgesetzt wird. Für eine optimale Gewichtsverteilung von BMW-typischen 50:50 Prozent lagert das schwerste Bauteil, die Batterie, in der Fahrzeugmitte unter den Sitzen des BMW Megacity Vehicle.

Der Motor sitzt im Heck und treibt die Hinterräder an. Frontantrieb wie im Mini würde angesichts des enormen Anfahrdrehmoments von Elektromotoren zu Traktionsproblemen führen. Schließlich soll eine kräftige E-Maschine im BMW Megacity Vehicle mit weit über 100 kW Leistung zum Einsatz kommen, die den Stromer in deutlich unter zehn Sekunden auf Tempo 100 zoomt. Praktischer Nebeneffekt: Wendekreis und Platzangebot profitieren ebenfalls von der Heckmotor-Bauweise, da vorn Raum für ein zweites Gepäckabteil bleibt.

Strom soll im BMW Megacity Vehicle für 160 Kilometer reichen

Dem M im Markenkürzel verpflichtet, entwickeln und bauen die Münchner den E-Motor für das BMW Megacity Vehicle selbst. Schließlich soll der gute Ruf der Antriebe im Elektro-Zeitalter nicht über Zukauf-Maschinen leiden. Anders sieht es bei den Batterien aus, wo Autohersteller auf das Know-how von Spezialisten angewiesen sind. Der Lithium-Ionen-Akku für das BMW Megacity Vehicle entsteht zusammen mit SB Limotive, einem Zusammenschluss von Samsung und Bosch.

Über die Kapazität des Saftspenders macht BMW zwar noch keine Angaben, wohl aber, dass der Strom im BMW Megacity Vehicle für 160 Kilometer reichen soll. Die entsprechenden 100 Meilen gelten in den USA als psychologisch wichtige Marke für die Akzeptanz alternativer Antriebe. Geplant ist darüber hinaus eine Variante mit Range-Extender, bei der ein 30 kW starker Verbrenner als Notstromaggregat bei leerem Akku einspringt. Angesichts einer täglichen Fahrstrecke von durchschnittlich 40 Kilometern können die Batterien im BMW Megacity Vehicle deutlich kleiner und kostengünstiger ausfallen.

BMW Megacity Vehicle mit Karosserie aus CFK

Wie ehrgeizig die Elektro-Pläne von BMW sind, zeigt ein Blick auf die Karosserie des BMW Megacity Vehicle: Um das hohe Gewicht der Batterien kompensieren zu können, wird der Aufbau aus kohlefaserverstärktem Kunststoff (CFK) hergestellt. Während der für Flottenversuche inzwischen über 600 Mal gebaute Elektro-Mini rund 350 Kilo mehr auf die Waage bringt als seine Benzin-Brüder, soll das BMW Megacity Vehicle nicht schwerer werden als vergleichbare Verbrenner. CFK wiegt nur halb so viel wie Stahl und ist immer noch 30 Prozent leichter als Aluminium. Darüber hinaus glänzt das harzgetränkte Gewebe mit bester Crashsicherheit. Dass CFK bisher nur in homöopathischen Dosen im Automobilbau zum Einsatz kommt, liegt einzig an seinem hohen Preis.

Unterschiedliche Karosserievarianten schnell realisierbar

Doch auch hier strebt BMW eine Lösung an: Zusammen mit Leichtbau-Spezialist SGL errichten die Münchner im amerikanischen Moses Lake ein Werk, das die Kohlefaser in riesigen Mengen und somit günstig produzieren soll. Weitere Einsparungen verspricht beim BMW Megacity Vehicle die Trennung von Chassis und Aufbau, da sich unterschiedliche Karosserievarianten schnell und einfach realisieren lassen. Neben der viertürigen Variante ist ein Zweitürer schon fest eingeplant. Auch eine offene Version des BMW Megacity Vehicle ließe sich bei Bedarf leicht realisieren. Mit rund vier Meter Länge und ausreichend Platz für vier Erwachsene soll das Megacity Vehicle in jedem Fall keine rollende Verzichtserklärung werden.

BMW Megacity Vehicle wird im Werk Leipzig gebaut

Fest steht ebenso, dass das BMW Megacity Vehicle nicht in den USA, sondern im Werk Leipzig gebaut wird, wo bei entsprechender Nachfrage Kapazitäten für über 100.000 Autos im Jahr geschaffen werden können. Noch nicht entschieden ist hingegen, wie das Megacity Vehicle einmal heißen wird und ob es überhaupt eine BMW-Niere bekommen wird. Nach dem Vorbild Mini könnte die Elektro-Flotte unter einem eigenständigen Markennamen vertrieben werden. Ebenso denkbar ist ein Unterlabel, wie es die Sportmodelle der M-GmbH tragen. An mangelnder Fahrfreude dürfte diese Variante jedenfalls nicht scheitern.

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