Mattias Ekström hat das "Schnapszahl- Rennen" zum Deutschen Tourenwagen Masters gewonnen und damit eine lange Durststrecke beendet. Der Schwede setzte sich am Sonntag in Valencia im 111. DTM-Lauf souverän vor seinem Audi-Markenkollegen Martin Tomczyk durch, der drei Stunden nach dem Rennen disqualifiziert wurde. Dadurch rückt Bruno Spengler auf den zweiten, Alexandre Premat auf Rang drei.
Ekström seit mehr als einem Jahr wieder ganz vorne - Spengler führt Fahrerwertung an
"Es ist einfach schön", jubelte Ekström. Über ein Jahr hatte er nicht mehr gewonnen, seinen insgesamt 14. Erfolg machte Ekström am 60. Geburtstag seiner Mutter perfekt. Mercedes- Rivale Bruno Spengler übernahm durch seinen zweiten Platz erstmals in seiner Karriere die Führung in der Fahrerwertung vor Ekström.
Ekström kontrollierte das Geschehen auf dem 4,005 Kilometer langen "Circuit Ricardo Tormo" nach Belieben. "Heute hat alles perfekt funktioniert", bedankte sich der zweimalige DTM-Champion bei seinem Team. Er siegte nach insgesamt 180,225 Kilometern in 1:09:56,290 Stunden.
Tomczyk macht vier Positionen gut, Audi-Sportchef Ullrich zufrieden
Martin Tomczyk wies 0,435 Sekunden Rückstand auf. "Es ist schön, wenn man nicht beachtet wird und dann doch vorne landet", sagte der Rosenheimer, der dank einer cleveren Strategie in Spanien viele Plätze gut machte.
Drei Stunden nach Ende des Rennens wird Tomczyk disqualifiziert. Bruno Spengler rückt damit auf den zweiten Platz vor, Alexandre Premat wird Dritter.
Ein Problem mit der Benzinzufuhr am A4 des Briten Oliver Jarvis verhinderte einen Dreifacherfolg der Ingolstädter. Aber auch so gelang Audi im zweiten Saisonrennen eine eindrucksvolle Revanche für die Schlappe zum Auftakt in Hockenheim, als Mercedes einen Vierfach- Triumph gefeiert hatte. "Mit dem Ergebnis können wir sehr zufrieden sein", sagte Audi-Motorsportchef Wolfgang Ulrich. "Schade, dass Oliver das Problem hatte, sonst hätten wir ein Triple gehabt."
Mercedes nach Vierfach-Triumph in Hockenheim ernüchtert
Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug reagierte dagegen ernüchtert: "Sicher nicht unser größtes Rennen und auch nicht gerade ein spannender Thriller." Er tröstete sich damit, dass Spengler die Gesamtführung übernommen hat. Der Kanadier liegt vor dem nächsten Rennen auf dem Lausitzring mit 14 Punkten knapp vor Ekström (13).
Ausgeschieden: Ralf Schumacher weiter ohne Punkte
Ralf Schumacher musste seinen Mercedes C-Klasse in der 24. Runde wegen eines technischen Defekts abstellen. "Ich hatte Zündaussetzer", sagte der ehemalige Formel-1-Pilot aus Kerpen. "Wir haben es nochmals versucht. Aber es hatte keinen Sinn mehr." Schumacher bleibt damit in dieser Saison weiterhin ohne Punkte. David Coulthard schied in einem weiteren Mercedes ebenfalls aus. Für den schottischen DTM-Neueinsteiger war in der 39. Runde wegen eines technischen Problems Schluss.
Zweiter Stopp bringt Audi Dopppelführung
Ekström verteidigte nach der 15. Pole-Position seiner DTM-Karriere die Führung problemlos vor Spengler. Der Schwede blieb auch nach seinem ersten Boxenstopp in der 13. von 45 Runden vor dem Mercedes-Rivalen, der kurz zuvor seinen Reifenwechsel absolviert hatte. Ekström konnte seinen Vorsprung kontinuierlich ausbauen.
Der zweite Stopp im 26. Umlauf brachte Audi dann die Doppelführung: Jarvis wurde von seinen Mechanikern schneller abgefertigt als Spengler von seinem Team. Damit konnte der Brite auf Rang zwei vorstoßen. Allerdings konnte er sich nur kurz über den Platzgewinn freuen, da sein Audi-Kollege Tomczyk dank einer guten Strategie mit einem späten Reifenwechsel zwölf Runden vor Schluss diese Position übernahm. Drei Stunden nach Ende des Rennens wird Tomczyk disqualifiziert. Für Jarvis kam es dann noch schlimmer: Sieben Runden vor Schluss musste er seinen Audi wegen der Probleme mit der Benzinzufuhr abstellen.