Die Dienstwagen der Politiker

Politiker und ihre Dienstwagen
Die PS-starken Kutschen von Merkel & Co.

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Veröffentlicht am 30.10.2010

Sie halten dieses Land am Laufen. Unentwegt und selbstaufreibend: Unsere Spitzenpolitiker. Egal ob Merkel, Westerwelle oder von und zu Guttenberg: Sie alle legen pro Jahr zehntausende Kilometer in ihren Dienstwagen zurück. Dabei setzen die Kabinettsmitglieder der Bundesregierung durchweg auf Luxuslimousinen aus deutschen Landen. Besonders beliebt: Der Audi A8.

Die Auto der Politiker: Audi und BMW bei Bundesministern sehr beliebt

Das Ingolstädter Flaggschiff wird von den Damen und Herren Ministern besonders gern mit dem 233 PS starken Dreiliter TDI-Triebwerk geordert, wie die von der Deutschen Umwelthilfe veröffentlichte Liste beweist. Selbstverständlich sind alle Fahrzeuge der Politiker stark gepanzert und mit allen nötigen Kommunikationssystemen ausgestattet, damit die Regierungsgeschäfte unterwegs nicht auf der Strecke bleiben. Auch die Bundeskanzlerin selbst lässt sich in einem Audi A8 chauffieren.

Ihr Wirtschaftsminister Rainer Brüderle von der FDP orderte jüngst einen neuen Mercedes E 220 CDI. Bemerkenswert, denn der Minister wagt damit das automobile Downsizing vom Audi A8 4.2 TDI (249 Gramm CO2/ km) auf ein deutlich umweltschonenderes Fahrzeug (144 g/km). Zudem waren seine Vorgänger Guttenberg und Glos im BMW 730 Ld eine Klasse höher unterwegs.

Bundesumweltminister Röttgen fährt Mercedes S 400 Hybrid

Der Bundesumweltminister nimmt in Sachen alternative Antriebe eine Vorreiterrolle in Berlin ein:  Norbert Röttgen nutzt als einziges Kabinettmitglied einen Mercedes S 400 Hybrid, der pro Kilometer 191 Gramm CO2 ausstößt. Demgegenüber pustet der Audi-Diesel pro Kilometer 224 Gramm des schädlichen Gases in die Atmosphäre.

Mit einem noch schlechteren Gewissen reist - vermutlich - Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger. Sie nutzt einen VW Phaeton 3.0 TDI, desses 240 PS starker Diesel pro Kilometer 239 Gramm CO2 ins Freie entlässt.

Festzuhalten bleibt, dass die Volksvertreter bei ihren Neubestellungen durchweg auf Modelle zurückgreifen, die weniger CO2 emittieren als das bisherige Fahrzeug.

Das sind die Autos der Umweltminister der Länder

In den Bundesländern hat dagegen ein noch tiefgreifender Umdenkprozess eingesetzt. Nun ja, zumindest teilweise. Denn die Umweltminister der Länder Berlin und Hamburg nutzen den Toyota Prius als Dienstfahrzeug. Dessen CO2-Ausstoss beträgt in der aktuellsten Modellgeneration gerade einmal 92 Gramm pro gefahrenem Kilometer. Freilich sind nicht alle Minister so genügsam. In Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz darf es für die UmweltministerInnen dann schon ein BMW 730d sein (178 beziehungsweise 192 g/km). Überhaupt sind auf Länderebene gerade die Luxusliner wie Audi A8 und BMW 7er beliebt.

Auffällig: Till Backhaus (Mecklenburg-Vorpommern) war 2009 noch im Audi A6 3.0 TDI (189 g/km) unterwegs. Mittlerweile darf es dann aber doch ein Audi A8 4.2 TDI sein (199 g/km). Vorbildlich in Sachen CO2: Das kleine Saarland, wo die Umweltministerin Simone Peter vom BMW 5er ihres Vorgängers (154g/km) auf einen VW Passat Bluemotion umstieg (118 g/km).

Markus Söder fährt im BMW 740 Li

Bayerns Umweltminister Markus Söder ist es zwischenzeitlich wohl gelungen, seinen Fuhrparkmanager von der "Grün ist cool"-Parole überzeugen. Vergangenes Jahr war sein Dienstwagen noch ein BMW 740 Li mit 326 PS und einem CO2-Ausstoss von 235 Gramm pro Kilometer. Diesen ersetzt seit 2010 ein BMW 730d (180 g/km).

Noch sparsamer agiert Baden-Württembergs Ministerpräsident Stefan Mappus, der mit einem Elektro-smart unterwegs ist und damit ein Zeichen setzt.