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Design des neuen Audi A3
In der C-Säule steckt viel Herzblut

Die dritte Generation des Audi A3 wirkt sie so knackig wie nie zuvor. Nicht nur, weil sie leichter geworden ist, sondern weil die Designer die Linien extrem gestrafft haben. Ein besonders sportlicher Ausdruck hatte oberste Priorität.

Audi A3, Wolfgang Egger, Birgit Priemer
Foto: Hersteller

Es ist später Abend in einem Fotostudio bei Ingolstadt. Draußen klirrt die Kälte, Schneefall bringt das gesamte Programm ins Rutschen. Doch Audi-Designchef Wolfgang Egger ist sofort bei der Sache, als es um die Frage geht, was sein Liebslingsdetail beim neuen Audi A3 ist: "Die C-Säule", erzählt der ehemaliger Alfa-Designer und langjährige Weggefährte von VW-Konzerndesignchef Walter de Silva. Warum? "Da steckt so viel Herzblut drin, und so ein Element ist nicht einfach zu gestalten. Durch die Trapezform dieses Elements steht das Auto satt auf dem Hinterrad. Die C-Säule gefällt mir, genau so wie sie ist", lacht der Mann aus Oberstdorf, der manchmal lieber Italienisch als Deutsch spricht, weil er auch sein Designstudium in Mailand absolviert hat.

Unsere Highlights

Die dritte Generation des Kompaktmodells baut auf einem neuen Baukasten auf und hat den Designern dadurch andere Proportionen beschert: Der neue Audi A3 ist breiter (plus zwölf Millimeter) und sein Radstand länger (23 Millimeter) geworden. Insgesamt ergeben sich Idealmaße, um dem A3 mehr Dynamik einzuhauchen als beim Vorgänger. "Der neue A3 hat wesentlich an Sportlichkeit gewonnen. Durch seine Keilform und die deutlich strafferen Flächen wirkt er extrem dynamisch." Stimmt, die kindlichen Rundungen der zwei Generationen zuvor sind verschwunden, und als letztes Modell der A-Familie bekommt nun auch der A3 einen Grill mit angeschrägten Ecken.

Liegende Eins als Fahrlichtspange im neuen Audi A3

Egger spricht von Klarheit, Reduziertheit und einer geometrischen Formensprache. Sicken auf der Motorhaube helfen, das Volumen des Vorbaus optisch zu reduzieren. Viel Wert legt der Audi-Designchef auch auf den Blick des Kompakten Audi A3, der ist "deutlich geschärft. Dafür haben wir den typischen Scheinwerferanschnitt an der Oberkante noch einmal gestrafft. Die LED-Technik und das Tagfahrlicht sorgen ebenfalls für einen eigenständigen Charakter. Bestimmt und selbstbewusst." Die Fahrlichtspangen sind geformt, als ob die Zahl eins flach hingelegt worden wäre - das soll für einen hohen Wiedererkennungswert sorgen.

Am breit gezogenen Heck des neuen Audi A3 kommen zweigeteilte Rückleuchten zum Einsatz, die in ihrer inneren Architektur denen der Scheinwerfer ähneln, vorausgesetzt, man hat sich das Xenon plus-Licht in LED-Technik gegönnt.

Serienmäßig gibt es eine dreidimensional geformte Gepäckraumklappe, und je nach Motorisierung zieren den neuen Audi A3 links ein oder zwei Abgas-Endrohre in einem Diffusor-Einsatz. Egger geht noch einmal um den Zweitürer herum: "Ein Auto muss über seine Proportionen aus der Entfernung emotional wirken. Aus der Nähe betrachtet ergeben sich dann die Details. Zum Beispiel ein Licht- und Schattenspiel an den Kanten und Flächen, das zusätzlich beeindruckt." Stolz ist der Designer, dass es gelungen ist, Elemente aus der TT-Familie zu übernehmen, zum Beispiel den sportwagentypischen Brüstungsspiegel, der auch den Charakter des Audi A3 schärfen soll.

Keine Angst vor der Mercedes A-Klasse

Aber fürchtet er nicht die neue Konkurrenz in Form der Mercedes A-Klasse? "Das bestätigt uns und stärkt unseren Ehrgeiz." Und was ist einzigartig an der dritten A3-Generation? "Ganz bestimmt das Interieur. Die Schalttafel ist komplett neu mit einer horizontalen Ausrichtung, das sorgt für Leichtigkeit. Die Anzahl der Tasten haben wir im Vergleich zum Audi A8 übrigens noch einmal reduziert. Die Mittelkonsole mit farbigen Nähten folgt der Dynamik des TT." Auch hier setzt Wolfgang Egger auf wenige Worte, um die Atmosphäre zu umschreiben: "Schlicht, sportlich, straff, voller Leichtigkeit." Da ein Teil der Infotainment-Technik ins Handschuhfach des neuen Audi A3 ausgelagert wurde, konnten die Cupholder in der Mittelkonsole nach vorne wandern." Damit folgen wir dem Wunsch und den Ansprüchen vieler Kunden", erklärt er diese Maßnahme.

Neue Sitze sollen im neuen Audi A3 hohen Komfort garantieren, und durch die tiefe Einbaulage erhält der Pilot zusätzlich das Gefühl, in einem kleinen Sportwagen unterwegs zu sein, zumal er auch eine neue Generation von Lenkrädern in den Händen hält: Je nach Ausstattung ist es mit drei oder vier Speichen zu haben, auf Wunsch mit Schaltwippen und Multifunktionstasten.

Neuer Audi A3 mit sehr hochwertigem Innenraum

Schon die erste Sitzprobe im neuen Audi A3 zeigt die Hochwertigkeit des Interieurs - und dass es zumindest im Bereich der Lüftungsdüsen auffällige Parallen zur Mercedes A-Klasse gibt: Hier wie dort setzen die Designer auf große runde Einheiten im klassischen Jet-Design. Einzigartig ist hingegen bei Audi das berührungsempfindliche Touchpad, auf dem der Fahrer Buchstaben und Zahlen mit dem Finger auftragen kann – hier muss Mercedes vorläufig noch passen.

Damit hat der neue Audi A3 sein Potenzial längst noch nicht verschossen. Es folgen noch Sportback und Limousine und die sportlichen Varianten. Dazu Wolfgang Egger: "Sollte es einmal einen S3 geben, wird dieser bestimmt eine Ikone." Sprach‘s und entschwand im nächtlichen Schneefall wieder Richtung Ingolstadt.

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Erscheinungsdatum 03.07.2024

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