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E-Smart in New York
Der Elektro-Smart kommt in die USA

Ab Oktober 2010 will Smart den Smart Fortwo Electric Drive auch in den USA anbieten. Dort soll er vor allem durch die Metropolen stromern. auto motor und sport-Redakteur Alexander Bloch hat erste Erfahrungen mit dem E-Smart in New York gesammelt.

Smart Fortwo Electric Drive, New York
Foto: Daimler

New Yorker sind kommunikative Menschen. Wenn ihnen was auffällt, sagen sie es. Dabei ist es relativ unerheblich, ob ihnen der Ehepartner, der beste Freund oder einfach nur ein Auto zuhört.

Sanftes Sirren statt sattem V8-Gebrabbel

Also darf sich auch der Smart Fortwo Electric Drive was anhören, als er in einer Kolonne mit anderen Elektro-Smart durch Brooklyn rollt. "Not a beauty, but unique", ruft ihm ein Lockenkopf in Bermudas in der Court Street zu. Der E-Smart könnte dieses "Kompliment" locker zurückgeben. Er huscht aber lieber davon und surft vorsichtig um die Fahrradfahrer herum, die verwirrt in leichte Schlangenlinien kommen. Statt teererhebendes V8-Gebrabbel nur ein sanftes Sirren – das kann einen schon mal von der Ideallinie bringen.

Unsere Highlights

In der Union Street verwickelt ein bis ans Zahnfleisch tätowierter Hispano-Amerikaner Mr. Smartie in ein emotional geführtes, aber recht einseitiges Gespräch, dessen Inhalt bis auf die Wortfetzen "electric", "oil" und "car" im konstanten Brooklyner Verkehrsrauschen untergeht.
An der provisorisch eingerichteten Ladestation gegenüber einer Feuerwache mit rauchenden Feuerwehrmännern, die kein Kitschroman klischeehafter hätte beschreiben können, warten schon die nächsten "Fans". Fährt der elektrisch? Was kostet das Ding? Darf ich mal fahren?

Die US-Metropolen sollen das Revier des E-Smart werden

Welcome to the USA, E-Smart! Ab Herbst wird der Kleine auch über amerikanische Straßen stromern. Sicherlich nicht irgendwo im mittleren Westen, wo er Gefahr läuft, den Ansaugtrakt eines Pickup zu verstopfen. Städte wie New York sind sein Revier. Groß, mit extrem hohem Pendleranteil der sich jeden Tag 20 bis 30 Meilen vom Wohn- zum Arbeitsort schwingt – äh quält. Smart hat es schon ausgerechnet: Beim durchschnittlichen New Yorker Schneckentempo-Verkehr könnte der E vier bis fünf Stunden mit einer Akkuladung seiner Lithium-Ionen-Batterie cruisen. 135 km oder 83 Meilen Reichweite wären das. Im über 30 Grad heißen Ostküsten-Sommer muss die Batteriekühlung dafür aber im Akkord rotieren. Im Winter fegen dann die eiskalten Winde aus Kanada über die Metropole und rauben dem Akku massiv Kapazität.

Zum Härtetest wird der E-Smart nur verleast

Es wird ein Härtetest für den Fortwo, aber so will er es ja auch. In seiner jetzigen Form mit mittelprächtigen Interims-Akkus (18.650-Typen aus dem Tesla Roadster) macht der Zweisitzer quasi einen riesengroßen Beta-Test. Daher wird er auch nicht verkauft, sondern nur verleast. Mit einer maximalen Stückzahl von 1.500. Die wurde aufgrund der großen Nachfrage schon um 500 hochgesetzt. Smart möchte kontrollieren was mit seinen E-Babys passiert und nach Ablauf des Einsatzes in die gealterten Batterietiefen krabbeln, bevor 2012 die dritte Generation mit hochqualitativen Lithium-Ionen-Akkus der sächsischen Firma Litec in den freien Verkauf geht. 40 Märkte werden dann bedient.

Der Smart Fortwo Electric Drive passt nach New York

Nach New York, das wird schon nach der ersten Meile klar, passt er mit seiner quirlig-kompakten Art jedenfalls perfekt. Unten am Hudson River wirbt ein Mercedes-Händler mit einem riesigen Plakat dafür, dass man nur 99 Dollar Parkgebühren pro Monat zahlen muss, wenn man einen Smart kauft. Das reicht sonst für zwei Tage Valetparking. Nur eine Sorge bleibt: Der Smartie könnte auf Nimmerwiedersehen im Ground Zero eines New Yorker Schlaglochs verschwinden oder von einer der neckischen Asphaltrampen auf die Ladefläche eines Trucks katapultiert. Auch in der elektrischen Version federt und dämpft der Fortwo wie ein zwei Wochen alter Donut.


Beim ersten Großversuch in London gab eine Teilnehmerin zu Protokoll: "You can beat anything at the lights“"(an der Ampel schlägst du alle). Das wird kein Ford Mustang in Manhattan ernsthaft auf sich sitzen lassen. Aber wie der Kleine von der Kreuzung wegzieht, ist bis Tempo 50 zumindest vergnüglich. Für die Amerikaner wird der Elektro-Spaß sogar günstiger als für uns. Mit bis zu 7.500 Dollar E-Auto-Förderung (federal tax benefit) belaufen sich die Leasingkosten dort auf 599 Dollar im Monat statt 700 Euro in Deutschland. Auch das ab jetzt erhältliche iPhone-App mit Lade-, Media-, Telefon- und Navigationsoptionen kostet in den USA nur 9,99 Dollar statt 9,99 Euro.

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