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Das kauft Deutschland
Beliebter Kleiner: VW Polo

Seit fünf Generationen versteht sich der Polo nicht als kleiner Bruder des Golf, sondern als kleiner Golf. Wir finden für Dich das beste Modell von Deutschlands drittbeliebtestem Auto.

VW Polo, Frontansicht
Foto: Archiv

Zwar kann das Fußballfeld als solches mal groß sein und mal klein. Doch erscheinen die 7.140 Quadratmeter, die sich aus einer Länge von 105 und einer Breite von 68 Metern ergeben, als Standard-Verrechnungsfläche etabliert zu haben, wenn es darum geht, die Größe von Bodenversiegelungen/Pyramiden/Bundesländern zu verdeutlichen.

Wir rechnen damit vor, wie sich der VW Polo über fünf Generationen und 40 Jahre verändert hat. 2015 (Januar bis November) wurden bei uns 63.729 Exemplare neu zugelassen. Damit könnte man 60 Fußballfelder zuparken. Dieselbe Zahl an Polo I - jeder 46 Zentimeter kürzer und 12,3 schmaler - hätte auf 49 Fußballfelder gepasst. So sehr ist der Polo gewachsen.

Alle Jahre wieder: Polo oder Golf?

Erwachsen dagegen war er eigentlich schon 1975. Bereits damals stellte sich die Frage, ob er nicht womöglich der bessere Kauf als ein Golf sein könnte. Und die Antwort darauf bleibt auch beim seit Sommer 2009 gebauten Polo V dieselbe: Er ist der bessere Kauf für alle, die sich mit weniger Platz, aber nicht mit weniger Auto begnügen wollen.

Das bestätigt sich auch darin, welches der beliebteste VW Polo ist: der 1.2 TSI Comfortline. Auch dieses Mal deckt sich die Entscheidung der Käufer mit unserer Empfehlung. Weil sich die Kundschaft beim VW Polo in zwei Lager teilt - diejenigen, die eine günstige Version wählen, und solche, bei denen es von allem (Türen, Motor, Ausstattung) etwas mehr sein darf -, geben wir hier zwei Empfehlungen. Wenn es günstig sein soll, dann gleich richtig. Zwar wählen mehr Kunden den 75 PS starken Einliter-Dreizylinder VW Polo als die Variante mit 60 PS. Doch weil der stärkere Motor mehr Leistung, aber nicht mehr Drehmoment auffährt, lohnen die 825 Euro Aufpreis kaum.

Wer viel in der Stadt fährt, investiert davon lieber 250 Euro Aufpreis in die Blue-Motion-Technology-Variante mit Start-Stopp-System. Die kostet 12.850 Euro, zu denen wir nur den City-Notbremsassistenten Front Assist für 300 Euro (nur mit Komfort- Paket, 305 Euro), seitliche Kopfairbags (500 Euro), das Cool-&-Sound-Paket (CD-Radio, Klimaanlage, 965 Euro) und Ganzjahresreifen (180 Euro) bestellen. Macht 15.100 Euro für die vernünftigste Art, VW Polo zu fahren.

1,2-Liter-Vierzylinder verbraucht 6,5 l/100 km

Für alle, bei denen der kleine VW die Rolle übernehmen soll, für die man früher ein großes Auto brauchte, starten wir mit dem Polo 1.2 TSI Comfortline bei 16.175 Euro. Das heißt, eigentlich bei 16.975 Euro, weil wir ihn als Viertürer nehmen. Diesel? Lohnt nur für echte Vielfahrer. GTI? Nette Idee, aber schon der 1,2-Liter-Vierzylinder zieht den VW Polo mit 160 Nm homogen, kultiviert, drehfreudig und im Test mit 6,5 l/100 km auch sparsam voran.

Serienmäßig verkuppelt VW den Motor mit einem präzisen Fünfganggetriebe. Wegen der großen Gangsprünge fällt der Motor mitunter in ein kleines Laderschwächeln, aber keines, das es rechtfertigte, 1.475 Euro für die Siebengang-Doppelkupplungsbox auszugeben. Ebenfalls sparen kann man sich die 390 Euro für die zweistufigen Dämpfer. Mit dem Standardfahrwerk federt der VW Polo harmonisch, kurvt behände, aber nicht gerade übermütig. Dynamischer auch im Sport-Modus kaum, dafür aber viel hoppeliger.

Was sollte alles mit rein?

Zum komfortablen Wesen des VW Polo passt die Comfortline-Ausstattung. Sie bringt Nettigkeiten wie Leichtmetallräder, Parksensoren vorn und hinten, Radio und Klimaanlage mit. Wobei wir beim Radio die 530 Euro Aufpreis zum "Composition Touch" empfehlen, dann hat es USB und Bluetooth. 240 Euro verlangt VW für digitalen Radioempfang. Das genügt dann an Infotainment; eher, als das Navi für weitere 555 Euro zu nehmen, rüsteten wir die Klimaanlage für 330 Euro zur Klimaautomatik auf.

Kopfairbags (500 Euro) sind eh klar, aber statt des wichtigen Notbremsassistenten (Front Assist, 300 Euro) könnten wir das System mit Abstandstempomat (515 Euro) nehmen, der das Notbremssystem schon beinhaltet. Aber ACC gibt es beim VW Polo nur mit Multifunktions-Lederlenkrad (335 Euro), was zusammen 850 Euro kostet.

Wäre es unser Geld, gäben wir lieber 985 Euro für LED Scheinwerfer aus. Allen, die vorwiegend in der Stadt fahren, raten wir zumindest zu den Nebelscheinwerfern (190 Euro), weil die beim Abbiegen als statisches Kurvenlicht die Ecken ausleuchten. Unser VW Polo mit LED-Licht und ohne Adaptivtempomat liegt bei 19.750 Euro, dazu packen wir einen Satz Winterräder (550 Euro) und die Garantieverlängerung auf fünf Jahre/50.000 km (480 Euro). Damit wäre das Feld dann bestellt.

Ernst sein ist alles

Sebastian Renz über den stets erwachsenen Polo

Wenn wir uns an die Frohsinnigkeitsausbrüche erinnern, derer sich der VW Polo in fünf Generationen und über 40 Jahren verdächtig gemacht hat, fällt uns nur der Polo III Harlekin Generation ein. Ansonsten verstand sich der Polo eben immer als ein Volkswagen, war solide, zuverlässig, geräumig und dauerhaft. Das ist er bis heute geblieben, aber nun mehr als je zuvor eine der besten Alternativen zum Golf – und mit dem 90-PS-Benziner ein kleines, sehr ernstes, sehr erwachsenes Auto.

Gebrauchtwagen

Früh oder gleich neu

Um 7.000 Euro starten die Preise für gebrauchte Polo V - frühe Basismodelle der seit Juni 2009 gefertigten Baureihe 6R mit dem 60 oder 70 PS starken Dreizylinder und rund 50.000 km. Etwa 1.500 Euro darüber liegt der Comfortline mit 1,4-Liter-Vierzylinder. Wobei der trotz 86 PS zäh wirkt. Modelle nach dem Facelift von 2014 mit dem kräftigen 1,2-Liter-Turbobenziner liegen gebraucht bei rund 10.500 Euro. Tageszugelassene und EU-Neuwagen starten schon bei 13.000 Euro.

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Erscheinungsdatum 26.09.2024

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