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Daimler testet heimlich Tesla Model X
Mietwagen gemartert und zerlegt

Der Daimler-Konzern soll sich einen Tesla Model X als Mietwagen besorgt, ihn ausgiebigst getestet und ihn offenbar auch zerlegt. Dabei solle ein enormer Schaden entstanden sein. Jetzt äußert sich Vermieter sixt dazu.

Tesla Model X - Electric Vehicle Symposium 2017 - Stuttgart - Messe - EVS30
Foto: ams

Um sich einen Einblick in die Technologie des US-Konkurrenten Tesla zu verschaffen, habe Daimler im Sommer durch eine Vermittlung von Sixt über einen kleinen Autovermieter in Bayern ein Tesla Model X für sieben Wochen angemietet, berichtete der Spiegel.

Nach Spiegel-Recherchen wurde das Auto während der Mietzeit offenbar auseinandergebaut und wieder zusammengeschraubt. Zudem wurde es unter Extrembedingungen unter anderem bei Hitze, auf einer Rüttelstrecke und einer Traktionsstrecke getestet. Im ursprünglichen Mietvertrag mit Sixt waren allerdings sowohl das Auseinanderbauen als auch die Nutzung auf Teststrecken ausgeschlossen. Am Ende der Mietzeit wurde das Fahrzeug mit Schäden in fünfstelliger Höhe zurückgegeben.

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Ortungsfunktion verrät Testfahrten

Auf die Spur gekommen war der Autovermieter den Testfahrten nur über die Ortungsfunktion des Fahrzeugs. Diese zeigte es auf Teststrecken nahe Barcelona und in Sindelfingen. Zuvor hatte Daimler bereits den „Streetscooter“ der Post über eine Briefkastenfirma geliehen und heimlich getestet. Die Anmietung von Fahrzeugen zu „Vergleichsfahrten“ sei ein „in der Automobilbranche üblicher Vorgang“, teilte Daimler mit.

Sixt teilte mit, es habe gutachterlich festgestellte Schäden in Höhe von 15.000 Euro, die Wertminderung und die Gutachterkosten beglichen. Von Sixt vermietete Fahrzeuge dürften nicht auf Test- und Rennstrecken genutzt werden. Sixt nannte Daimler nicht als Kunden. Zusätzlich zur Reparatur fordert der bayerische Vermieter auch eine Vertragsstrafe für jeden Tag auf einer Teststrecke. Insgesamt belaufen sich die Forderungen gegen Sixt und Daimler auf 99.000 Euro. Daimler habe bislang nichts bezahlt. Um seine Ansprüche durchzusetzen, müsste der Autovermieter klagen, schreibt der Spiegel. Allerdings fürchtet der sich gegen die großen Rechtsabteilungen der Konzerne zu verlieren und noch mehr Geld einzubüßen.

Sixt relativiert die Vorwürfe

Nun berichtet der Focus über den Fall und beruft sich auf eine Stellungnahme von Sixt. Der Schaden am Fahrzeug hat sich laut Gutachten auf 15.700 Euro belaufen. Sixt habe den Schaden plus den Wertverlust umgehend beglichen. In Summe seinen 18.500 Euro (ohne Steuern) bezahlt worden. Der in den Medien kolportierte höhere Schadensbetrag von rund 99.000 Euro erfolgte durch das 'Hochrechnen' des Schadens mit der klaren Absicht, ein Drohpotenzial im Falle einer Veröffentlichung in den Medien aufzubauen. Zudem sei darin eine Art Schweigegeld in Höhe von 20.000 Euro enthalten gewesen sein.

Weiterhin stellt Sixt laut Focus-Bericht klar: „Allen Beteiligten bei diesem Vorgang – und damit auch (dem Vermieter) Elektromotron – war im Übrigen klar, dass das von Sixt an den industriellen Kunden vermietete Fahrzeug zu Vergleichs- und Testzwecken eingesetzt werden würde.“ Zudem betont der Autovermieter, dass die Bewegungsdaten, mit denen herausgefunden wurde, wo der Tesla während des Testzeitraums war, keineswegs von Sixt zur Verfügung gestellt worden seien: „Wir erheben solche Daten nicht“, sagt ein Sixt-Sprecher.

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