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Concours d’Lemons 2022
BMW Barockengel zum schlimmsten Auto gewählt

Beim diesjährigen Concours d’Lemons versammeln sich wieder Schrottautos und seltsame Gefährte. Das schlimmste Auto ist ein BMW.

BMW 502 Special von 1960
Foto: Gregor Hebermehl

Sind die Autos auch wirklich schlimm genug? Wenn zu normale Fahrzeuge zum Concours d‘Lemons kommen, ergibt der Wettbewerb für Schrottautos und schräge Vehikel keinen Sinn. Und hinkommen müssen sie auf eigener Achse – das ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Teilnahme im Kampf um den Titel "Worst Car". Der Concours d‘Lemons ist während der Monterey Car Week das entspannende Gegengewicht zu den zahlreichen Top-Events, an denen gefühlt unzählige sündhaft teure Klassiker teilnehmen. Gewonnen hat dieses Mal ein deutsches Auto – kein anderes Fahrzeug war schlimmer.

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Ramponierter Engel

Hierzulande auch als Barockengel bekannt, hat der BMW 502 Special von 1960 den Preis zu Recht eingeheimst. Das Auto ist äußerlich schön verwittert und sein hinterer rechter Kotflügel rostet nicht nur, er ist durchgerostet. Durchrostungen kommen hier beim Publikum besonders gut an. Auch der Innenraum ist eine Katastrophe – nicht nur wegen seiner Plüschsitze. Die Türinnenverkleidungen sind mit entmutigenden Wasserrändern verziert und wer aus Versehen den Dachhimmel berührt, zum Beispiel beim Fotografieren, bekommt eine Ladung schmierigen bräunlichen Staub ab.

Marcos Mini von 1974
Gregor Hebermehl
Diesen Marcos Mini von 1974 hat sein Eigentümer vorn mit einer Sperrholzplatte repariert. Zum Fixieren der Platte hat er extra Klebeband in Wagenfarbe ausgesucht. Immerhin hat das Auto den Sonderpreis "The Royal Orde of MOT Failure" (sinngemäß: Königlicher Order für eine fehlerhafte Fahrzeug-Entwicklung) eingeheimst.

Andere Autos sind ebenfalls verrottet – ein Chevy Pick-up erfreut das Publikum mit durchgerosteter Motorhaube, bei einem Mercury Cyclone GT von 1971 platzt die Vinyl-Verkleidung des Dachs ab. Weitere Fahrzeuge, wie ein AMC Pacer und ein Edsel Bermuda sind da, weil sie eben ein AMC Pacer und ein Modell von Edsel sind. Ihre Unbeliebtheit währt jetzt schon Jahrzehnte.

Bizarr mit Vorteilen

Unbekannte oder ungewöhnliche Fahrzeuge sind auf dem Concours d’Lemons ebenfalls gern gesehene Gäste – insbesondere beinahe bizarr wirkende Autos, die aber im Serienzustand sind, bereiten den Besuchern Freude. So steht ein Mini Comtesse Break des französischen Herstellers ACOMA auf dem Rasen vor dem Rathaus des Örtchens Seaside. Das unfassbar einfach aufgebaute Stadtauto mit durchgehender Zwei-Personen-Sitzbank vorn und einem kleinen Kofferraum hinten sollte anscheinend mal eine Art motorisierter Einkaufswagen sein. Und der UOP Shadow Box von 1974 dürfte selbst den meisten eingefleischten Auto-Fans unbekannt sein. Nur so viel: Als ein Ehepaar das kleine Auto nach 43 Jahren und unter allerlei Gerätschaften verborgen in einer Lagerhalle fand, sprang der Motor sofort an. Den UOP Shadow Box, den schlimmen Barockengel und alle anderen wichtigen Teilnehmer des diesjährigen Concours d’Lemons zeigen wir in unserer Bildergalerie.

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Fazit

Der Concours d’Lemons bleibt ein ausgesprochen entspannter Event, der keinen Eintritt kostet, bei dem es keine Kleider-Etikette gibt und bei dem die teilnehmenden Autos nicht Millionen Dollar wert sind. Selbst alle dort vertretenen Autos zusammen dürften keine Million Dollar wert sein. Die Fahrzeuge sind immer irgendwie besonders – entweder sie sind fahrbarer Schrott, skurril oder bizarr oder seit langer Zeit kontinuierlich unbeliebt.

Auch 2022 ist sich der Concours d’Lemons treu geblieben und hat mit seiner Verrostungs-, Besonderheits- und Ablehnungsparade viel Heiterkeit und Erstaunen ausgelöst. Der Gewinner kommt in diesem Jahr mit einem BMW 502 Special (Barockengel) von 1960 aus Deutschland.

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Erscheinungsdatum 26.09.2024

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