Von der Bangkok Motor Show haben Sie vermutlich noch nicht all zu viel gehört, für Chevrolet war die thailändische Automesse, allerdings das geeignete Schaufenster, um einen neuen Pickup vorzustellen. Jetzt kommt er auch nach Deutschland. Zunächst noch als Showcar bezeichnet, ist der Chevrolet Colorado, den die Marke im Spetember auf der IAA vorstellen wird, allerdings bereits sehr nah am Serienmodell.
Thailand ist der größte Pickup-Markt
Der Grund für die Premiere in Thailand ist einfach: für Pickups der Midsize-Kategorie, also die auch bei uns erhältlichen Modelle wie Mitsubishi L 200 oder Toyota Hilux, ist Thailand der größte Markt weltweit. Die Kleinlaster genießen dort Kultstatus, werden nicht nur zur Arbeit geschickt, sondern auch als aufgemotztes Statussymbol gefahren. Nahezu alle relevanten Marken fertigen ihre Pickups direkt in Thailand, auch Chevrolet unterhält dort ein Werk für den Colorado.
Der Chevrolet Colorado kam nie nach Deutschland
Falls Ihnen der Chevrolet Colorado bislang noch kein echter Begriff ist: 2004 wurde der Pickup als Nachfolgemodell des Chevrolet S-10 präsentiert. Der S-10 war der letzte offiziell in Deutschland verkaufte Chevy-Pickup, den Colorado hat General Motors bei uns nie angeboten. Er teilt sich die Plattform mit dem Isuzu D-Max, was ihn dann gleich deutlich interessanter für deutsche Kunden macht. Denn der D-Max könnte ein technisches Update angesichts der modernisierten Konkurrenz gut vertragen. Der Colorado gibt jetzt schon mal einen Ausblick auf ein solches D-Max-Facelift. Selbst unter Opel-Label könnte man ihn sich vorstellen.
Stark modernisiertes Design
Vom bisher etwas barocken, an den Fullsize-Trucks von Chevy angelehnten Design ist beim neuen Colorado nichts mehr übrig. Die neue Form ist stylish und modern. Ein zweigeteilter großer Kühlergrill, weit nach hinten gezogene Klarglasleuchten und eine stark nach oben geformte abgestufte Motorhaube, dazu eine Frontschürze mit deutlich herausgearbeitetem Unterfahrschutz. Die Seitenlinie ist geprägt von den optisch kräftig herausgestellten hinteren Radhäusern, die Flanke verjüngt sich mit stark herausgearbeiteten Sicken zum Heck hin.
Als Showcar dient in Bangkok die Anderthalber-Kabine. Die ist wie bei der japanischen Konkurrenz mit gegenläufig öffnenden Türen ausgestattet, was den Zugang hinter die Vordersitze erheblich erleichtert. Das Konzept-Auto steht auf 20 Zoll großen Rädern mit Geländebereifung der Dimension 285/50R20, in der Serie dürften etwas ziviliere Varianten Einzug halten. Unter der Haube arbeitet ein moderner Vierzylinder-Turbodiesel mit 2,8 Liter Hubraum, zu dessen Leistungsdaten sich Chevrolet noch nicht geäußert hat.
Der Innenraum ist bereits sehr nahe an der Serie
Beim Innenraum des Konzeptautos halten sich die unrealistischen Spielereien in Grenzen, auch hier ist schon die eindeutige Handschrift für das künftige Serienmodell erkennbar. Auffällig ist die von den Türverkleidungen über das gesamte Cockpit geschwungene Oberkanten-Linie. Die Instrumente werden von einem Info-Bildschirm ergänzt, das Multimedia-System bekommt ein sieben Zoll großes Farbdisplay. Während die Klimasteuerung mit den farbigen Anzeigen in der Serie eher verschwinden dürfte, zeigt das Detail des Drehknopfes hinter dem Schalthebel, dass der Colorado auch künftig über ein konventionelles Antriebs-Layout verfügt: Hinterradantrieb mit starr zuschaltbarem Allrad und Geländeuntersetzung.
Der Chevrolet Colorado wächst vor allem in der Breite
Zu sämtlichen technischen Daten schweigt sich Chevrolet bislang aus, auch ein Preis wurde nicht genannt. Angesichts des Marktes ist aber auch klar, dass er sich am Wettbewerbsumfeld orientieren wird. Die Dimensionen sind ebenfalls noch unbekannt. In der Länge (bislang: 5,2 Meter) wird sich wenig tun, die Studie deutet aber auf eine deutlich verbreiterte Spur hin. Bislang war der Colorado mit 1,73 Meter Außenbreite eher schmal gebaut. Mit dem Marktstart wird Ende 2011 gerechnet.