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Ladekabelhalter für Laternenparker
Am langen Arm geladen

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E-Autofahrer ohne festen Stellplatz zum Laden haben es oft schwer. Denn öffentliches Laden ist teuer und meist auch umständlich. Einfacher wäre es, das Auto zu Hause an der Straße zu laden, während es ohnehin parkt. Ein Start-up aus den Niederladen hat sich hierfür eine stolperfreie Lösung ausgedacht.

Das Laden des E-Autos zu Hause gilt als Wegbereiter für die Elektromobilität. Denn auch wenn die Strompreise derzeit durch die Decke gehen, wer zu Hause lädt, lädt in der Regel am günstigsten. Das Problem: Viele Menschen haben weder eine Garage noch einen Stellplatz oder Carport, an denen sie ihre Wallbox montieren können, sondern parken nachts an der Straße.

Während Unternehmen wie Ubricity in Pilotprojekten versuchen, die Laternenparker zu Laternenladern zu machen, hat sich das Start-up Chargearm aus den Niederladen eine ausgeklügelte Konstruktion ausgedacht: Mit einer besonderen Ladesäule soll man das E-Auto mit heimischem Strom versorgen, während es vor dem Haus auf der Straße parkt.

Unsere Highlights

Dafür haben sie einen rund 1,8 Meter bis 2,4 Meter langen und ausfahrbaren Arm entwickelt, der das Ladekabel auf rund 2,4 Metern Höhe über den Bürgersteig zur Straße reicht, sodass das Ladekabel für Kinderwagen, Rollstühle oder Passanten kein Hindernis auf dem Gehweg darstellt. Eingesteckt in der Wallbox auf dem eigenen Grundstück, kann das Auto so zu Hause vor der Tür geladen werden.

Ladesäulen Arm Chargearm Startup
Chargearm
Bis zu 2,45 Meter weit ragt die Bepflanzung in Richtung Straße.

Bis zu 22 kW Ladeleistung

Verfügbar sind zwei Varianten. Zum einen eine frei stehende Säule, die hinter dem Zaun, der Hecke oder ähnlichem auf dem eigenen Grund montiert werden kann. Zum anderen gibt es einen Chargearm zur Wandmontage. In beiden Fällen kann eine separate Wallbox an das Kabel angeschlossen werden. Das Kabel selbst sollte laut Hersteller mindestens 7,5 Meter lang sein und kann optional mitbestellt werden, maximal sind 10 Meter (auch entsprechend der Spezifikation der Ladekabel) möglich. Da Kabeldurchmesser mit 19 Millimeter kein Problem seien, dürfte dreiphasiges Laden mit bis zu 22 kW Ladeleitung drin sein. Dünnere Kabel, etwa fürs 11-kW-Laden sind laut Hersteller auch verwendbar. Da die dicken Kabel aber robuster seien, rät das Unternehmen zu dicken Kabeln. Außerdem könne man an die Säule Briefkästen, Lampen oder Überwachungskameras montieren. Dafür halte der Chargearm ebenfalls ausreichend Platz für entsprechende Verkabelungen vor.

In Deutschland kaum anwendbar

So viel den positiven Seiten. Das Negative: Zum einen ist der Chargearm nur wirklich praktisch, wenn man wirklich immer direkt vor der eigenen Haustüre parken kann. Die Kabel ermöglichen zwar etwas Flexibilität, aber viel mehr als zwei bis drei Meter vom Chargearm entfernt parken ist unter genauer Betrachtung der Schaubilder des Herstellers nicht drin. Das viel drängendere Problem ist aber, dass man für die Überbauung eines Bürgersteigs, und mag sie auch nur zeitweilig fürs Laden sein, eine Erlaubnis der Kommune benötigt – und die wird dem Vorhaben in Deutschland aller Voraussicht nach, einen Riegel vorschieben.

Bleibt noch die Frage nach dem Preis. Wer sich den Chargearm zulegen will, muss tief in die Tasche greifen, denn die Vertriebspartner des Start-ups rufen Preise von bis zu 1.300 Euro auf. Dafür ist dann aber teilweise auch die Montage schon inbegriffen. Die zugehörige Wallbox kostet jedoch extra.

Fazit

Auch wenn die Idee verlockend einfach wirkt, wird sie in Deutschland kaum Fuß fassen. Denn die rechtlichen Rahmenbedingungen sind hierzulande eindeutig und ein in der Luft hängendes Kabel ist in den deutschen Normen nicht vorgesehen. Ob das so bleiben muss, ist eine andere Frage. Vielen Laternenparkern mit E-Auto würde eine Lockerung der Vorschriften sicherlich entgegenkommen.

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