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Carl-Peter Forster über Jaguar
"Müssen uns mit niemandem vergleichen"

Carl-Peter Forster, Chef des Jaguar-Eigentümers Tata Motors, spricht mit auto motor und sport über seine Ziele für Jaguar, neue Modelle, den Hybridantrieb und die Pläne der Briten im Motorsport.

Carl-Peter Forster Jaguar, Land Rover, tata
Foto: Jaguar

Welche Ziele haben Sie mit Jaguar?
Forster: Ehrgeizige, denn die Marke ist toll. Aber: Ich möchte mich nicht in ein Volumenrennen reintreiben lassen. Wir müssen uns mit niemandem vergleichen.

Haben Sie Entwicklungspartnerschaften? Oder werden Sie alles selbst entwickeln?
Foster: Ganz interessant ist, dass trotz der langjährigen Partnerschaft mit Ford schon sehr viel Jaguar- und Land Rover-Know-how in den jetzigen Motoren steckt. Der V8 ist im Wesentlichen von uns. Beim V6 haben wir schon kräftig mitgemischt. Und auch den Diesel verstehen wir gut. Jetzt kann man die Frage stellen: Arbeiten wir weiter mit Ford zusammen? Oder bekommen wir ein solches Volumen zusammen, dass sich ein eigener Motor rechnet, insbesondere ein Vierzylinder? Das sind die Optionen, aber entschieden ist nichts.

Unsere Highlights

Wie viele Plattformen werden Sie mit Jaguar und Land Rover künftig haben?
Forster: Wir haben eine große Plattform für unsere Offroad-Modelle. Wir werden auch eine Architektur schaffen, die Jaguar und Land Rover gemeinsam nutzen. Dann haben wir eine dritte, die den Evoque und den Freelander abdeckt. Ob wir dann noch eine kleinere oder Abwandlungen haben werden, wissen wir noch nicht. Wir werden wahrscheinlich vier haben.

Was passiert beim Hybrid?
Forster: Es stellt sich heraus, dass man die Hybrid-Technologie mittlerweile über große Zulieferpartner gemeinsam entwickeln kann. Viele der großen Hersteller in Europa gehen zum gleichen süddeutschen Partner.

Sie haben beim Jaguar C-X75 eine Gasturbine eingesetzt. Haben Sie sich an dem Lieferanten beteiligt?
Forster: Ja, das ist eine Start-up-Firma. Die Gasturbine ist nicht neu. Neu ist die Fertigungstechnologie. Man arbeitet bei der Fertigung der Turbinenblätter mit einer Ätz-Technologie. Damit kann man die Kosten einer kleinen Turbine weit nach unten bringen. Weil sie sehr kompakt ist, kann man in einem kleinen Auto eine verwenden, in einem größeren zwei oder drei. Man kann die Gasturbine auch stationär in Entwicklungsländern verwenden. Tata hat sich an der Firma beteiligt.

Das ist also mehr als nur ein Showprojekt?
Forster: Wir arbeiten ernsthaft daran, diese Turbine als Stromerzeuger in E-Autos zu verwenden. Diese Turbinen verbrennen fast alles: Benzin, Diesel oder Kerosin.

Wie viel Ernsthaftigkeit steckt im Sportwagen-Showcar von Paris?
Forster: Wir müssen zwar aufpassen, dass wir uns nicht zu viel vornehmen. Aber unser Herz sagt ja.

Und wie sieht es mit einem kleinen Jaguar aus?
Forster: Wir denken sehr ernsthaft darüber nach. Technisch bringen wir ihn hin, wenn wir es auch finanziell schaffen, machen wir ihn.

Ist ein kleiner Jaguar nicht auch mit gewissen Image-Gefahren verbunden?
Forster: Es gibt auch eine C-Klasse von Mercedes. Noch mal: Es zwingt uns niemand in ein Volumenrennen. Deshalb haben wir die komfortable Situation, die Märkte, Segmente, Modelle und Motorisierungen aussuchen zu können.

Der Kleine wird also einen Sechszylinder bekommen?
Forster: Der Kleine wird auch einen Vierzylinder haben. Aber er muss speziell sein, nicht Mainstream, sondern speziell im Charakter.

Werden wir Jaguar wieder im Motorsport sehen?
Forster: Motorsport ist untrennbar mit der Marke Jaguar verbunden. Wir werden aber sauber rausarbeiten, wo die Marke mit dem Premiumanspruch hingehört. Wenn wir sehen, dass wir unseren Anspruch erfüllen können, dann machen wir Motorsport.

Carl-Peter Forster, 56, ist seit Februar Chef des indischen Autokonzerns Tata Motors, zu dem auch die britischen Traditionsmarken Jaguar und Land Rover gehören. Davor leitete er General Motors Europe. 13 Jahre lang war Forster bei BMW – unter anderem als Geschäftsführer von BMW Südafrika und als Produktionsvorstand.

Die aktuelle Ausgabe
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Erscheinungsdatum 26.09.2024

148 Seiten