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6,3 Milliarden Euro für die Ladeinfrastruktur
„Laden muss so einfach sein wie tanken“

Neues Geld für Ladesäulen: Insgesamt will der Bund 6,3 Milliarden Euro investieren. Vorrangig soll das Schnellladen für Pkw und Lkw gefördert werden.

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Foto: BMDV, Fastned

Masterplan, Deutschlandnetz, Subventionen: Wenn es um die Ladeinfrastruktur für Elektroautos in Deutschland geht, geht nicht alles so geräuschlos über die Bühne, wie man es sich als deren Nutzer wünscht. Um nun den Weg zu ebnen, hat Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) jetzt Details zu seinem neuen Masterplan 2 vorgelegt, der heute vom Kabinett beschlossen wurde.

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6,3 Milliarden Euro für neue Ladesäulen

Insgesamt seien sehr viele Milliarden Euro nötig, erklärten Wissing und Johannes Pallasch von der Nationalen Leitstelle Ladeinfrastruktur (NOW) bei einer Pressekonferenz. Wie viel Geld genau nötig ist, konnte der Minister nicht sagen. Dafür aber, dass der Bund bis 2025 rund 6,3 Milliarden Euro davon bereitstellen wird. Der Rest müsse aus der Wirtschaft kommen. Die Förderung sei vor allem nötig, um den Hochlauf der Elektromobilität nicht zu gefährden. "Es darf kein Henne-Ei-Problem entstehen", erklärt Wissing. Deshalb sei es wichtig, dass die Ladeinfrastruktur bereitsteht, wenn die E-Autos bei den Autofahrern sind. Laden müsse so einfach sein wie tanken, so der Verkehrsminister.

Vom Ziel der eine Million Ladesäulen sei man mittlerweile aber abgerückt. Es sei wichtig, nicht nur auf die Anzahl der Ladepunkte zu schauen, sondern auch die Qualität zu beachten. Eine einfache AC-Ladesäule sei weniger wert als beispielsweise eine Schnellladesäule, so der Minister. Wie viel mehr sie wert ist, behielt Wissing allerdings für sich. Man wolle sich an Zahlen nicht messen lassen, da sie in die Irre führen würden.

Lkw und Pkw-Ladesäulen sollen gefördert werden

Bei der Förderung für die Ladeinfrastruktur im Rahmen des Masterplan 2 geht es allerdings nicht nur um Ladesäulen für Pkw. Auch das Megawattcharging (MCS), also das Schnellladen für Lkw, soll gefördert werden. Deshalb sehe der neue Masterplan 2 auch vor, dass Hochspannungsnetze an wichtige Verkehrsknotenpunkte der Autobahn gekoppelt werden. Nur so könne man gewährleisten, dass ausreichend Energie zur Verfügung gestellt würde, betonte Pallasch.

Es sei vor allem wichtig, dass keine grauen Flecken entstehen, in denen es keine Ladeinfrastruktur gibt. Verkehrsminister Wissing spielt hier vor allem auf das Problem an, das aus dem Mobilfunk bekannt ist, bei dem die Mobilfunkbetreiber wenig rentable Standorte vernachlässigen und es deshalb dort zu Funklöchern kommt. Solche wenig rentablen, für die Zuverlässigkeit des Systems aber relevanten Lücken soll es daher durch gezielte und gesteuerte Förderungen des Bundes nicht geben.

Kein Wort zur Wallboxförderung

Neben dem Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur sehe der Masterplan 2 auch Förderungen fürs heimische Laden vor. Von einer Neuauflage der Wallboxförderung wollte Wissing allerdings nichts wissen. Vielmehr gehe es darum, selbst erzeugten Strom dem eigenen Elektroauto zugänglich zu machen und genau das zu fördern. "Jede private Wallbox entlastet die öffentliche Ladeinfrastruktur", ist Volker Wissing überzeugt. Deshalb sei es wichtig, hier möglichst viel zu erreichen. Für alle anderen müsse aber die öffentliche Ladeinfrastruktur zur Verfügung stehen.

Insbesondere im Zusammenhang mit der aktuellen Energiekrise ging Volker Wissing auch auf das Thema Strombedarf von Elektroautos ein. Laut dem Verkehrsminister liege der Strombedarf der E-Mobilität aktuell bei rund 0,5 Prozent der deutschen Strommenge. Durch mehr E-Autos würde diese natürlich steigen, allerdings bis zum Jahr 2030 nur auf acht Prozent des gesamten Strombedarfs der Bundesrepublik. Ein vom Verkehr erzeugter Engpass sei daher nicht zu erwarten.

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Ich brauche sowieso keinen Strom.

Fazit

Schon das kleine Ein-mal-Eins des Projektmanagements sieht vor: Ziele müssen messbar sein. Dass Wissings Masterplan 2 aber nicht einmal vorsieht, wie viele Ladesäulen (ob nun schnell oder langsam ladend) überhaupt gebraucht und gefördert werden sollen, ist mindestens kurios. Insgesamt ist aber selbst ein Masterplan ohne entsprechende Kennzahlen wichtig für den Ausbau der Elektromobilität. Bleibt zu hoffen, dass bei all dem Geld und den guten und wichtigen Ideen, die drin stecken, auch die Umsetzbarkeit in Sachen Fachkräfte, Bürokratie und Zuständigkeitschaos Beachtung gefunden haben.

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