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BMW X1 und Mercedes GLA
Premium-SUV im Schlagabtausch

Mit dem neuen, aufregend gestylten GLA stößt Mercedes in das bereits gut besetzte Segment der kompakten SUV vor. Sticht er den BMW X1 aus? Erster Vergleich.

BMW X1, Mercedes GLA, Draufsicht
Foto: Karl-Heinz Augustin

Frontgetriebene Modelle sind eine noch junge Spezies in der von Hecktrieblern dominierten Mercedes-Welt. Früh stand für den Mercedes GLA die auf Quermotoren basierende Antriebsarchitektur der neuen A-Klasse inklusive optionalem Allradantrieb fest. Die Bühne der kompakten SUV betritt er damit aber spät, das Segment ist längst dicht besetzt mit Audi Q3, BMW X1 , Ford Kuga, Crossover-Modellen wie dem Nissan Qashqai und nicht zuletzt dem VW Tiguan, um nur einige der beliebtesten zu nennen. Das jüngste Mitglied der A-Klasse-Familie kann sich in diesem Umfeld durchaus in Szene setzen und distanziert sich erfrischend von der robust-kantigen, nutzwertigen Optik seiner größeren Geschwister GLK und ML. Mit muskulös-coupéhafter Linie, dezenten Power-Domes auf der Motorhaube, akzentuiert ausgestellten Radhäusern und bis zu 19 Zoll großen Bicolor-Rädern mimt der neue Mercedes GLA den outdooraffinen Bodybuilder.

Unsere Highlights

Mercedes GLA beim Innenraum quasi gleichauf

Ein angedeuteter schwarzer oder silberner Unterfahrschutz vorne wie hinten, die dunkelgrau abgesetzten Kunststoff-Steinschlagschutz-Verkleidungen an Schwellern und Radläufen sowie die erhöhte Bodenfreiheit von 134 Millimetern bei voll beladenem Fahrzeug verstärken am Mercedes GLA diesen Eindruck.

Obwohl er nur sechs Zentimeter höher und einen Zentimeter breiter als die A-Klasse ist, wirkt der Mercedes GLA ungemein bullig. Dank optimierter Aerodynamik mit Spoilern am Heck, Unterbodenverkleidung sowie einer automatischen Kühlerjalousie erreicht er trotz seines wuchtigen Auftritts einen besonders guten cW-Wert von 0,29. Das ist der beste Wert in dieser Klasse und hilft beim Spritsparen.

Weniger mit seinem cW-Wert von 0,32 als mit seinem dynamischen Konzept buhlt der heck- oder allradgetriebene BMW X1 seit 2009 um die Gunst des Publikums. Mit rund 1.600 Kilogramm Leergewicht ist er zwei Zentner schwerer, etwas höher, minimal schmaler, dafür aber sechs Zentimeter länger als der neue Mercedes GLA.

Wegen seines längs eingebauten Motors kann er dieses Plus jedoch nicht in einen größeren Innenraum umsetzen. Ergonomisches Sitzen in der ersten Reihe auf vielseitig verstellbarem Gestühl mit guter Seitenführung ist im X1 so selbstverständlich wie im Mercedes GLA, auch hinten sitzen zwei Erwachsene vergleichbar bequem mit ausreichend Beinfreiheit. Nur in der Kopffreiheit kommt das coupéförmig heruntergezogene Mercedes-Dach den Hinterbank-Häuptern etwas näher. Das weniger luftige Raumgefühl ist ein Tribut an die niedrigen Seitenscheiben und die hohe Schulterlinie. Immerhin schaffen fein genarbte Oberflächen, sauber verarbeitetes Leder und eine Vielzahl edler Holz- und Metalloberflächen etwa an Lüftungsdüsen und Lenkrad ein hochklassiges Ambiente. Silvershadow nennt Mercedes dieses metallisch matt schimmernde Finish, das durch hauchdünnes, elektrochemisches Beschichten von Kunststoff-Formteilen entsteht. Beim Berühren wirken die Teile metallisch kühl und sind so nur schwer von etwa aus Aluminium gefertigten Zierelementen zu unterscheiden.

Mercedes GLA bietet Oberklasse im Kompaktformat

Auch im Kofferraum spiegeln sich die hohen Mercedes-Qualitätsansprüche wider. Das Gepäckabteil des Mercedes GLA ist mit feinem Velours ausgekleidet und schluckt 420 Liter bei einer beachtlichen Durchladebreite von 104 Zentimetern. Durch Senkrechtstellen der asymmetrisch teilbaren Lehne in Cargo-Stellung passen weitere 60 Liter rein, was das bequeme Sitzen hinten auf Kurzstrecken einschränkt. Dieselben Volumina bietet bei variablerer Lehneneinstellung auch der X1. Wer komplett umklappt und jeweils dachhoch lädt, packt ein Volumen von 1.235 Litern in den Mercedes, 1.350 Liter passen in den BMW.

Und die Motoren? Der neue Mercedes GLA startet zunächst mit vier Varianten: Als Benziner kommen die per Turbo aufgeladenen Direkteinspritzer mit 1,6 und zwei Liter Hubraum (156 und 211 PS), wobei der stärkere den Mercedes GLA 250 in 6,5 Sekunden von null auf 100 km/h sowie auf eine Höchstgeschwindigkeit von 235 km/h beschleunigt.
Effizienz und Dynamik versprechen die beiden Common-Rail-Turbodiesel. Der Mercedes GLA 200 CDI – er soll mit einem Normverbrauch von 4,3 L/100 km zu den Sparsamsten seiner Klasse gehören – presst aus 1,8 Litern 136 PS und 300 Newtonmeter. Der 220 CDI holt 170 PS und 350 Nm Drehmoment aus 2,1 Liter Hubraum, eine Start-Stopp-Funktion ist bei allen Varianten serienmäßig. Bei den jeweils kleineren Motoren kann zwischen Sechsgang-Schaltgetriebe oder 7G-Doppelkupplungsautomatik gewählt werden, die beiden stärkeren Varianten haben grundsätzlich DCT an Bord. Statt des serienmäßigen Vorderradantriebs können alle Modelle – außer dem Mercedes GLA 200 – gegen Mehrpreis mit 4-Matic samt vollvariabler Momentenverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse geordert werden, allerdings nur zusammen mit der komfortablen Automatik.

Ein etwas größeres Leistungsspektrum bietet die X1-Motorenpalette. Die Benziner reichen von 150 bis 245 PS, die Diesel von 116 bis 218 PS. Fast alle Modelle sind mit der vorbildlich arbeitenden BMW-Achtgangautomatik und dem adaptiven Allradsystem BMW x-Drive kombinierbar.

Mercedes GLA ist Edel-Kraxler mit Nutzwert-Bonus

Der erste Qualitätseindruck des kompakten Mercedes GLA überzeugt. Generell gilt: Trotz seiner sportiven Eleganz kommt dabei der Nutzwert nicht zu kurz. Fast 500 Kilogramm Zuladung und eine Anhängelast von bis zu 1.800 Kilogramm lassen ihn auch vor schwerem Sportgerät nicht kapitulieren.

So viel Praxistauglichkeit, Komfort und Dynamik, kompakt verdichtet im neuen Mercedes GLA, haben ihren Preis. Wie weit sich Mercedes von den mindestens 28.000 Euro eines X1 entfernen wird, ist noch nicht sicher. Fest steht, dass Interessenten ab November bestellen können. Geliefert wird dann ab März 2014.

Mercedes GLA: Frontantrieb mit Schub von hinten

4matic heißen bei Mercedes alle Allradkonzepte, doch die Technik dahinter kann je nach Klasse variieren. Aufgrund der Frontantriebsachitektur des Mercedes GLA wird die Hinterachse über Winkelgetriebe, Kardanwelle und eine hydraulische Lamellenkupplung am Hinterachsdifferenzial angetrieben. Die Momentenverteilung zu den Hinterrädern wird permanent elektronisch und vollvariabel geregelt.

X1: Heckantrieb mit Zug von vorn

x-Drive nennen sich bei BMW die Allradvarianten. Im Gegensatz zum Mercedes GLA ist beim X1 standardmäßig die Hinterachse angetrieben. Die Kraftverzweigung nach vorn erfolgt über ein vor der Kardanwelle sitzendes Verteilergetriebe mit integrierter Lamellenkupplung. Mangelt es hinten an Grip, schließt die intelligent geregelte Lamellenkupplung und leitet die Antriebskraft über eine zweite Kardanwelle zum Vorderachsdifferenzial – die Vorderräder ziehen mit.

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